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Zur Herkunft des Familiennamens Schmalt (Schmald)

Mein Urahn, der Mäurer VII.84 Johann Henrich Vasbach (Fassbach) (1743-1816), heiratete am 15.03.1777 in Haan Anna Sophia Schmald und am 19.01.1780 als Witwer VII.85 Anna Margaretha Schmald (Schmalt). Deren Herkunftsort und Eltern waren nicht zu ermitteln.

Der Name kommt zur fraglichen Zeit u.a. in Mettmann und in Hilden vor. Im Bereich Mettmann gab es mehrere Höfe mit dem Namen bzw. Namenszusatz "Schmalt". Dazu - nur als Notiz und ohne weiteren Kommentar - ein Auszug aus einem namenskundlichen Artikel, der 1961 in der Zeitschrift "Medamana" erschienen ist:


Medamana.
Heimatblatt der Vereinigung "Aule Mettmanner" Nr. 2, 8. Jg. April 1961

[...] im 14. Jahrhundert [befand sich] unter den Erbschöffen des Gerichts Mettmann ein Rüttger the Schmalt (the bedeutet in altmundartlicher Form, heute selten gebraucht = im, von, zu). Da in jener Zeit jeder zwei Namen führte, kam zum väterlichen Namen (Rütger) noch die Bezeichnung des Wohnortes (Schmalt). So tritt also vor 600 Jahren schon Schmalt als Hofname in unserer Heimat auf.

Am häufigsten ist er nachweisbar in den Honschaften Obmettmann und Diepensiepen. 1672 gab es in Obmettmann den Hof zur Schmalt. Zu ihm gehörten "zwei Örtgen Buschen an der Heiden Kotten, ein Siepen mit Sträuchern am Kornfeld, das Kirchenbüschgen (1 1/2 Morgen) gibt Last an die Bürgerschaft." (Waldbestandsnachweis 1672/1715).

Bis an das kleine Eistringhauser Gut (15 Morgen) reichte Korfs Schmalter Deich mit Banden und Sträuchern. Für ihn finden wir auch die Bezeichnung "Korfesgut", "ein Kamp bei Pother Eicken mitten im Büschgen". Es wurde auf kurz "Korfesschmalt" genannt. [...]

Nach dem Protokollbuch des Hofgutes Hellenbruch "trugen fast alle Lehnshöfe von Röttgen (Bergische Landstraße) bis zur großen Schmalt (Straße Mettmann - Gruiten) den Beinamen Schmalt".

Bei Benninghoven lag das Gut Bertrams Schmalt mit einem Busch bei Olfes (Adolfs) Feld, das auch als "unteres Gut Benninghoven mit Büschen zu Adolf auf der Schmalt" genannt wurde. 1672 wird seine Lage genau bezeichnet: "zwischen Feld- und Landstraße (Straße Gruiten - Mettmann), schlecht mit Bremsen (Ginster), Höckeltor (Holunder) und Heidgen (Heidekraut) durchwachsen. Ein Irlen (Erlen)busch zwischen Peter und Adolfs Busch". Diese Schmalt war der Hof unmittelbar südwestlich Benninghofen, den der Bauer Albert Bollenschmalt bis zum Verkauf an die "Anstalt" bewirtschaftete.

Zum Hof Tunis (Ehlenbeck) gehörte der "Schmalterbusch".

In Dolls Geschichte der reformierten Gemeinde Mettmann wird S. 87 eine "Brandenburger Schmalt" genannt, deren Lage unbekannt ist. [...]

Heute gibt es im heimischen Bezirk die Große und Kleine Schmalt, beidseits der Straße zwischen Schnabel und Schnutendiek und die Schmalt nördlich Aprath, östlich der Bahn nach Steele.

Was bedeutet Schmalt? Das zugehörige vorgermanische Wurzelwort lautet smeld = schmelzen in der Bedeutung von zerfließen (vgl. Schmalz). Soweit heute noch festzustellen ist, lagen die Schmalthöfe am Südhang eines Hügels, also dort, wo der Schnee zuerst schmolz und die Sonne frühzeitige und ergiebige Bewirtschaftung möglich machte.

Schmalt ist also eine Geländebezeichnung. [...]

[Gustav Kuhs]



Quelle:
  • Kuhs, Gustav (Aachen), Zur Deutung der Namen Schmalt und Korres. In: Medamana. Heimatblatt der Vereinigung "Aule Mettmanner". Nr. 2, 8. Jg. April 1961

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