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2004 Bausmühle |
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- Lage - Geschichte und Eigentümer - Der Schleifkotten - Die Mühle - Firmensitz und Wohnhaus - Namen |
LageDie Bausmühle liegt an der Kotzerter Straße 11+11a kurz vor der Einmündung des Nümmener Bachs in die Itter. Genauer bezeichnet es Brangs: Flur 2 Nr. 401 (Mühle), 314 und 391 (Hof).
"Von den sechs Getreidemühlen des Itterbezirks, die einst im Wetteifer mit zwanzig Schleifkotten und einem Hammerkotten das hohe Lied vom Gewerbsfleiß des Ittertaler Völkchens klapperten, ist nur die Bausmühle im oberen Ittertal ihrem Beruf im Dienst der Volksernährung bis auf den heutigen Tag treu geblieben. Diese beachtenswerte Tatsache, sowie ihr auch für die heutigen Verhältnisse stattliches Gebäude im freundlichen bergischen Weißschwarzgrün und ihre naturschöne Lage am Eingang zum waldigen Holzertälchen lenken immer wieder die Aufmerksamkeit der vielen Ittertalbesucher auf diese ehrwürdige Stätte, die seither nur das niedliche Spritzenhäuschen auf ihrem Untergraben und ihre hohe Freitreppe an der Südwestseite dem Zahn der Zeit hat opfern müssen."
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Geschichte und EigentümerDas heute noch vorhandene Mühlengebäude - das im Baustil sehr an die Johänntgesbrucher Mühle am Weinsberger Bach erinnert - wurde wahrscheinlich 1728 von Johann Baus, Bauer und Messerschleifereimeister vom benachbarten Bauskotten, errichtet. Hierauf weist zumindest eine in Stein gehauene Jahreszahl neben der hinteren Haustür hin. [Clauberg RLZ 1940] - Die Baus-Mühle gehörte dereinst zum Kloster Gräfrath. [Pohl] |
Ähnlicher Baustil: Johänntesbrucher Mühle am Weinsberger Bach... |
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und Betramsmühle am Bertramsmühler Bach |
Der Schleifkotten
Die Bausmühle diente zunächst als Schleifkotten. Dieser gehörte lt. Emil Clauberg 1750 Johann Röltgen zu Gräfrath und Johann Baus. Die Besitzer mussten eine jährliche "Erkenntnis" (Anerkennungsgebühr) von 1 Reichstaler und 4 Albus oder 84 Albus in die kurfürstliche Rentmeistereikasse in Solingen entrichten, "ein Beweis dafür, daß sein Schleifkotten zu den großen ' Wasserwerken' gezählt wurde". [Clauberg RLZ 1940] Im Rentmeisterei-Jahresabschluss des Rentmeisters Kannegießer von 1750 und 1755/56 sind diese Angaben nachvollziehbar.
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Die Mühle
1766/67 muss der Schleifkotten (bis dahin "2. Bauskotten") von Johann Peter Baus zu einer Mahlmühle umgebaut worden sein. Durch die Betriebsumstellung ergab sich wohl die Notwendigkeit, einen Sammelteich anzulegen. [Brangs]
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Auf diesem Ausschnitt aus einem Lageplan von 1790 (auch bei Lunkenheimer auf S. 53 abgebildet) sind vor der Bausmühle zwei Teiche zu sehen: Der Mühlenteich unmittelbar vor der Mühle und davor ein weiterer "Wasserbehälter".
Wahrscheinlich derselbe, der auf einer Ansichtskarte von etwa 1910 hinter dem Kratzkotten zu sehen ist. |
Der Umbau des Schleifkottens in eine Mühle geht aus der amtlichen Kellnereirechnung von 1767/68 (1. Febr. 1768 bis 31. Jan. 1768) hervor. Dort heißt es auf Seite 47: "Joh. Baus gibt nunmehr wegen aus dem Schleifkotten gemachter Mahlmühle vermög anliegender Konzession vom 23. April 1767 2 Reichstaler 64 Albus." Dies war die damals übliche Anerkennungsgebühr für Mühlen. [Clauberg und Brangs]
Eine ähnliche Bemerkung fand Clauberg in der Rentmeistereirechnung des folgenden Berichtsjahres und auch 1780/81.
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Solinger Kreis-Intelligenzblatt vom 02.09.1811;
gleichlautend in Der Verkündiger. Ein gemeinnütziges Volksblatt, Nro. 67 vom 07.09.1811
"Zum Verkauf des der Joh. Peter Baus seel. Frau Wittwe und Söhnen zugehörigen in der Eschbach, Mairie Wald, Cantons Solingen gelegenen Guths, wozu ein Haus Nro. 186, ein Nebenhaus Lit. A., eine neu erbaute Scheune und Stallung sub. Lit. B., 176 Ruthen Hof und Garten, 5 Morgen 32 Ruthen Ackerland am Hof, 152 Ruthen Wiesen, und 298 Ruthen Busch gehören, wird eine nähere Tagesfahrt auf Freitag den 13. dieses Nachmittags 3 Uhr bei Wirthen Joh. Wilhelm Weck zu Gräfrath vorbestimmt, wohin die Kauflustige eingeladen werden.
