Bilder aus Wuppertal
Skulpturenpark des Bildhauers Tony Cragg

Bis ich am 20. September 2008 den Filmbericht ("3Sat") über den Bildhauer Tony CRAGG und die Entstehung seines erst seit kurzem für die Öffentlichkeit geöffneten Skulpturenparks sah, kannte ich von diesem Künstler nur die spiegelblanke Plastik "I'm Alive" gegenüber dem Barmer Opernhaus. Keine Frage, dass ich diesen Ort besuchen wollte, und so geschah es auch.

Was hat es mit diesem Park auf sich? Der Bildhauer Anthony CRAGG, Professor an der Kunstakademie Düsseldorf, erwarb 2006 das "Haus Waldfrieden" in Unterbarmen. Den etwas älteren Wuppertalern ist es vielleicht noch bekannt als Villa des Lackfabrikanten Dr. Kurt HERBERTS, die wegen ihrer ungewöhnlichen Architektur in den 1950er Jahren Aufsehen erregte.

Den dazu gehörenden 15 Hektar großen Park mit verschlungenen, auf- und abwärts führenden Pfaden und altem Baumbestand nutzt Tony CRAGG als wunderbar stille Naturkulisse für die Präsentation seiner Plastiken.

Schon an den Serpentinen der Auffahrt zum eigentlichen Park sind die ersten "typisch organischen" Plastiken zu sehen, je nach Tageszeit und Belaubungszustand der Umgebung in geheimnisvolles Halbdunkel getaucht oder wie ein bizarr-filigraner Scherenschnitt in den mehr oder weniger bergisch-blauen Himmel ragend.

Diese kopflastige Plastik steht in der Nähe des ehemaligen Gärtnerhäuschens.

Als wäre sie einfach so zwischen den Bäumen gewachsen...

Die Plastiken waren zum Zeitpunkt meines Besuchs (noch) nicht mit Angaben zu Titel und Material beschildert, und "Fühlen" ist leider nicht erlaubt. Da blieb dem Besucher nichts anderes übrig, als sich Gedanken zu machen und Wirkungsvolles aus verschiedenen Blickwinkeln unvoreingenommen auf sich wirken zu lassen.

In einem großen gläsernen, beinahe unsichtbaren Pavillon - dort, wo sich früher einmal das Schwimmbad des Fabrikanten befand - stellen auch andere internationale Künstler ihre Werke aus, ohne dass diese den bergischen Wetterverhältnissen ausgesetzt sind.

"Haus Waldfrieden",
anthroposophisch gerundet

Der Lackfabrikant Prof. Kurt HERBERTS († 1989) hatte die 600 qm-Villa 1948-1949 nach anthroposophischen Grundsätzen erbauen lassen und bis zu seinem Tod bewohnt. Der Entwurf stammt von dem Architekten, Innenarchitekten und Maler Franz KRAUSE (1897-1979). Heute steht die Villa mit ihren "organischen" Formen unter Denkmalschutz. Tony CRAGG setzte sie nach langem Leerstand weitgehend originalgetreu in Stand und lässt durch Panoramafenster Einblicke zu.

Anthroposophie

Nicht spitz und kantig,
sondern rund und fließend,
wie auf den Waldboden hingegossen...

Als würden fremdartige, riesige Gestalten selbstvergessen auf der Lichtung tanzen... Wie mag die Wirkung zwischen laublosen Bäumen bei glitzernd-gefrorenem Schnee unter blauem Winterhimmel sein?

Unglaubliche Perspektiven...

... und überall Gesichter,
manchmal erst auf den dritten Blick zu erkennen: ernste, lächelnde, schmunzelnde Profile, mit langen und mit Knollennasen...

Geflügeltes Wesen aus spiegelndem Stahl? Vogel? Insekt? Alien?

Wie ein gedrechselter Kreisel...
Aus anderer Perspektive eine völlig andere Wirkung des oben gezeigten Objekts.

Schwerfällig wie ein Öltank oder eine Dampfmaschine, und doch - dynamisch, irgendwie

Breitmaulfrosch? Große Klappe, nichts dahinter?
Nein, so unpoetisch kann der wirklich-wahre Titel nicht sein.

Letzte Spätnachmittags-Sonnenstrahlen
treffen geheimnisvolle Waldwesen...

Eine der oben schon
gezeigten Plastiken
aus anderem Blickwinkel

Aus dem ehemaligen Gärtnerhäuschen ist das "Café Podest" entstanden, wo man sich vor oder nach der Kunstwanderung mit leckerem Cappucchino und Backwerk stärken kann.

Alle Aufnahmen sind am 26. September 2008 im Skulpturenpark entstanden;
sie werden hier mit freundlicher Genehmigung von Herrn Tony Cragg gezeigt.

Internetseite Skulpturenpark

Skulpturenpark Waldfrieden, Hirschstraße 12, Wuppertal-Unterbarmen.

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