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Übersicht Bilder aus dem Bergischen Land |
Bilder aus Wuppertal Barmen - Heckinghausen 1 |
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Wuchtig: Die 1911 eingeweihte Lutherkirche, Wahrzeichen des Heidter Bergs und markanter Ausgangspunkt meiner Exkursion. Kirchen in Wuppertal-Barmen |
Wuppertals kleinster Stadtbezirk Heckinghausen ist im Zweiten Weltkrieg schwer zerstört worden, und es sind kaum historische Bauwerke aus dem "alten" Heckinghausen erhalten geblieben. |
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Zu den wenigen gehört dieses bildschön restaurierte denkmalgeschützte Fachwerkhaus an der Emilstraße, ursprünglich um 1600 erbaut von Peter Lütterkus-Heidt. Der Anbau an der Westseite ist wesentlich jünger: Er stammt aus dem ersten Viertel des 19. Jh.
Das ehemalige Hofeshaus ist wahrscheinlich das älteste erhaltene Fachwerkhaus Barmens. Um 1975 schien es noch dem Verfall preisgegeben zu sein. In der Schrift "Wuppertal wiederentdeckt" ist ein Foto aus dieser Zeit zu sehen, auf dem die Renaissance-Fachwerkkonstruktion hinter Ziegelmauern und anderen Verkleidungen versteckt ist. 1979-86 wurde das Haus umfassend instand gesetzt. |
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Der 1984 an der Lönsstraße aufgestellte unauffällig-schlichte Gedenkstein soll erinnern "... an den Mann des Widerstandes gegen die Gewaltherrschaft Claus Graf Schenk von Stauffenberg 15.11.1907-20.7.1944 der vom 1. Januar 1939 - 30. Juni 1943 hier im Hause Lönsstraße 25 wohnte". Stauffenberg war ab 1939 als Rittmeister und Versorgungsoffizier im Stab der 1. Leichten Division in Wuppertal stationiert gewesen. |
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Ein Andenken an die Zeit der Kohlenpferde ist die historische Pferdetränke an der Ecke Lönsstraße (die bis 1936 Kohlenstraße hieß) / Josef-Haydn-Straße, ein zweigeteilter Steintrog aus Sandstein (?), überragt von einer schlichten Säule mit zwei Pferdeköpfen.
Sie soll an die alte Kohlenstraße erinnern, die dereinst die Zechen an der Ruhr über Langerfeld und Heckinghausen mit den Hämmern und Kotten im Bergischen Land verbunden hat. Gestiftet wurde der Brunnen von Johann Caspar Engels (1753-1821), Großvater des revolutionären Gesellschaftstheoretikers Friedrich Engels. Auf dem Brunnenrand ist zu lesen: "Seid gut zu den Tieren!" Kohlentreiber, Saumpferde, Fuhrwerke Schleifkotten, Mühlen und Hämmer |
Den über 66 m hohen Heckinghauser Gaskessel an der Mohrenstraße errichtete 1950-1952 die Firma M.A.N. (Werk Gustavsburg).
1997 wurde der Gasbehälter außer Betrieb genommen. Seit 1998 ist der Koloss ein eingetragenes "wahrzeichenartiges Denkmal des Wuppertaler Stadtbezirkes Heckinghausen als weithin sichtbares Technikbauwerk von funktional klarer Gestalt" und "Beleg einer technikhistorischen Entwicklung eines Typenbauwerkes der Versorgungstechnik mit immer größerem Seltenheitswert." |
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Friedhof Norrenberg |
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Der 1892 angelegte Friedhof präsentiert sich wie eine Parkanlage, die immer wieder mit weiten Ausblicken über die Stadt überrascht.
Die Ehrengräberanlage der Stadt Wuppertal mit Einzel- und Massengräbern erinnert an etwa 1000 Menschen, die während der Luftangriffe 1943-1945 umgekommen sind. |
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Blick vom Friedhof Norrenberg auf die ehemalige Langerfelder Kreuzkirche ...
