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Elberfeld - Nord   1   2


Bilder aus Wuppertal
Elberfeld - Nordstadt   1

Die Elberfelder Nordstadt: Gemeint ist das Stadtgebiet, das im Norden von der Rheinischen Bahnstrecke, im Süden von der Kleinen Klotzbahn bzw. Luisenstraße, im Westen von der Briller Straße und im Osten von der Gathe umgrenzt ist. Es entstand im Zuge der Industrialisierung ab der zweiten Hälfte des 19. Jh. als neues Arbeiter- und Handwerkerquartier für die vielen zugewanderten Arbeitskräfte, die im Tal keine Wohnmöglichkeit mehr fanden.

Zu diesem dicht besiedelten Stadtgebiet gehört das sog. Ölberg-Viertel südlich der Hochstraße. Es wurde erst 1903 an die Kanalisation und 1910 an das Stromnetz angeschlossen. Bis dahin gab es kein elektrisches Licht; man musste sich länger als anderswo mit Petroleumlampen behelfen, und so ist das Viertel zu seinem Namen gekommen.



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Fassaden an der Hochstraße Ecke Bildhauerstraße



Das Torgebäude des lutherischen Friedhofs an der Hochstraße mit der alten Friedhofskapelle wirkt an trüben Wintertagen ein wenig finster.  
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Auch wenn Friedhöfe vielleicht nicht jedermanns Sache sind:

Auf dem lutherischen, dem reformierten und dem katholischen Friedhof an der Hochstraße sind alte, interessante Grabmäler und Gedenksteine prominenter Elberfelder zu sehen, darunter Familie Schniewind, Otto Schell und Hanna Faust (luth.), Familie von der Heydt, Otto Hausmann (ref.) und Johann Carl Fuhlrott (kath.).

Hier das Grabmal des Bürgermeisters Adolf Jaeger (1832-1899).



Die 1898 eingeweihte Friedhofskirche an der Hochstraße präsentiert sich wegen der erhalten gebliebenen Ausstattung als Predigtkirche auch von innen sehr eindrucksvoll.

Die (äußere) Ähnlichkeit mit der Lutherkirche in Solingen-Höhscheid ist nicht zufällig, denn an beiden wirkte derselbe Architekt: Friedrich Adolf CORNEHLS.

   Kirchenbauten im Bergischen Land
 
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Versperrte Treppe
an der Friedhofskirche



Das Schieferhaus stammt aus der Mitte des 19. Jh. und gehört zu den ältesten Gebäuden dieser Straßenzeile.  
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Das Wohn- und Wirtshaus an der Ecke zur Ludwigstraße mit dem markanten achteckigen Türmchen wurde um 1870 erbaut. Es gilt als typisch für die Zeit des Übergangs vom Spätklassizismus zur Gründerzeit - wenn man einmal absieht von den eher zweckmäßigen als stilgerechten Fenstern.  
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Die "Kirche auf dem Ölberg" der ev.-freikirchliche Baptisten-Gemeinde an der Rolandstraße / Ecke Roßstraße trägt die Jahreszahl 1800 am Ziegel-Giebel.

Hinten ragt der Turm der katholischen Herz-Jesu-Kirche in den Abendhimmel.



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Schattenspiel
am Nordstadt-Hinterhaus



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Wie die Gebäude an der Hochstraße wurden in den 1980er und 1990er Jahren auch zahlreiche Häuser anderer Straßenzüge in der Nordstadt unter Denkmalschutz gestellt.

Reizvolle Details zieren dieses 1901 erbaute Wohn- und Geschäftshaus an der Hochstraße.



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1975 schrieb Michael Metschies über die Nordstadt-Architektur:

"Charakteristisch für die Nordstadt sind die Stuckfassaden, die in dieser Dichte in keinem anderen Stadtviertel anzutreffen sind. [...] Der Dekorationsstil des letzten Drittels des 19. Jahrhunderts bevorzugte Motive der Renaissance und des klassischen Altertums. Die Fassade wird durch Gurt-, Brüstungs- und Fenstergesimse horizontal und durch Wandpfeiler, Pilaster und Erker vertikal gegliedert. Der Gebäudesockel ist oft durch vorgetäuschte Steinblöcke rustiziert.

Türen und Fenster sind bevorzugte Elemente der Fassadengestaltung. [...] Dreieckige oder flachrunde Giebel krönen die Fenster. Diese Giebel werden ebenso wie die Sockelfelder der Fenster angefüllt mit Blattwerk, Blattgirlanden, Fruchtgehängen, Bändern, Roll- und Kartuschenwerk, Wappen, Rosetten, Muscheln, Vasen, Fratzen, Masken, Löwenköpfe, Putten oder anderen menschlichen Figuren. [...] Fensterlose Wandflächen werden durch aufgesetzte Profile gegliedert oder mit Medaillons geschmückt. Die Details verraten großes handwerkliches Können. " [S. 44 und 81]




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Ecke Hochstraße / Brüderstraße
mit Café "Multikulti"
im Eckhaus.



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Schönes altes Schaufenster
an der Hochstraße
sucht neue Aufgaben.



Betrachtet man die Hausfassaden an der Hochstraße - vorzugsweise oberhalb der Erdgeschosse -, so erkennt man, dass es sich hier um einen nahezu vollständig erhaltenen Straßenzug aus der Zeit um 1900 und früher handelt - wenn auch die Fassaden teilweise ihrer Struktur beraubt worden sind.

Zwischen den 100jährigen fünfstöckigen Steinbauten stehen noch einzelne verschieferte Fachwerkhäuser, die Mitte des 19. Jh. erbaut wurden.
 
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"Liekenströtschen" (Leichenstraße) wurde die steile Wülfrather Straße früher genannt, weil die Leichenzüge vom Briller Viertel diesen Weg zu den Friedhöfen an der Hochstraße nahmen.

An einer schlichten Fassade ersetzt "Lüftlmalerei" die fehlenden Stuckelemente.



 
Dekorative Farbakzente
und zukunftsweisende Seitenwandgestaltung
an der Wülfrather Straße.

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Im Eckhaus an der Charlottenstraße mit dem Nackedei an der Fassade befand sich früher Frau Reinekes kleines Lebensmittellädchen, zu dem ein paar Stufen hinabführten.

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Im August 1945 wurde ein Zimmer in Frau Reinekes Wohnung für eine ausgebombte Untermieterin notdürftig abgeteilt. 1950 zog dort - nach rascher Heirat - auch ihr aus der Kriegsgefangenschaft heimgekehrter Verlobter ein, denn andere Wohnmöglichkeiten gab es im kriegszerstörten Wuppertal noch nicht.



Massive Hinterlassenschaft aus Stahlbeton:
Hochbunker an der Schusterstraße

   Über den Zweiten Weltkrieg in Wuppertal
 
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