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Bachkotten und MühlenEine neue Stauanlage für einen Schleifkotten, einen Hammer oder eine Mühle durfte nur mit Genehmigung der zuständigen Verwaltungsbehörde angelegt werden. Gleiches galt für Veränderungen z.B. am Wasserrad oder an der Stauhöhe. Die dazu in den Archiven vorhandenen Akten helfen heute dabei, die früheren Eigentumsverhältnisse nachzuvollziehen. Solche Anlagen wurden immer nach ähnlichen Grundprinzipien gebaut. Unterschiede ergaben sich je nach den topographischen Gegebenheiten. |
Stauanlage mit Stauteich (in Anlehnung an eine Abb. bei Viebahn) |
Dieser (fiktive) Plan einer Stauanlage zeigt verschiedene Stau- und Abflussmöglichkeiten, die allerdings bei einer einzigen Stauanlage kaum alle gleichzeitig vorhanden gewesen sind. Einen Eindruck vermittelt auch heute noch z.B. die Anlage am Schaafenkotten im Ittertal, wo die Wasserkraft - wenn auch nur in kleinem Rahmen - zur Stromerzeugung genutzt wird. Zwar ist kein Stauteich vorhanden, wohl aber Ober- und Untergraben, Schlacht und Gewalt, Flutkasten und Flutschütz. (Stand 2002)
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2002 Manuelskotten in Wuppertal-Cronenberg |
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2002 Manuelskotten |
Beim Einlauf am Teichrand schützt ein eiserner Rechen das Rad vor Treibholz und anderen Fremdkörpern; im Winter stauen sich vor diesem Schutzgitter die von der Strömung herangeführten Eisschollen. [Horstmann S. 14] |
2002 Manuelskotten in Cronenberg |
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Sept. 2002 Stauteich am Manuelskotten in Cronenberg. Ein "lebendiges" Industriemuseum, das besichtigt werden kann. |
8. Grundrinne mit Grundzapfen
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Darstellung in Anlehnung an eine Abb. bei Hardenberg |
Empfehlenswert für Interessierte ist eine Wanderung über den Industrie-Geschichtspfad "Historisches Gelpetal", ausgehend z.B. vom Steffenshammer im Morsbachtal in der Ortschaft Clemenshammer (Remscheid). Der schöne Waldweg hat einen "Hauch von Freilichtmuseum"; er ist mit informativen Tafeln versehen mit kurzen Erläuterungen zu den Hämmern, die früher hier gestanden haben, und weiteren Hinweisen zur Industriegeschichte. Einige Wassergrabensysteme sind noch gut zu erkennen. [Vgl. Beschreibungen bei Viebahn]
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2003 Eishaus am Steffenshammer im Morsbachtal, Remscheid |
Die WupperwehreAnfang des 20. Jh., als die Bachkotten und ihre Stauanlagen längst keine Rolle mehr spielten, befasste sich der Lenneper Architekt Albert Schmidt im Zuge der industriellen Entwicklung im Wuppertal mit der Verbesserung der Wupperwehre. Über deren Konstruktion schreibt er: |
"In dem Flußlauf der Wupper sind an den 70 Aufstauungen des Wassers zur Erlangung von Wasserkräften für die Betriebswerke von alters her meist recht primitive Wehranlagen gemacht worden. Sie hatten als dichten Kern Spundwände oder einfach Bretterwände von Eichenholz, die mit Lehm oder Letten an den Boden des Flusses abgedichtet waren und sich einerseits an einen gemauerten Wehrkopf, zwischen Wehr und Obergraben, andererseits an das jenseitige Flußufer mehr oder weniger dicht anschlossen.
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Quellen:
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