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Über Magdeburg und die Magdeburger Börde zu schreiben sind andere berufener als ich, die ich nur zweimal besuchsweise diese Stadt und Landschaft erkundet habe. Aber meine Vorfahren mütterlicherseits stammen, soweit sie sich zurückverfolgen lassen, von dort, und so sollen doch ein paar Notizen einfügt werden.

Das als Magdeburger Börde bezeichnete fruchtbare Niederungsland im Süden und Westen der Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts wird im Osten von der Elbe begrenzt, im Süden von Saale und Bode und im Norden von der parallel zum Mittellandkanal verlaufenden Ohre. Die frühere Grenzlinie im Westen von Oschersleben über Erxleben bis Haldensleben wurde vor allem nach dem Krieg sehr durchlässig. Auch im Süden gibt es fließende Übergänge zwischen "noch Börde" und "schon Harzvorland".

Der Name Börde erscheint im 14. Jh. Er bezeichnete damals einen viel kleineren, von Magdeburg abhängigen Gerichts- bzw. Steuerbezirk. Bis ins 13. Jh. war für den heute als Börde bezeichneten Raum der Name Nordthüringgau gebräuchlich. Die in der Börde häufigen Ortsnamen mit der Endung -leben werden allgemein als Gründungen des 4. und 5. Jh. angesehen.

"Das im Wesentlichen ebene, auf den ersten Blick etwas monoton wirkende Landschaftsbild hat die Börde der Eiszeit zu danken, die das Land mit dem schwer sich darüberhinschiebenden Eispanzer gewissermaßen glatthobelte. Der danach hier angewehte, bis zu 2 m starke Lößboden wandelte sich durch die folgende Steppenvegetation um in tiefgründige, fruchtbare Schwarzerde. Die Acker der Börde, in denen heute vorwiegend Zuckerrüben und Weizen angebaut werden, gehören zu den wertvollsten Böden Deutschlands.

Über den zum Teil riesigen Ackerflächen scheint sich der Himmel mächtiger zu wölben als anderswo, scheinen die Wolkenformationen ein fehlendes Gebirge ersetzen zu wollen zum Ausgleich für allzu verhaltene Schönheit. Kaum etwas, das das Auge vordergründig reizt. Wer mit dieser Landschaft vertraut werden möchte, braucht vor allem Geduld und nicht nur empfangende, sondern suchende Augen."
[Eisold/Lautsch S. 48]



 
2000
Landstraße zwischen
Dreileben und Seehausen



Bördekreis

Der größte Teil des heutigen Bördekreises gehörte zu dem früheren Erzbistum Magdeburg und dem früheren Bistum Halberstadt (später Herzog- und Fürstentümer). Durch den Westfälischen Frieden von 1648, der den 30-jährigen Krieg beendete, kamen beide Territorien an das Kurfürstentum Brandenburg, das 1701 zum Königreich Preußen erhoben wurde. 1807-1815 gehörte das Kreisgebiet während der französischen Besatzung zum "Königreich Westphalen", dessen Auflösung aber schon nach der Völkerschlacht bei Leipzig 1813 einsetzte.

Nach der Neugliederung Mitteleuropas auf dem Wiener Kongreß (1814-1815) entstanden mit Wirkung vom 1.7.1816 im Regierungsbezirk Magdeburg der Provinz Sachsen neue Kreise. Von diesen sind Oschersleben und Wanzleben die Hauptbestandteil des heutigen Bördekreises.

Die Haupterwerbsquellen sind auch heute noch die Landwirtschaft und die Weiterverarbeitung ihrer Produkte, insbesondere traditionell Zuckerrüben und Getreide.

Das Wappen des Bördekreises wurde am 14.10.1994 vom Innenminister genehmigt. Die Farben stehen für das Bistum Halberstadt, der blaue Wellenbalken symbolisiert den Fluss Bode und seine Auenlandschaften sowie das Große Bruch. Die Ähre steht für die Landwirtschaft der Börde, das Sensenblatt für die daraus resultierende Industrie.


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Wappen Drackenstedt

Bezugspunkte in Drackenstedt


  • In der zweiten Hälfte des 19. Jh. lebten hier Geschwister von V.25 Anna Dorothea Elisabeth Gueinzius: der Häusler und Barbier Bernhard Christian Wilhelm und der Bahnhofsrestaurateur Friedrich Christian Gueinzius.


Dreileben
2000   Drackenstedt
 
Drackenstedt
2000   Drackenstedt, Große Straße

Drackenstedt
2000   Drackenstedt, Kirche St. Cosmas
und St. Damian


Gedenkstein in der Kirche von Drackenstedt:
"Aus dieser Gemeinde kämpften mit Gott für König und Vaterland in den glorreichen Kriegen der Jahre 1864, 1866, 1870/71 folgende Krieger: ... Adolph Gueinzius, ..., Drakenstedt den 1ten September 1872"
 
Gedenkstein Drackenstedt (Gueinzius)
2000   Drackenstedt, Gedenkstein

Seit dem 21. Oktober 1996 darf die Gemeinde Drackenstedt das Wappen mit dem roten Drachen führen. Drackenstedt hat 456 Einwohner und gehört zur Verwaltungsgemeinschaft Allerquelle.


