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2008 Demmetrather Bachtal |
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- Demmeltrather Bach - Lage - Geschichte und Eigentümer - Namen |
Demmeltrather Bach
Die zwischen Wald und Central südlich der Focher Straße gelegene Hofschaft Demmeltrath "... war zur Zeit des einfachen Landverkehrs Haltepunkt der Pferdefuhrwerke und damit ein Verkehrsort zu der Zeit, als die Landstraßen noch nicht voll ausgebaut waren." [Solinger Tageblatt vom 16.01.1936] Demmeltrath wird in demselben Artikel als "Industrieort im Kleinen" bezeichnet.
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Lage
Der Brochshammer war das einzige bekannte Wassertriebwerk, das vom Wasser des kleinen, unscheinbaren Demmeltrather Baches angetrieben wurde. Er stand im "Demmeltrohder Grond" auf einer Wiese von einem Morgen, 98 Ruten und 10 Fuß in Flur 4, Nr. 162 der Gemarkung Wald.
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Detail der Hofacker-Karte von 1898: Demmeltrather Bach |
Geschichte und Eigentümer
Die recht kurze Geschichte des Brochshammers kann anhand von Überlieferungen und Zeitungsanzeigen nur sehr bruchstückhaft nachvollzogen werden.
Eigentümer Broch
Eigentümer des Hammers war Isaak Broch. Unklar ist der Zeitraum und ob er der Erbauer gewesen ist. Isaak Broch war Kaufmann und produzierte Bruchbandfedern, ein damals im Walder Bezirk und insbesondere im Ittertal recht häufig betriebenes Gewerbe. Im Brochshammer wurde Stahl für Bruchbandfedern gereckt.
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Solinger Tageblatt vom 16. Januar 1936 - J.G.
"[...] 1835 stand das Broch'sche Gut mit dem Hammerwerk zur Subhastation. Letzteres soll später nicht mehr in Betrieb genommen worden sein, was jedoch zweifelhaft erscheint. Ebenso ist es fraglich, ob der angedeutete Zwangsverkauf wirklich stattgefunden hat, wobei als neuer Besitzer des Gutes Demmeltrath J.W. Bremicker in Solingen genannt wird.
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Wie im Artikel erwähnt, bot Isaak Broch im Herbst 1852 sein Ackergut im Wert von 5000 Talern und seinen Reckhammer, der über ein oberschlächtiges Wasserrad und 17 Fuß (?) Gefälle verfügte, (erneut) zum Verkauf an. [Lunkenheimer] |
Solinger Kreis-Intelligenzblatt vom 30. October 1852 und vom 3. November 1852
Verkaufs-Anzeige.
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Broch war also 1852 noch oder wieder Eigentümer des Gutes und des (stillgelegten?) Hammers. Das passt nur bedingt zu den Angaben in der "Nachweisung" des Bürgermeisters von Wald aus dem Jahr 1853 (24. Mai bzw. 5. Sept.) über die im Walder Bezirk vorhandenen "Wasserbetriebswerke".
Besitzer: FW. Bremicker, Solingen. (Der Bachlauf, welcher in den Lochbach mündet, wird Demmeltrather Bach genannt.) Hammerwerk zum Verarbeiten von Bruchbandfedern. Oberschlächtiges Wasserrad. Gefälle 15 Fuß. War bis 1835 Eigentum des Isaak Broch zu Demmeltrath. Nach Subhastierung von dessen Gut ist nicht mehr darin gearbeitet worden. [Günther 1932 S. 102] |
Eigentümer Bremicker
Neuer Eigentümer des Brochshammers war 1853 der Kaufmann und Stahlwarenfabrikant Friedrich Wilhelm Bremicker in Solingen. (Er war verheiratet mit Henriette Juliane geb. Brünninghaus.)
