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2004 Bauskotten (Bildmitte) |
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- Lage - Geschichte und Eigentümer - Das Ende - Namen |
LageDer Bauskotten lag in der Hofschaft Eschbach an der Straße von Lindersberg nach Eipass, heutige Bausmühlenstraße 93 in Solingen-Wald. Er wurde auch Eschbacher Kotten genannt. Ursprünglich befand sich der Kotten, anders als das heute noch vorhandene Gebäude, auf der östlichen Straßenseite. Auf der Karte von Erich Philipp Ploennies von 1715 ist er auf der linken Bachseite eingezeichnet. |
Geschichte und Eigentümer
"Der Bauskotten im oberen Itterbezirk (am Nümmenerbach) wurde 1652 von dem Eschbacher Erbgutbesitzer Peter Baus, genannt Bäusgen, auf dessen Grund und Boden errichtet und am 29. Okt. 1652 zum 1. x in Betrieb gesetzt. Die jährliche 'Erkenntnis' (Anerkennungsgebühr) betrug 1/2 Goldgulden."
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Solinger Tageblatt vom 28./29. Dezember 1940 (Cl.)
Der Bauskotten rund 290 Jahre altEin wechselvolles Schicksal
"Das genaue Alter des alten Bauskottens am unteren Nümmener Bach, das bisher in Dunkel gehüllt war, konnte nunmehr im Düsseldorfer Staatsarchiv (Jülich-Berg III. Hofkammer Nr. 1234) in einem Aktenbündelchen genau festgestellt werden.
Am 19.11.1652 ersuchte die fürstliche Behörde den Solinger Richter, festzustellen, ob durch den von Baus erbauten Kotten niemand behindert oder geschädigt werde. Gleichzeitig drückte sie ihr Erstaunen darüber aus, daß B. nicht um Erteilung der Bauerlaubnis eingekommen war. Der Solinger Richter ließ durch den Schöffen Joh. Ollich (Oligs) und Clemens Jüngel an Ort und Stelle in Eschbach die gewünschten Feststellungen machen, die zugunsten des Kottenerbauers ausfielen.
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Soweit die von Lunkenheimer benutzte, wenn auch nicht angegebene Quelle "Clauberg". Offenbar irrtürmlich macht Lunkenheimer auf S. 130 aus dem Namen Jakobus Motz einen Jakobus Mauß. In seinem Kapitel über den Ehrener Kotten [S. 128] verfährt er umgekehrt und ändert die Angabe in seiner Quelle - richtigerweise - von "Mauß" in "Mutz"
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Bergische Heimatblätter Nr. 2 / 1931, S. 6
Streit der Familie Baus, Eschbach mit der Abtei GräfrathVon Hauptlehrer Pohl
"In der Eschbach, rechts der Straße, kurz vor dem jetzigen Bachlaufe, lag früher ein Doppelkotten, welcher der Familie Baus gehörte. An der Stelle des Kottens erhebt sich jetzt das massive Haus Püttbach.
Von besonderer Bedeutung ist der anzügliche Spruch, der über der Tür des Hauses eingemeißelt war. Leider ist der Balken an dem heute noch stehenden Hause nicht mehr vorhanden, wahrscheinlich ist er beim Einbau einer neuen Tür verloren gegangen. Das Schreiben lautet:
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1751 wird im Tax u. Matricul-Buch der Honnschaft Gräfrath weiterhin Peter Baus als Eigentümer des Eschbacher Kottens genannt; später übernahmen dessen Söhne Peter und Johann Wilhelm Baus je zur Hälfte den Kotten. [Lunkenheimer S. 130]
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Ausschnitt aus einem Lageplan von 1790 (auch bei Lunkenheimer auf S. 53 abgebildet) |
1787 war Wilhelm Baus Eigentümer [Brangs, Erläuterungen], und auch am 08.08.1808 wird Johann Wilhelm Baus als solcher angegeben. Der Schleifkottenplatz samt Graben und Teich war 105 1/2 Ruten groß. [Stadtarchiv Solingen, Grundaufnahme der ersten Dorfhonnschaft Wald 1807, V-B-1, S. 441]
Besitzer: Geschwister Baus Schleifkotten mit einem Wasserrad, oberschlächtig, 21 Fuß Gefälle. Höhe über dem Fachbaum 2,80 Fuß. Wehr ist vorhanden. 15 Schleifstellen: 1 große, 14 kleine. [Günther S. 102] Über die Stauanlagen (Begriffe und Erläuterungen) 1864 lebten lt. Walder Adressbuch folgende Personen unter der Anschrift
Baus, Abraham (* 1808), Reider; Baus, Peter (* 1800), Reider Klein, Bertha (* 1831), Magd Bauskotten 874: Haferbecher, Johann (* 1820), Maurer, Ehemann Haferbecher, Emma (*1860), Tochter Haferbecher, Wilhelmine (* 1821, geb. Bauermann), Ehefrau Am 04.02.1875 waren Baus & Consorten lt. dem "Verzeichniß der in der Bürgermeisterei Wald vorhandenen Schleifereien" des Bürgermeisters Carl Theodor Alvermann Eigentümer des Bauskottens. Außerdem ist angegeben, dass hier keine Trockenschleiferei betrieben wurde. [Stadtarchiv Solingen, Akte W-2263] Carl Theodor Alvermann war von 1859 bis 1888 Bürgermeister in Wald.Einen Tag nach der Veröffentlichung des weiter oben zitierten Artikels von E. Clauberg erschien im Solinger Tageblatt folgender Nachtrag, in dem auch von Robert Baus, dem letzten Schleifer des Kottens, die Rede ist: |
Solinger Tageblatt vom 30. Dezember 1940
"=wa= Zu unserer Mitteilung über das Alter des Bauskottens
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Das Ende
"In den 80er Jahren wurde der Kotten niedergelegt, weil er sehr zerfallen war und ein Verkehrshindernis bildete [...]. Das heutige Gebäude, in dem eine Heftemacherei betrieben wurde, ist in den 90er Jahren errichtet worden, jedoch nicht an der gleichen Stelle, sondern etwas abseits von dem alten Bauplatz" [Lunkenheimer S. 131 und Brangs].
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Namen1652 Peter Baus, gen. Bäusgen1751 Peter Baus später Peter Baus 1787 Wilhelm Baus 1808 Johann Wilhelm Baus 1853 Geschwister Baus 1875 Baus & Cons. vor 1898 Robert Baus 1921 Friedrich Püttbach Ittertal - Bauskotten |
Quellen:
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