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Zieleskotten (Itter)

Zieleskotten
Sommer 2002   Das Wohnhaus mit verschieferter Front
 
Lage
Geschichte und Eigentümer
    -Eigentümer Linder
    -Eigentümer Mutz
Das Ende
Namen




Lage

Der Zieleskotten stand etwa 100 Meter unterhalb des Zusammenflusses von Itter, Nümmener- und Holzerbach. Heute arbeitet hier das Klärwerk Gräfrath des Bergisch-Rheinischen Wasserverbandes (BRW). In der Landkarte von Ploennies von 1715 ist der Kotten rechts des Wasserlaufs eingetragen, dahinter anscheinend ein Wohnhaus.




Geschichte und Eigentümer

Lunkenheimer bzw. seine Quelle, die Rheinische Landeszeitung vom 11.03.1945, vermutet das Baujahr des Zieleskotten vor 1664, denn in diesem Jahr sei Jan Linder als Steuerpflichtiger genannt, der eine jährliche Wassererkenntnis von 70 Albus = 7/8 Reichstaler an die landesherrliche Rentmeistereikasse in Solingen zahlen musste. [Lunkenheimer S. 54]

  1664 - ich vermute einen Druckfehler. Richtig müsste es wahrscheinlich 1684 heißen, denn:

20 Jahre später erscheint Jan Linder (als Nr. 4) im Hebbuch des Solinger Rentmeisters Wilhelm Vaßmann von 1683/1684, diesmal mit einer Abgabe von 2 1/2 Ort Goldgulden zu 70 Albus, aber ohne Angabe eines Wohnortes oder Kottens. Wenn die Reihenfolge der dort genannten Steuerpflichtigen der Reihenfolge der damals vorhandenen Betriebsstätten am Bachlauf entspricht, so wäre diese Zuordnung zum Zieleskotten plausibel. Ein Kotten wäre hier also im Jahr 1684 schon vorhanden gewesen.

Die früher unverschieferte Front des heute noch vorhandenen Wohnhauses an der Kotzerter Straße 25+25a präsentierte die Jahreszahl 1780 schwarz auf weiß, wie die folgende Aufnahme von 1967 zeigt. (Heute muss man etwas genauer hinschauen.) Bei dieser Jahreszahl muss es sich nicht um das Baujahr handeln; es kann auch ein Umbau oder Eigentümerwechsel stattgefunden haben. - Dieses Gebäude steht heute unter Denkmalschutz.


Zieleskotten
 
1967
Zieleskotten
Bild-Quelle: Stadtarchiv Solingen



Eigentümer Linder

Während des ganzen 18. Jh. war das Ittertaler Schleifergeschlecht Linder Eigentümer des Zieleskottens.

Am 28.04.1793 verpfändete der Junggeselle Abraham Linder, Sohn von Christian Linder, die Halbscheid (Hälfte) des Zieleskottens mit allem Zubehör und allen Gerechtsamen für 28 aufeinanderfolgende Jahre an den aus "Zur kleinen Ehren" stammenden Schleifer Abraham Benjamin Mutz und dessen Ehefrau Wilhelmine Kohl, "für einen Ersatzschilling von 850 Reichstalern species, den Taler zu 40 Stübern gerechnet". [Lunkenheimer S. 54]

  Abraham Benjamin Mutz, getauft 1755 in Wald, Sohn von Abraham Mutz;
dessen Ehefrau Wilhelmine Kohl, Heirat 1781, † 1816 in Wald.


  Zur Vorgehensweise bei gerichtlicher Schuldaufnahme

  Weshalb es zu diesen hohen Schulden und zu der Verpfändung gekommen ist, ob Abraham Linder den Zieleskotten verlassen oder dort weiter gearbeitet hat, erfährt man nicht. In den Folgejahren wird sich seine finanzielle Situation nicht verbessert haben:


Missernten, Teuerung und Krise 1791-1796

"Seit 1791 hatte eine Folge von Mißernten die Preise nachhaltig hochgetrieben. Der trockene Sommer 1794 und der kalte Winter 1794/95 wirkten so verheerend, daß das ohnehin hohe Preisniveau weiter anstieg. Erst die darauffolgende Ernte fiel günstiger aus, und die Preise gingen zurück. [...]

