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1974 Scharrenberger Mühle Bild-Quelle: Stadtarchiv Solingen |
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- Lage - Geschichte und Eigentümer - Gut Scharrenberg - Scharrenberger Kotten - Scharrenberger Eisenhammer - Scharrenberger Mühle - Eigentümer Henkels - Eigentümer Knecht - Eigentümer Plümacher - Pächter Görtemüller, Thomas, Wolf, Erdlenbruch - Das Ende - Namen |
Lage
Die ehemalige Scharrenberger Mühle liegt in Ohligs an der Einmündung der Virchovstraße in die Mühlenstraße. Die Hofschaft Scharrenberg gehörte zur Honnschaft Barl.
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Geschichte und EigentümerHans Grah hat der Scharrenberger Mühle zwölf maschinenschriftliche Seiten mit Forschungsergebnissen und verschiedenen Fundsachen gewidmet, darunter sehr viele genealogische Daten, die hier nur auszugsweise wiedergegeben werden können. Bei weitergehendem Interesse an den genannten Familien sollte seine Datensammlung (im Solinger Stadtarchiv) unbedingt zu Rate gezogen werden. |
Gut Scharrenberg
1449 Anteil an der Richrather Gemarke.
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Scharrenberger Kotten
Die im Buch von Lunkenheimer im 17. und 18. Jh. angeführten Daten zu Familie Heipertz beziehen sich nicht auf die Scharrenberger Mühle, sondern auf den Barler Kotten.
Dreß Broch oo Magd. Andreas Broch, get. 30.12.1656 aufm Scharrenberg (Nachkommen hatten 1779 Anteil am Scharrenberger Guth 1/5 Teil von Henrich Königs Guth) [Grah]
Grah ordnet diesen Namen dem Scharrenberger Kotten zu, wohl wegen seiner Herkunft und der Verbindung zum Scharrenberger Gut. Er schreibt: Vieles deutet darauf hin, dass der Scharrenberger Kotten um 1700 in Besitz oder Pacht der Familien Weck zu Wiefeldick bzw. Riefnacken war. Konkrete Hinweise darauf haben sich aber nicht gefunden. [Grah]
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Scharrenberger Eisenhammer
An der gleichen Stelle stand später ein Reckhammer, der den Besitzern von Haus Hackhausen gehörte. 1787 wird er unter dem Namen Scharrenberger Eisenhammer erwähnt [StA D]. [StA Solingen, handschriftl. Notizen, 0-4 Kotten] "Wann und von welchem Eigentümer der Schleifkotten in einen Reckhammer umgewandelt wurde, ist nicht bekannt." [Lunkenheimer S. 162]
Aus Johann Wilhelm Wecks Guth zu Wiefelteich haben modo Johann Meigen und Johann Peter Küller Kotten- nun Eisen-Reckhammer und Ambos Schmitten deßen Platz mit dem Teich, Damm Ober und unter-Graben samt 11 3/4 Ruthen vom Banden ... 1/4 M 16 3/4 R sodann ferner Kotten- und Hammerteich aus Peter Wecks Guth aufm Reifnacken 10 1/2 R Fahrweg durch Johan Meigen junior seinen Hof nach dem Hammer 7 R 1/4 M 34 1/4 R (ca. 1785/90: obiges Guth ab an Johan Wilhelm Henckels Ceßirt) 1785-ca.1806 erwirbt Johann Wilhelm Henkels nach und nach verschiedene Landstücke (Banden) aus Joh. Pet. Schubbes Guth, aus Joh. Peter Löffelmachers Guth (neben der Gewaltsbach) und diesen Kotten - nun Eisen-Reckhammer von Johann Meigen und Johann Peter Küller von Abr. Spitzer und Peter Könen, aufm Ufer Banden zusammen 1 Morgen 5 3/4 Ruthen 1810 sind es mit dem Haus Nr. 701 ca. 6 Morgen (781?) [Grah] 1715 war also ein Schleifkotten vorhanden, der später - wohl vor 1779 - in einen Reckhammer umgewandelt wurde. 1801 nahm an seiner Stelle eine Mahlmühle den Betrieb auf: |
Scharrenberger Mühle
"Die Scharrenberger Mühle wird erst seit 1801 betrieben", steht in den handschriftlichen Notizen. [StA Solingen 0-4 Kotten]
Eigentümer Henkels
Bevor es soweit war, musste der aus Widdert stammende Unternehmer Johann Wilhelm Henkels einige Steine forträumen, die ihm die Konkurrenz in den Weg gelegt hatte:
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2012 "Hier ruht Joh. Wilh. Henkels von der Scharrenberger Mühle. Er starb d. 13. Feb. 1826 in einem Alter von 72 Jahren." (Entzifferung ohne Gewähr) Grabstein auf dem ehemaligen Walder Friedhof an der Dültgenstaler Straße |
Die MühleDie Mühle verfügte über zwei Mahlgänge zum Mahlen und Schroten. Außerdem waren eine Spitzenschälmaschine, eine Mischmaschine und eine Haferquetsche vorhanden. Gemahlen wurden Weizen, Roggen, Buchweizen, Gerste und Mais. Der Antrieb erfolgte über ein riesiges oberschlächtiges Wasserrad mit einem Durchmesser von ca. 5 Metern, später über eine Wasserturbine von 6 PS, dann 10 PS und einen zusätzlichen 10 PS-Motor. [Grah] |
Eigentümer Knecht1826 änderten sich die Eigentumsverhältnisse. Julius Günther berichtete am Kriegs-Heiligabend 1940 in der Rheinischen Landeszeitung von einem notariellen Teilungsakt vom 20.02.1826, der sich insbesondere auf die Scharrenberger Mühle bezog. Hierdurch sollten der Müller und Bäcker Johann Abraham Knecht und seine Frau Anna Margarethe geb. Henkels Eigentümer der Mühle werden. |
Rheinische Landeszeitung vom 24. Dezember 1940
"Das Auffinden eines notariellen Teilungsaktes in der Familie Ernst Henkels in Ohligs vom 20. Februar 1826 über verschiedene Besitztümer, insbesondere der Scharrenberger Mühle, veranlaßt einen kurzen geschichtlichen Rückblick auf dieses am Viehbach belegene Wasserbetriebswerk.
