Zur Herkunft des Familiennamens Gueinzius
Die folgenden Informationen sind der Webseite der Familie Gueinzius (s.u.) entnommen. Dort finden Sie ausführliche Informationen auch zur Onomastik, basierend auf der Forschungsarbeit von Gotthold Gueinzius (1913-1986) sowie neuere Erkenntnisse mit allen Original-Quellenangaben. An dieser Stelle soll eine kurze Zusammenfassung genügen.
Im Verlauf der Jahrhunderte sind verschiedene Versionen des Namens überliefert: Gueinzius, Gueintzius, Gweinzius, Gweintzius, Guinzius, Quinzius, Queinzius, Queintzius, Quentius. Sehr häufig kommt die nichtlatinisierte Form Gueintz und Queintz vor.
- Gueintz nennt sich Magister Christian Gueinzius (1592-1650).
- Gueintz oder Queintz (Queinz) nennen sich meist die Nachkommen seines zweiten Sohnes (1633-1688).
- In der nichtlatinisierten Form Weintz erscheint der Name im Dreyhauptstammbaum von 1750.
Bei Ernst Förstemann [Altdeutsches Namenbuch, Band 1: Personennamen, Bonn 1990] findet sich die Erklärung, der Name sei von dem althochdeutschen 'wini' = mittelhochdeutschen 'wine' (Freund) abzuleiten: Wini = Freund; Winitze, Winizo, Winezo, Winzo, Guinizo, Guinizzo, Winz, Wienz. Gotthold Gueinzius schloß daraus, dass in die von wini = Freund herkommende Ableitungsreihe mit großer Wahrscheinlichkeit auch die Grundformen des Namens Gueinzius, also Quinz(ius), Queinz(ius), Weinz, einzureihen sind.
"Man hieß, wie man sich nannte und passte den Namen auch gern dem Zeitgeist an. Erst im 19. Jahrhundert hat sich die Schreibweise des Namens Gueinzius stabilisiert, so dass sich heute von diesen verschiedenen Schreibungen nur zwei erhalten haben: Gueinzius und Weintz. Dabei ist nachgewiesen, dass alle heutigen Träger und Trägerinnen des Namens Gueinzius Nachkommen des Magisters Christian Gueintz sind."
In der Zeit des Renaissance-Humanismus (14.-16. Jh.) wurde die griechische und lateinische Sprache von Literatur und Wissenschaft "wiederentdeckt". Als Folge davon wandelte mancher Gelehrte seinen Namen in eine diesen Sprachen verwandte Form um.
Entweder wurde der eigene Name gleich in eine Sprache des Altertums übersetzt, oder man fügte seinem Namen eine lateinische Endung wie 'us' an, wobei ein Vokal dazwischen gesetzt wurde, wenn der Originalname mit einem Konsonanten endete. Gerne wurde der Name auch in der Schreibweise der lateinischen oder griechischen Sprache angepasst. Da das 'W' im lateinischen Alphabet nicht vorkommt, waren phonetisch mögliche Schreibweisen für die Latinisierung Gueinzius oder Queinzius.
"Bei der Ermittlung des Namenursprungs muss von der nicht-latinisierten Form Gueintz, Queintz und Queinz ausgegangen werden. ... Bei Heintze-Cascorbi [Die deutschen Familiennamen, 7. Aufl., Halle/Saale, 1933] steht hierzu der bemerkenswerte Satz: 'Auch übellautende Missbildungen, wie Gueinzius, Heineccius, Cocceji, setzten sich fest.' Gueinzius ist demnach zweifellos die latinisierte Form der älteren Namen Weitz, Weinz oder Weintz."
Familienwappen Gueinzius
Meine Ur-Urgroßmutter Anna Dorothee Elisabeth Gueinzius (1810-1884), die 1830 Matthias Christian Frensel heiratete, gehörte der "Dreilebener Linie" aus der Magdeburger Börde an.
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