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Im 19. Jh. gab es im Wuppertal mindestens vier Waisenhäuser bzw. Kinderheime, deren Gebäude im Zweiten Weltkrieg beschädigt oder zerstört wurden. Unterlagen über die Waisenkinder, die dort untergebracht waren, scheinen nicht mehr vorhanden zu sein; zumindest konnte das Wuppertaler Stadtarchiv nicht weiterhelfen. |
Barmen
In Barmen lag das Armenwesen in der ersten Hälfte des 19. Jh. noch in den Händen der kirchlichen
Gemeinden, "die zwar nach ihrem Vermögen alles taten, auch Armen- und Waisenhäuser errichtet hatten und unterhielten, aber mit ihren beschränkten Mitteln den durch den Zuzug der Bevölkerung geschaffenen Verhältnissen nicht gewachsen warn [sic]."
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Unterbarmen: Evangelisches Waisenhaus, Meckelsstraße 50
- 1839 wurde in der Gemeinde Unterbarmen ein Verein zur Rettung der Kinder gegründet, aus dem das spätere Kinderheim hervorging. Anlass für die Vereinsgründung waren die Folgen der fortschreitenden Industrialisierung im Wuppertal, die einherging mit Bevölkerungswachstum und Kinderarbeit in den Fabriken. Unzählige verwahrloste Kinder, um die sich niemand kümmerte, lebten auf der Straße.
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Waisenhaus Unterbarmen. Abb. z.B. bei Goebel/Voigt und bei Mahlberg/Nußbaum |
Auf diesem Panorama von Unterbarmen ist auf der Höhe links das evangelische Waisenhaus zu sehen; oben in der Mitte der Hof Unter den Eichen, im Vordergrund die Allee, rechts Köbners Kirche, das 1856 gebaute Gotteshaus der Baptistengemeinde. [Goebel/Voigt S. 60] |
In einem Plan der Stadt Barmen (F. George) von 1863, Ausschnitt: Unterbarmen, ist das Evangelische Waisenhaus nördlich des ev. Armenhauses eingezeichnet.
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Barmen: Katholisches Waisenhaus Carnaper Straße 48
1856 wurden das St. Petrus-Krankenhaus der katholischen Gemeinde und das katholisches Waisenhaus an der Carnaper Straße 48 gegründet.
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Barmen, St. Petruskrankenhaus und Waisenhaus. Ansichtskartekarte, vermutl. vor 1945 |
Elberfeld: Waisenhaus am Neuenteich
Lt. dem Wuppertaler Straßennamenverzeichnis von Wolfgang Stock stand am "oberen (nördlichen) Ende der Straße Neuenteich" (zeitweise auch Neuenteicher Straße genannt) bis 1943 das 1825-1827 erbaute ehemalige Armenhaus der Stadt Elberfeld.
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Elberfeld: Städtisches Waisenhaus am Arrenberg
1851-1854 wurde in Arrenberg ein Städtisches Waisenhaus für bis zu 160 Waisenkinder als Nachfolgebau für das Elberfelder Waisenhaus am Neuenteich errichtet.
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2010 Städtisches Waisenhaus Arrenberg Abb. Informationstafel |
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2010 Jugendzentrum |
1861 lebten im Arrenberger Waisenhaus 270 Pfleglinge. Jungen blieben üblicherweise bis zum vollendeten 14. Lebensjahr in der Obhut des Hauses, Mädchen 1-2 Jahre länger, bis sie in eine Handwerkslehre gegeben bzw. als Dienstmädchen untergebracht wurden. [Reulecke/Dietz S. 235]
"Heute morgen führte mich [Oberbürgermeister] Lischke in einige der hiesigen öffentlichen Anstalten, vor allem in ein Haus für achtzig verlassene Kinder und in das neue Waisenhaus vor der Stadt, wo an dreihundert Kinder aufbewahrt werden.
Bei dem "Haus für achtzig verlassene Kinder" handelt es sich offenbar um ein weiteres Haus, das aber nicht näher bezeichnet wird. Evtl. die Einrichtung am Neuenteich?
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Elberfeld: Wohnheim des Elberfelder Erziehungsvereins, Ekkehardstraße 7
1849 wurde der Elberfelder Erziehungsverein gegründet mit dem Ziel, sich um die Pflege und Erziehung verwahrloster Kinder zu kümmern. Er gehört zu den ältesten Wohlfahrtseinrichtungen der Stadt.
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2012 Ehemaliges Wohnheim des Elberfelder Erziehungsvereins an der Ekkehardstraße 7 Ecke Plateniusstraße |
Quellen:
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