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Wappen Dreileben

Ahnen in Dreileben


  • VI.48 Johann Christian Frensel, * 1775 (wo?), Kassat, in Dreileben in 1. Ehe verheiratet mit VI.49 Katherina Elisabeth Schütze, wahrscheinlich in 2. Ehe mit Anna Maria Hilliger, † 1844 in Dreileben.

  • V.24 Mathias Christian Frensel, sein Sohn aus erster Ehe, Maurer und Einlieger, * 1802 in Dreileben (wahrscheinlich 14 weitere Kinder aus beiden Ehen); Heirat 1830 in Dreileben mit V.25 Anna Dorothea Elisabeth Gueinzius, † 1871 in Dreileben.

  • VI.50 Wilhelm Christian Moritz Gueinzius, Elisabeths Vater (Häusling, Bader, Chirurg und Ackerbürger), Heirat wahrscheinlich zwischen 1805 und 1810 mit VI.51 Anna Maria Strumpf, † 1847 in Dreileben.

  • Die Kinder von Mathias Christian Frensel und Elisabeth Gueinzius kamen 1830 bis 1838 in Dreileben zur Welt. Das dritte Kind, IV.12 Friedrich Wilhelm Frensel, heiratete 1867 in Magdeburg IV.13 Emma Friederike Luise Schultze.


Dreileben
2000   Dreileben, Ortseingang
 
Dreileben
2000   Dreileben

Dreileben, heute ein Ort mit ca. 660 Einwohnern, liegt im nördlichen Teil der Magdeburger Börde und gehört zur Verwaltungsgemeinschaft "Börde".

Die erste bekannte urkundliche Erwähnung Dreilebens stammt aus dem Jahr 966. Ein urgeschichtliches Hügelgrab auf dem Galgenberg lässt jedoch auf eine frühere Besiedlung schließen. Im Laufe der Jahrhunderte änderte sich die Ortsbezeichnung mehrfach. Den heutigen Name führt die Gemeinde seit 1691.

Aus dem ursprünglichen Amt der Magdeburger Erzbischöfe entwickelte sich im Laufe der Zeit durch Umbauten der Wirtschaftshof einer Domäne. 1758 soll hier der preußische König Friedrich II. übernachtet haben. 1831 schied das Domänenamt aus der Dorfgemeinde aus und blieb selbstständiger Gutsbezirk. Die Eingemeindung erfolgte wieder 1928.

Positiven Einfluss auf die wirtschaftliche Entwicklung Dreilebens, die vor allem vom Zuckerrübenanbau getragen wurde, hatte der Bau der Eisenbahnstrecke Magdeburg-Braunschweig im Jahr 1870.

Ortstypisch für Dreileben sind die großen Drei- und Vierseithöfe mit Torbogen, Fachwerkgebäude, angrenzenden Scheunen und Stallungen. Auch heute wird das dörfliche Leben hauptsächlich von der Landwirtschaft geprägt. - Am 15.06.1995 erhielt Dreileben ein Wappen.


Dreileben
2000   Dreileben, Pförtchen
 
Dreileben
2000   Dreileben, Pförtchen

Dreileben
2000   Dreileben, Turm
 
Dreileben
2000   Kirche in Dreileben

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Wappen Groß Rodensleben

Ahnen in Groß Rodensleben und Bergen


  • VII.100 Damian Friedrich Andreas Gueinzius, * 1754 in Halberstadt, Chirurg in Groß Rodensleben, verheiratet mit VII.101 Elisabeth Gozel aus Schleibnitz.

  • In Groß Rodensleben kamen ihre Kinder zur Welt (u.a. VI.50 Wilhelm Christian Moritz, * 1781?), von denen der 1800 geborene Johann Joachim David Gueinzius wiederum Chirurg in Groß Rodensleben wurde.

  • Maria Catharina Dorothea Gueinzius, eine Schwester meiner Ahnin V.25 Elisabeth Gueinzius, im 19. Jh. in Bergen verheiratet mit Kantor Braun.


Groß Rodensleben
2000   Groß Rodensleben, Lange Straße
 
Groß Rodensleben
2000   Groß Rodensleben

Groß Rodensleben
2000   Groß Rodensleben

Groß Rodensleben
2000   Groß Rodensleben
 
Groß Rodensleben
2000   Groß Rodensleben,
Kirche St. Petrus

Groß Rodensleben, eine Gemeinde mit ca. 1.150 Einwohnern, wurde schon im Jahr 888 urkundlich erwähnt. Damals befand sich der Ort im Besitz des Klosters Corvey. Groß Rodensleben gehört heute zur Verwaltungsgemeinschaft Sarretal-Wanzleben.


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Ahnen in Schleibnitz und Wellen


  • VII.101 Elisabeth Gozel, * 1762 in Schleibnitz, in Groß Rodensleben verheiratet mit dem Chirurgen VII.100 Damian Friedrich Andreas Gueinzius.