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Solinger Kreis-Intelligenzblatt vom 24. September 1853
Ein Theil meiner zu Demmeltrath bei Wald südlich der Chaussee liegenden Immobilien, so wie das in der Nähe liegende Hammerwerk, welches sich des ca. 25 Fuß hohen Gefälles halber zur Anlage einer Schleiferei Mühle und dgl. vorzüglich eignet, bin ich Willens, aus freier Hand unter günstigen Bedingungen zu verkaufen.
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Es fand sich kein Käufer, und Stahlfabrikant Bremicker muss in finanzielle Nöte geraten sein. Im April 1855 kam es zum Zwangsversteigerungstermin vor dem Königlichen Friedensgericht: |
Solinger Kreis-Intelligenzblatt vom 31. März 1855
Subhastation.
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Gut und Hammer blieben offenbar im Besitz des Herrn Bremicker, denn am 20. Februar 1867 sollte wieder eine gerichtliche Versteigerung stattfinden. Sie wurde im Oeffentlichen Anzeiger mit ausführlicher Beschreibung angekündigt: |
Oeffentlicher Anzeiger. Nr. 91 vom 27. Dezember 1866 - Nr. 2243 und Nr. 79 vom 16. Januar 1867 - Nr. 1296
1296. Auf Anstehen des zu Barmen wohnenden Gewerbegerichts-Secretairs Gustav Höller, Gläubigers, sollen die nachbeschriebenen, gegen die zu Demmeltrath, Gemeinde Wald, wohnenden Eheleute Friedrich Wilhelm Bremicker, Kaufmann und Gutsbesitzer, und Henriette Juliane geborene Brüninghaus Schuldner, in Beschlag gelegten, in der Gemeinde und Bürgermeisterei Wald, im Kreise Solingen gelegenen, im Grundsteuer-Cataster unter Artikel 67 und in der Gebäudesteuerrolle unter den Nummern 17, 18, 19, 20, 21 und 22 eingetragenen Immobilien, am Mittwoch den 20 Februar 1867, Nachmittags 3 Uhr, vor dem Königlichen Friedensgerichte zu Solingen, im neuen Gerichtsgebäude an der Maltheserstraße, im Ganzen öffentlich zum Verkaufe ausgestellt und dem Meistbietenden zugeschlagen werden, nämlich:
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1864 waren im Walder Adressbuch unter der Anschrift "Demmeltrath 28" acht Angehörige der Familie Schrubstock verzeichnet, darunter der Vorschläger Gottfried Schrubstock (* 1818), und neben der 1816 geborenen Witwe des Gottlieb Hammesfahr vier weitere Angehörige dieser Familie.
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1940 erschien eine kurze Zeitungs-Notiz zum Brochshammer: |
Rheinische Landeszeitung vom 10. Oktober 1940
"[...] Um das Jahr 1870 zeigte das Fabrikgebäude größere Zerfallserscheinungen. Die Bruchbandfedern-Fabrikation in seinen Räumen war in dieser Zeit schon eingestellt. Dafür herrschte aber seit geraumer Zeit bereits lustiges Schleiferleben in dem 'Hammer', dem nachmaligen Kottengebäude. Im Obergeschoß diente es zu Wohnzwecken. Die letzte Kottenwohnung hatte eine Ww. |
Der Mangenberger Eigentümer soll lt. einer handschriftlichen Notiz Albert Höller gewesen sein. Ein Mann dieses Namens wohnte bis 1896 in der Mangenberger Str. 54. Wie er das Hammergebäude genutzt hat, ist nicht bekannt.
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Namen1842 Isaak Broch1853 Friedrich Wilhelm Bremicker 1867 Gottlieb Hammesfahr und Friedrich Schrubstock 1870-1880 Witwe Wiebus mit Sohn Daniel Wiebus Albert Höller Die Solinger Schwertschmiede-Familie Broch |
2008 Demmetrather Bachtal |
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2008 Demmetrather Bachtal (von der Focher Straße) |
Quellen:
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