Neue und alte Informationsquellen
Die verwendete - nicht selten widersprüchliche - Literatur ist jeweils angegeben. Einige solcher Unstimmigkeiten, die mir aufgefallen sind, habe ich in den folgenden Texten mit Anmerkungen versehen, zur eigenen Gedächtnisstütze, aber auch, um die Aussagen für den (genealogisch) interessierten Leser leichter überprüfbar zu machen. Vielleicht hat ein Leser ja auch die Antwort.
In dem 1990 erschienenen Buch über die Schleifkotten, Mühlen und Hämmer an den Solinger Bächen von Ludwig Lunkenheimer sind Hinweise auf die Schleiferfamilien Mutz und die anderen "Beek-Schlieper" zu finden. Allerdings ist dieses Buch mit großer Vorsicht zu genießen.
Hans Grah hat zahlreiche ergänzende Daten zusammengetragen, darunter viel genealogisches Material insbes. zu den Müller-Familien, das im Solinger Stadtarchiv eingesehen werden kann.
Solinger Geschichtsforscher haben Originalquellen (aus dem Düsseldorfer Hauptstaatsarchiv, dem Solinger Stadtarchiv oder in Privatbesitz) ausgewertet und die Ergebnisse in Artikeln veröffentlicht, insbesondere in den 1920er bis 1940er Jahren. Sie sind Basis für viele Publikationen späterer Autoren, auch wenn ihre Namen nicht immer im Quellenverzeichnis erscheinen.
Spätere Autoren haben die Aussagen der früheren vielfach verändert, sei es durch andere Wortwahl, Uminterpretationen, Weglassen oder eigene Ergänzungen. Dadurch können Missverständnisse auftreten. Will man sich den Ursprüngen wieder annähern, ist es natürlich ratsam, selbst auf die Originalquellen zuzugreifen oder zumindest auf diejenigen Autoren, die mit den Originalquellen gearbeitet haben.
Häufig zitierte Original-Quellen zum Thema Kotten:
Eine der frühesten und oft zitierten Quellen ist das Hebbuch des Solinger Rentmeisters Wilhelm Vaßmann (auch Vassmann, Wassmann oder Waßmann geschrieben) von 1683-1684. Hier sind die Steuerpflichtigen zum Teil mit ihren Wohnorten aufgeführt, nicht aber die dazu gehörigen Kotten.
In der "Karte des Ambtes Solingen", die der Topograph Erich Philipp Ploennies anno 1715 für den Kurfürsten Johann Wilhelm zu Düsseldorf erstellt hat, sind die Standorte der Kotten (ohne Namen!) vermerkt, die in diesem Jahr vorhanden waren. Mühlen oder Hämmer sind als solche gekennzeichnet. Das Original "Topographia Ducatus Montani" liegt im Hauptstaatsarchiv Düsseldorf.
Der Rentmeisterei-Jahresabschluss des Hofrats, Richters und Rentmeisters Kannegießer aus den Jahren 1750 und 1755/56 enthält die Namen der Abgabenpflichtigen. Eine Zuordnung zu bestimmten Kotten ist allerdings ohne zusätzliche Informationen kaum möglich.
Auch in Obligationsprotokollen oder Verzichtbüchern stößt man manchmal auf Hinweise.
Die Nachweisliste des Walder Bürgermeisters von 1853 (24. Mai bzw. 5. Sept.) enthält Angaben über Besitzer und technische Ausstattung der im Walder Bezirk vorhandenen Wasserbetriebswerke.
Beim Verzeichniß der in der Bürgermeisterei Wald vorhandenen Schleifereien des Bürgermeisters Alvermann vom 4. Februar 1875 handelt es sich um ein Blatt, auf dem Kotten und Namen aufgelistet sind. Es befindet sich im Solinger Stadtarchiv in der Akte W-2263 über die gewerblichen Anlagen (1842-1882).
Verkaufsanzeigen z.B. im Solinger Kreis-Intelligenzblatt oder öffentliche Ankündigungen von beabsichtigten Veränderungen an den Wasserbetriebswerken im Öffentlichen Anzeiger verraten oft neben den Eigentümer-Namen auch technische Details über die jeweilige Betriebsstätte.
Außerdem können Erkenntnisse aus alten Adressbüchern gewonnen werden, aus Brandkatastern, Bildarchiven, Ortsbesichtigungen... und manchmal auch durch die Mithilfe der heutigen Eigentümer der noch vorhandenen Kotten und Mühlen.
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