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Aus der Geschichte von Magdeburg
Quelle des folgenden Überblicks über die Stadtgeschichte Magdeburgs ist in erster Linie die vom Stadtarchiv Magdeburg verfasste Einleitung des 1996 herausgegebenen Bandes "Magdeburg. Ein Stadtbild im Wandel".
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Signum Kaiser Ottos des Großen von einer Urkunde des 10. Jh. |
Als Bischofssitz und Pfalz erlangte Magdeburg schnell eine hohe wirtschaftliche, kulturelle und soziale Blüte. Ein Privileg Kaiser Ottos II. von 975 erwähnt das bereits von Otto I. für die Magdeburger Kaufleute erteilte Recht des freien Handels und der Zollfreiheit im ganzen Reich mit Ausnahme der Städte Köln, Mainz, Trier und Bardowiek.
Im 16. Jh. galt Magdeburg als Hort des Protestantismus. 1524 predigte Martin Luther in der Johanniskirche. Die Reformation setzte sich im lutherischen Sinne durch. 1531 trat Magdeburg dem Schmalkaldischen Bund bei.
Während des Dreißigjährigen Krieges wurde die Handelsmetropole Magdeburg, eine der bedeutendsten Städte Deutschlands, völlig zerstört. Mehr als 15.000 Einwohner fanden den Tod. Den Angriff der kaiserlichen Truppen vom 10. Mai 1631 überstanden nur der Dom, das Kloster Unser Lieben Frauen und einige Häuser.
"Das Schicksal dieser Stadt steht stellvertretend für die vielen sinnlosen Zerstörungen des Dreißigjährigen Krieges. Von den protestantischen Kurfürsten von Sachsen und Brandenburg im Stich gelassen, wurde die Stadt von dem kaiserlichen Feldherrn Tilly beschossen und von General Pappenheim erstürmt. Bei der Plünderung entstand, wahrscheinlich unabsichtlich, ein Brand. Daraus entwickelte sich eine Feuersbrunst, der die ganze Stadt bis auf den Dom ... und eine Klosterkirche zum Opfer fiel. Eine der stolzesten deutschen Städte war zu einem Trümmerhaufen geworden."
"Zerstörung Magdeburgs. 1631.
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1631 Die Belagerung der Stadt Magdeburg, zeitgenössische Darstellung |
Es dauerte etwa 100 Jahre, bis die Stadt wieder in neuer Pracht aufgebaut war. Zahlreiche Barockhäuser zierten nun den Neuen Markt (Domplatz), den Breiten Weg und den Alten Markt.
1807-1814 war Magdeburg Hauptstadt des Elbdepartements des Königreiches Westfalen und nach Beendigung der französischen Fremdherrschaft Hauptstadt der preußischen Provinz Sachsen.
Am 16. und 17. Januar 1945 wurde Magdeburg zwei Nächte hintereinander schwer bombardiert und die Altstadt zu 80 Prozent zerstört. Tausende von Toten waren zu beklagen. Nach 1945 begann der Wiederaufbau. Das Straßenbild bietet sich heute in völlig veränderter Form dar. Die vielen engen Gassen im Stadtzentrum verschwanden zugunsten großzügig angelegter Straßen und Grünflächen. Eine Ost-West-Achse, die Emst-Reuter-Allee, wurde geschaffen. Schon Otto von Guericke hatte sie einst geplant. Am Stadtrand wuchsen seit den 70er Jahren mehrere neue Wohnkomplexe empor. In den letzten Jahren konzentriert sich das Baugeschehen im Stadtzentrum.
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Notizen zu Magdeburg-NeustadtNeustadt: Zerstörungen 1. Zerstörung 1213 2. Zerstörung 1550-52 Schmalkadischer Krieg 3. Zerstörung 1625-32 30jähriger Krieg 1685-1705 Einwanderung der Franzosen, Wallonen und Pfälzer 4. Zerstörung 1812-13 Französisch-westfäl. Gewaltherrschaft 5. Zerstörung 16.1.1945 Zweiter Weltkrieg Magdeburg-Neustadt 1816 Landrätlicher Stadtkreis Magdeburg 1828 Selbstständige Bestandteile des Stadtkreises Magdeburg sind nur noch Magdeburg, Neustadt und Sudenburg. 1886 Eingemeindung von Neustadt nach Magdeburg. [Landesarchiv Magdeburg] |
Ahnen in Magdeburg
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1930 Alexanderstraße 10. Hier wohnten die Familien Frensel und Schultze. Das Haus wurde 1945 zerstört. |
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2000 Alexanderstraße |
2000 Agnetenstraße. Wie hat es hier vor dem Krieg ausgesehen? In der Agnetenstraße 19 wohnte Familie Frensel Ende des 19. Jh. |
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2000 St. Nicolai, Neue Neustadt, Nicolaiplatz. Karl Friedrich Schinkel errichtete die Kirche in den Jahren 1821-1824. |
Quellen:
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