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1.1.1837 Brandkataster Merscheid No. 578 Scharrenbergermühle No. 429, neu 324 Ringel, Peter Haus und Mühle 1.500 Th. Scheune 500 Th. 1.1.1845 Plümacher, Joh. Friedrich 1852 ausgetreten [Grah] Vor 1837 war die Mühle also in das Eigentum von Peter Ringel übergegangen, wie auch aus der folgenden Verkaufsanzeige vom 02.02.1839 hervorgeht: |
Solinger Kreis-Intelligenzblatt vom 2. Februar 1839
Oeffentlicher Verkauf. Auf den Grund zweier vom Königl. Landgericht zu Elberfeld erlassenen Urtheile, zur Sache Breuer gegen Ringel und minderjährige Butzmühlen, wird der unterzeichnete Notar am Montag den 4. Februar d. J., Nachmittags 3 Uhr,in dem Gasthause der Geschwister Haugh zu Mettmann,
die in der Bürgermeisterei Merscheid gelegene sogenannte Scharrenberger Mühle, sammt Zubehör, bestehend:
in Wohnaus, Mühlengebäuden, Scheune, Stallung, Garten, Teich, Wiesen, Holzung und Ackerland, im ganzen einen Flächenraum haltend von 11 Morgen, 148 Ruthen, 50 Fuß, Preuß. Maaßes, von vereideten Sachverständigen taxirt zu 2774 Thlr., 20 Sgr., öffentlich an den Meistbietenden zum Verkaufe aussetzen und definitiv zuschlagen.
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1939
Oeffentlicher Verkauf.
Heinrich Breuer, oo Anna Maria Butzmühlen zu Hilden, Theilungskläger |
Eigentümer Plümacher
Ersteigert wurde die Scharrenberger Mühle offenbar von Johann Friedrich Plümacher. [Grah]
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Pächter Görtemüller, Thomas, Wolf, Erdlenbruch
Die ersten Pächter der Mühle waren der Müller und Bäcker Carl Görtemüller und dessen Frau Wilhelmine Schmidt aus Oben Mankhaus. Im August 1864 zogen sie in das neu erbaute Haus Scharrenberg 538 1/2 ein (neue Nr. 23) und zogen im Mai 1874 nach Scharrenberg 13 um. [Grah]
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Das Ende"Bis zum Jahre 1930 war die Scharrenberger Mühle in Betrieb, seitdem ruht der Mühlen- und Bäckereibetrieb." [Lunkenheimer S. 163] Der Gebäudekomplex dient heute Wohnzwecken. |
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2004 Scharrenberger Mühle |
Namen1663 Arnoldus Heiberts1693 Mattheis Heypertz bis 1791 Wittib Arnoldus Heipertz 1795 Gebrüder Heipertz 1798 Johann Abraham Heipertz bis 1773 Abraham Kayser 1779 Peter Weck Johann Wilhelm Wecks, Johann Meigen, Peter Kuller 1799, 1806 Johann Wilhelm Henkels 1826 Ehepaar Johann Abraham Knecht und Anna Margarethe geb. Henkels 1830 Johann Abraham Knecht 1839 Breuer, Ringel, Butzmühlen nach 1839, 1853 Johann Friedrich Plümacher 1844 Anna Margaretha Hammerstein 1864, 1874 Ehepaar Carl Görtemüller und Wilhelmine Schmidt 1874-1878 Ehepaar Stephan Thomas und Emma Linder 1878-1879 Egidius Wolf 1880er Jahre Ehepaar Karl Erdlenbruch und Emma Herminghaus |
Quellen:
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