Pferde-Alltag in alter Zeit |
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- Bilder und Beispiele - Über den Fuhrpark der Stadt Düsseldorf im 19./20. Jh. - Als die Pferde im Krieg waren Natürlich waren die Arbeitspferde auch im öffentlichen Dienst beschäftigt - wie in jedem Lebensbereich, in dem der Mensch auch heute auf Pferdestärken zurückgreifen würde. Hier sind weitere Bilder und Beispiele aus dem Alltag der Arbeitspferde. |
Bilder und Beispiele
Im "Universal-Lexikon der Gegenwart und Vergangenheit" von 1842 ist - leider ohne Abbildung - der pferdebetriebene Eispflug aufgeführt: "Eispflug, eine Art Eissäge, mit der das Eis in Festungsgräben, Häfen ce. durchschnitten wird; ähnlich einem Schlitten, wird er von Pferden gezogen, an der unteren Seite sind 3-4 eiserne Zähne von zunehmender Größe, welche den Einschnitt machen."
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Mit diesen fahrbaren Gerüsten zog die Mannschaft los, ... |
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... um Oberleitung anzulegen und die Fahrdrahtpflege durchzuführen. Bild-Quelle: Stadtarchiv Solingen |
Die erste Aufnahme (wahrscheinlich aus dem Zeitraum 1897-1899) zeigt die Mannschaft der Union-Elektrizitätsgesellschaft Berlin, die ausrückte, um die Oberleitung für die Straßenbahn in Solingen anzulegen, mit ihrem von einem PS gezogenen abenteuerlichen Arbeitsgerüst.
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Um 1900 Feuerwehr, Solingen Bild-Quelle: Stadtarchiv Solingen |
Eine Steigerkompanie der Feuerwehr Solingen stellte sich vor dem Lyceum Friedrichstraße dem Fotografen. (Der Foto-Ausschnitt zeigt nur einige der Mitglieder.) Vermutlich waren mehr als die beiden im Hintergrund sichtbaren Warmblüter vor den schweren Feuerwehrwagen gespannt, mit dem es im Notfall "ganz schnell" gehen musste. |
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Um 1910 Jauchewagen, Solingen Bild-Quelle: Stadtarchiv Solingen |
Dieser besonders hundefreundliche Schimmel ist mit dem Jauchewagen in Solingen unterwegs, hier in der unteren Ritterstraße, Blickrichtung Eichenstraße. Links im Bild Gottfried Daniels. Der Fassinhalt wurde von den Bauern zum Düngen der Felder verwendet. |
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Um 1920 Müllabfuhr, Solingen Bild-Quelle: Stadtarchiv Solingen |
Müllbeseitigung in Solingen: Das Foto zeigt das mit zwei kräftigen, kupierten Kaltblütern bespannte schwere Spezialfahrzeug der Solinger Müllabfuhr. "In jedem Hof eines Hauses sind ein oder mehrere, allseitig gut verschlossene Zinkblechkasten aufgestellt; in diesen werden sämtliche Hausabfälle geschüttet und der Deckel sofort wieder geschlossen. Die gefüllten Behälter werden je nach Bedarf in längerem oder kürzerem Zeitabstand auf einem ca. 44 solcher Gefäße fassenden Spezialwagen abgeholt und nach der Ablagerungsstelle gebracht. Gleichzeitig werden an deren Stelle andere leere und reine Gefäße aufgestellt." [Schmidhäussler S. 90] |
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Müllabfuhr, Haan Bild-Quelle: Ev. Kirchengemeinde Haan |
Das Fahrzeug der "städtischen Müllabfuhr der Gartenstadt Haan" sah nicht viel anders aus; das (undatierte) Foto stammt vermutlich aus derselben Zeit. Bauer Schäfer vom Breidenhof in Haan holte mit 2-3 Mann "Besatzung" auf seinem Plateauwagen im Auftrag der Stadt einmal wöchentlich die Mülltonnen der Haaner Bürger ab und brachte sie zur Kippe. Wer auf diesem Bild die Leinen hält, ist nicht bekannt. -
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Nach 1924 Wasserwagen, Mettmann Bild-Quelle: Stadtarchiv Mettmann |
In vielen Gemeinden wurden die überwiegend aus gestampftem Lehm bestehenden Straßen an heißen Tagen gegen allzu große Staubentwicklung mit Wasser besprengt, wie hier in Mettmann auf der Bahnstraße vor der 1924 errichteten Post. |
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1926 Bauarbeiter, Solingen-Wald Bild-Quelle: Stadtarchiv Solingen |
Dieses Erinnerungsfoto zeigt Bauarbeiter mit ihrem vierbeinigen Helfer, die am Bau der heute noch existierenden Jahn-Kampfbahn in Solingen-Wald mitgewirkt haben, eine Sportstätte, die damals in zweijähriger Bauzeit in unmittelbarer Nähe zum Zentrum von Wald entstanden ist. |
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1940er Jahre Leichenwagen, Haan, Feldstraße Bild-Quelle: Stadtarchiv Haan |
Für die Beförderung Verstorbener zu den Bestattungen wurden in einigen Gegenden Deutschlands noch Pferdewagen genutzt, als auch schon andere Möglichkeiten zur Verfügung gestanden hätten. In Haan/Rhld. war ein solcher Leichenwagen noch Ende der 1940er Jahre im Einsatz. Der Beerdigungsunternehmer kam aus einem ganz anderen Beruf, in den er 1951 schließlich zurückkehrte. Von da an wurden auch in Haan die Särge nur noch mit wesentlich mehr PS zum Friedhof gebracht.
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Über den Fuhrpark der Stadt Düsseldorf im 19./20. Jh.
Einige Notizen aus der Geschichte des Städtischen Fuhrparks von Düsseldorf vermitteln einen Eindruck vom Aufgabenspektrum der für die Stadt eingespannten Amts-Schimmel, -Füchse und Braunen:
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Städtischer Fuhrpark Düsseldorf Bild-Quelle: © Awista |
1886 waren schon 23 Pferde, 20 Knechte, 17 Arbeiter, 2 Schmiede, 7 Kehrer und 7 Kehrfrauen im Einsatz. Ein Teil der Pferde stand auch der Feuerwehr zur Verfügung. Die Bevölkerung war inzwischen auf über 123 000 Einwohner angewachsen.
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Städtischer Fuhrpark Düsseldorf Bild-Quelle: © Awista |
1899 wurde die Verlagerung des städtischen Fuhrparks von der Mintropstraße (vormals Ellerstraße) auf das Terrain der alten städtischen Gasanstalt an der Pionierstraße beschlossen. Zu diesem Zeitpunkt waren insgesamt 34 Pferde eingestallt. Der Fuhrpark bestand aus 36 Knechten, 39 Arbeitern, 4 Schmieden und 21 Kehrern, der Wagenpark aus 52 überdeckten Abfuhrwagen, 1 Düngerwagen, 1 Heuwagen, 24 Karren, 6 zweispännigen und 15 einspännigen Sprengwagen, 5 Kehrmaschinen und 1 Schneepflug. Der Umzug in den neuen Fuhrpark fand am 15. Juli 1900 statt.
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Als die Pferde im Krieg waren (Düsseldorf 1914-1918)
1927 hat Adalbert Oehler, Oberbürgermeister der Stadt Düsseldorf in den Jahren 1911-1919, ein recht patriotisches Werk über "Düsseldorf im Weltkrieg" verfasst mit vielerlei aufschlussreichen Details über das Leben der Düsseldorfer Bevölkerung in den Kriegsjahren 1914-1918.
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Quellen:
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