Kirchen in Wuppertal-Barmen |
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... und auf den Gaskessel, das "weithin sichtbare Technikbauwerk". |
Bockmühle - die ergrauten Mauern der einstigen Firma Robert Zinn, Engels & Co. |
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Gleich daneben bietet das farbig angestrichene "Art-Fabrik-Hotel" seinen Gästen in umgebauten historischen Räumlichkeiten der ehemaligen Knopffabrik Kunstgenuss auf allen Ebenen .... | |
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... und selbst am Straßenrand: "Germinal Apokalypse und Neubeginn Die Dialektik der menschlichen Existenz", ein irritierendes Werk von Eugen Ignatius, 2005. |
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Details am Beton-Hinterkopf
Der Germinal ("Keimmonat") ist der siebte Monat des Republikanischen Kalenders der Französischen Revolution. Germinal ist der erste Monat des Frühlingsquartals (mois de printemps). |
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Nicht weit davon führt seit 1775 die alte Heckinghauser Brücke über die Wupper. Diese erste und älteste Wupperbrücke im Stadtgebiet bildete im 17./18. Jh. die Grenze zwischen der Grafschaft Mark (zu der auch Schwelm mit Langerfeld gehörte) und dem Herzogtum Berg.
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Der Gedenkstein wurde 1975 anlässlich des 200jährigen Bestehens des Wupperübergangs aufgestellt. |
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Die alte Heckinghauser Brücke zwischen Lenneper Straße und Rauental. |
Auf eine nicht ganz so ferne Vergangenheit verweist die Gedenktafel in der Toreinfahrt eines Wohn- und Geschäftshauses an der Heckinghauser Straße - mit Bayer-Kreuz und folgendem Text:
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Toreinfahrt mit Gedenktafel, Heckinghauser Straße. Das alte Haus ist in der Unternehmenschronik "Meilensteine" abgebildet. Bis zur Firmengründung diente es Friedrich Bayer (1825-1880) als Farbenlager für seinen Handel. |
Dieses eigentlich ganz unauffällige Fachwerkhaus an der Spiekerstraße gehört zu den ältesten Bauwerken, die in Heckinghausen erhalten geblieben sind. Hans Heckinghaus hat es 1608 errichtet. |
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1908 wurde Auf der Bleiche 53 der Jugenstil-Bau des Stadtbades fertiggestellt, ein Projekt von Stadtbaumeister Freygang, Stadtbaurat Winchenbach und Architekt Dicke. 1943 ist es teilweise zerstört worden, blieb letztlich aber als einziges Hallenbad aus der Vorkriegszeit erhalten.
Inwieweit es später hinter der restaurierten Fassade wiederhergestellt oder umgestaltet wurde, verrät das Denkmalverzeichnis nicht. Heute dient das 1997 umgebaute Gebäude als Altenheim. |
Jugendstil-Eleganz An der Bleiche: Ein Werk des Wuppertaler Graffiti-Künstlers "MEGX" |
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Ansonsten stehen An der Bleiche einige ziegelrote Bauwerke und Ruinen, die - je nach Lichtverhältnissen - fast wie Gruselfilmkulissen wirken ... |
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... einschließlich gut besuchtem Taubenschlag. |
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Eine Informationstafel des BGV Wuppertal am Ziegelmauerwerk klärt darüber auf, dass es sich bei diesem pittoresken Gebäudeensemble im sog. Stil der Rheinromantik um eine ehemalige Färberei handelt. |
Das Hinterhauses wurde vermutlich um 1850 errichtet, das Vorderhaus um 1875. An der Hofseite des Vorderhauses befanden sich Wagenremise und Pferdestall, zur Straßenseite hin die Büroräume; der Turm diente als Treppenhaus. Im Erdgeschoss des hinteren, leider gar nicht mehr intakten Hauses war die Färberei untergebracht.
"Dort wurde das Garn in Bottichen gewaschen, gefärbt und lüstriert (mit Wachs präpariert). Die Färber arbeiteten in großer Hitze und oft beißenden Dämpfen", die aus den runden Fensterlöcher entweichen sollten. "Im zweiten und dritten Geschoss wurden die Garne getrocknet, machinell gehaspelt und/oder gespult. Wegen der günstigen Lichtverhältnisse lagen Farbküche und Musterstube im Dachgeschoss. Der rechte Teil des Hintergebäudes nahm Dampfkessel, Kohlenbunker und Pferdestall auf." Um 1900 soll es etwa 100 Färbereien im Wuppertal gegeben haben. |
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Blick durch das Eisenbahnviadukt "Bockmühlbrücke" auf die alten Bemberg-Gebäude. |
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Verändertes Nutzungskonzept auch hier: Wellness statt Maloche. Sauna - Solarium - Fitness... |
Quellen:
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