  • In Wellen lebten Anfang bis Mitte des 19. Jh. mindestens vier ihrer Kinder.


Schleibnitz
2000   Allee bei Schleibnitz

Schleibnitz
2000   Schleibnitz, Hauptstraße



Schleibnitz ist heute als Stadtteil von Wanzleben Bestandteil der Verwaltungsgemeinschaft Sarretal-Wanzleben. Wellen gehört zur Verwaltungsgemeinschaft Höhe Börde.
 
Schleibnitz
2000   Schleibnitz, Kirche an der Geschwister-Scholl-Straße

Wellen
2000   Kirche in Wellen

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Ahnen in Gutenswegen und Groß Ammensleben

  • VI.52 Johann Heinrich Wilhelm Schultze, * 1774 in Groß Ammensleben, Sohn von VII.104 Bartholomäus Schultze und VII.105 Anna Margaretha Hübner, Ackerknecht, Bürger und Eigentümer, Heirat 1813 in Gutenswegen mit VI.53 Anna Maria Butz. Die Familie siedelte später nach Magdeburg-Neustadt um.

  • VI.53 Anna Maria Butz, * 1793 in Gutenswegen, Tochter von VII.106 Kaspar Butz und VII.107 Anna Catharina Sellwig.

  • Andreas Friedrich Schultze, * 1816 in Gutenswegen, Sohn von VI.52 Wilhelm Schultze und VI.53 Anna Maria Butz, Arbeitsmann und Handelsmann.


Gutenswegen
2000   Gutenswegen

2000   Groß Ammensleben,
Benediktiner-Klosterkirche Peter und Paul.
Obwohl katholisch, wird sie ab 1616
von der ev. Pfarrgemeinde mit genutzt.
 
Groß Ammensleben

Gutenswegen und Groß Ammensleben zählen heute zur Verwaltungsgemeinschaft "Niedere Börde". Beide Orte liegen - nur 2 Kilometer auseinander - am Übergang von der Börde zum Ohretal. Der Mittellandkanal, eine Verbindung zwischen Weser und Elbe, führt unmittelbar an Groß Ammensleben vorbei, 5 Meter über dem Umgebungsniveau. Das Dorf Groß Ammensleben gehörte im Mittelalter den Grafen von Ammensleben. Sie stifteten das Kloster mit der um 1140 geweihten Kirche.


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Bezugspunkte in Gardelegen (Altmark)


  • Frentzel von Ghardelege, Bürger zu Neuhaldensleben, 1402

  • Bertha und Helene Frensel wurden 1944 als über 70jährige Ausgebombte aus Magdeburg nach Gardelegen evakuiert, wo sie 1945 lt. Familienüberlieferung in einem Altenheim verhungert sind. Näheres ist nicht bekannt.

Gardelegen  
2000
Der Bahnhof von Gardelegen

Gardelegen  
2000
Das mächtige Salzwedeler Tor lässt erahnen, welche Stellung der Stadt früher zukam. Die Geschützbastionen entstanden Anfang des 17. Jh. Sie waren in eine ältere Stadtbefestigung integriert, von der nur noch Reste erhalten sind. Der Torgiebel stammt aus einer historisierenden Restaurierung von 1907. Der Backsteinbau des Vortores entstand 1550.

Gardelegen  
2000
Hinten das Rathaus von Gardelegen

Gardelegen  
2000
Am Ende der Sandstraße steht (etwa gegenüber der Marienkirche) das langgestreckte Gebäude des ehemaligen Heiliggeist-Spitals. Es wurde um 1300 gegründet, nach einem Brand 1591 erweitert und 1728 nochmals erneuert. Es diente zur Armen und Krankenpflege sowie als Herberge, später als Wohnstift.

Gardelegen  
2000
Ruine der im Zweiten Weltkrieg zerstörten Nicolaikirche



Wappen Sachsen-Anhalt

Zum Wappen von Sachsen-Anhalt

Das Wappen des Bundeslandes vereinigt die Wappen der früheren preußischen Provinz Sachsen und des Landes Anhalt. Das erstere zeigt fünf schwarze Balken auf goldenem Grund, belegt mit einem grünen Rautenkranz, und dem preußischen Adler im rechten oberen Feld. Das anhaltische Wappen im unteren Feld zeigt auf silbernem Grunde einen schwarzen Bären, der über eine rote mit einem Tor versehene Zinnenmauer schreitet. Es handelt sich um eine Variante des Wappens, das vom ehemals in Anhalt regierenden Herzoghaus geführt wurde.



Quellen:
  • Eisold/Lautsch (1991) S. 147 ff
  • Webseite: "http://home.t-online.de/home/vgem_boerde/boerdekr.htm" am 27.10.2002
  • Webseite: "http://www.meinestadt.de/drackenstedt/home" am 27.10.2002
  • Webseite: "http://home.t-online.de/home/vgem_boerde/dreilebe.htm" am 30.10.2002
  • Webseite: "http://www.meinestadt.de/dreileben/home" am 27.10.2002 (Einwohner)

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