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Am 30.05.1813 kam es zu Eigentümerwechsel: Die eben erwähnte Witwe Anna Gertraud Baus geb. Linder verkaufte die Bausmühle für 14 325 Franken an den Müller Johann Wilhelm Schübb [Clauberg, Schreiben o.J.], der ja schon 1797 an der Bausmühle genannt wird. - Hiervon abweichend wird in beiden Artikeln in der Rheinischen Landeszeitung (RLZ) für den Verkauf das Jahr 1811 angegeben.
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Solinger Kreis-Intelligenzblatt vom 04.11.1835 (Beilage zu Nr. 44)
"Künftigen Montag den 9. d.Mts., ist bei Unterzeichnetem ein Vogelschiessen, zu welchem Vergnügen er Freunde und Gönner ergebenst einladet.
Bausmühle, den 3. Nov. 1835. Daniel Bender." |
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Um 1940 Bausmühle Der Schornstein (in der Bildmitte) wurde lt. Angaben auf dem Foto um 1962 abgerissen. Bild-Quelle: Stadtarchiv Solingen |
1839 kaufte Friedrich Wilhelm Rüttgers, der 1835 seine weiter oben an der Itter gelegenen Neue Mühle in Betrieb genommen hatte, dem Müller Bender die Bausmühle zum Preis von 4 000 Talern ab und verpachtete sie. [Richartz S. 35]
Besitzer: F.W. Rüttger in Gräfrath. [Rüttger - Rüttgers - die Schreibweisen sind unterschiedlich.] Wassermühle mit einem oberschlächtigen Wasserrad. Wehr ist vorhanden. Das Werk besteht schon seit ca. 150 Jahren. Pegelsetzung erfolgte 1834 und 1850. 16 1/2 Fuß Gefälle. Das Werk hat zwei Mahlgänge zum Fruchtmahlen und eine Graupenmühle. [Günther S. 102]
Am 26.07.1858 stellte F.W. Rüttgers bei der Regierung in Düsseldorf den Antrag, "an seiner Bausmühle ein neues Wasserrad von gleicher Höhe wie das alte (11,33 Fuß), aber mit einer Breite von 3,16 Fuß einzubauen. Das Gefälle gab er mit 15,24 Fuß an. Die Genehmigung dieser Änderung wurde ihm am 19.08.1858 erteilt." [Lunkenheimer. Seine Quelle: Öffentlicher Anzeiger, Amtsblatt der Regierung zu Düsseldorf]
Hammerstein, Emilie (* 1841), Tochter Hammerstein, Amalie (* 1842), Tochter Hammerstein, Bertha (* 1846), Tochter Linder, Gustav (* 1832), Schleifer, Ehemann und Familie. |
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Aus dem letzten Drittel des 19. Jh. findet sich bei Lunkenheimer eine Bemerkung in seinem Kapitel über die Nümmener Mühle: Diese sei von dem Pächterehepaar Müller und Bäcker Adam Dietert und Lisette Knesbach (Käsbach), das vorher Pächter der Bausmühle war, am 01.05.1882 übernommen worden. [Lunkenheimer S. 128]
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Firmensitz und Wohnhaus
1962 gründete der Lichtplaner Johannes Dinnebier in der Bausmühle die Firma Dinnebier Licht, in Solingen besonders bekannt durch den zum "Lichtturm" umgestalteten Gräfrather Wasserturm. (1969 wurden die Firma nach Schloss Lüntenbeck in Wuppertal verlegt.)
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"Screenshot" |
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"Screenshot" |
Ab 2010 ist die Bausmühle mit dem dazu gehörenden 2000 qm großen Gelände als "Lern- und Erlebnisort" Schauplatz abwechslungsreicher Ferienfreizeiten für Kinder. |
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2012 Bausmühle Foto: © Wolfgang Domscheit |
Namen1652, 1683-1684 Peter Baus1728 Johann Baus 1750 Johann Röltgen und Johann Baus 1766-68, 1780/81 Johann Peter Baus (Bürgermeister) 1770 Ehepaar Simon Baus und Anna Marg. Adams 1782 Ehepaar Gottfried Schüpp und Kathar. König 1797 Wilhelm Schüpp u. Mar. Kath. Honns 1807, 1811 Witwe Joh. Peter Baus (Anna Gertraud Baus geb. Linder ) 1813-1826 Johann Wilhelm Schübb 1826-1839 Daniel Bender 1839-1884 Friedrich Wilh. Rüttgers 1884-1914 Emil Erdlenbruch ab 1914 Johann Esselborn 1962 Dinnebier Ittertal - Bausmühle |
Quellen:
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