Die hohen Nahrungsmittelpreise, der Wegfall des gewerblichen Einkommens trafen naturgemäß diejenigen Bevölkerungsschichten am härtesten, die ohne Landbesitz auskommen mußten. So siechten die Armen aufgrund der mangelnden Nahrung dahin oder wurden von Krankheiten erfaßt, die sich als Folgeerscheinungen ausbreiteten und somit auch die Reicheren bedrohten. [...]

Welchen Stellenwert der Getreidehandel als Grundlage einer leistungsfähigen Wirtschaft einnahm, belegt die Vielzahl der Dekrete, die die herzogliche Landesregierung zur Regulierung des Getreidemarktes in Krisenzeiten herausgab. So wurde regelmäßig ein Ausfuhrverbot erlassen, das Branntweinbrennen untersagt, die Anlage von Fruchtmagazinen angeordnet, die Beschaffung von auswärtigem Getreide veranlaßt und versucht, Spekulationen mit Getreide zu unterbinden. Obwohl sich die Landesregierung bemühte, den Getreidepreis in Zeiten der Verknappung auf einem erträglichen Niveau zu halten, blieb die ländliche Bevölkerung den Krisen schutzlos ausgeliefert, wenn sie nicht im »sozialen Austausch« der Solidarstrukturen von Verwandtschafts-, Nachbarschafts- und Freundschaftsbeziehungen einen Rückhalt fand. [...]

Jede Krise setzte in ihrem Verlauf eine Auswanderungswelle in Gang mit Zielorten England, Frankreich, Preußen, Schweden und seit der Mitte des 18. Jahrhunderts auch in Nordamerika. Die Zahl der Auswanderer stieg teilweise so stark an, daß sich die Landesregierung gezwungen sah, Gegenmaßnahmen zu ergreifen." [Malunat S. 41 f]

In den Krisenjahren 1794-1796 notierten einige überregionale Zeitungen eine Auswanderungsquote von annähernd 1000 Handwerkern, die aus der Gewerbezone des Herzogtums Berg nach Nordamerika zogen, darunter 300 Metallarbeiter. [Malunat S. 43]


  Auswanderung Solinger Klingenhandwerker



Eigentümer Mutz

So war also die Kottenhälfte des Junggesellen Abraham Linder in den Besitz der Familie Mutz gelangt.

15 Jahre später, am 08.08.1808, wird in der Grundaufnahme der 1. Dorfhonnschaft Wald als Eigentümer noch immer Abraham Mutz genannt, außerdem Wilhelm Baus. Kottenplatz, Graben und Teich hatten eine Größe von 78 Ruten. [Stadtarchiv Solingen, Akte H.A.V-B-1, S. 443]

Benjamin Mutz wird am 17.07.1808 als Grundstückseigentümer "Am Zieleskotten ober dem Hof" mit 51 1/2 Ruth. und Garten von 12 1/2 Ruth. angegeben. [S. 383]

  Über die alten Längen- und Flächenmaße

  Anlass für diese als Informationsquelle vielzitierte Grundaufnahme kann das Dekret von Fontainebleau gewesen sein, das Joachim Murat als Großherzog von Berg am 13.10.1807 erließ und durch das Wald zu einer politischen Gemeinde wurde. Die Honnschaft Itter war eines der Kerngebiete.

Um 1833 gehörte der Zieleskotten den Brüdern Jakob und Peter Mutz, Söhnen des erwähnten Abraham Mutz aus Zur Ehren. Seither blieb er bis zum Schluss zumindest teilweise in den Händen der Schleiferfamilie Mutz. Gelegentlich wurde er daher auch als Mutzkotten bezeichnet. [Lunkenheimer S. 54 f]

  Jakob Mutz, getauft 16.12.1791, Heirat mit Anna Catharina Müller am 23.07.1816 in Wald;
  Peter Mutz, getauft 11.07.1794, Heirat mit Clara Weber am 14.01.1820 in Wald


Am 03.05.1842 heirateten der Schleifer David Clauberg im III. Balkhausen an der Wupper und eine Tochter des Schleifers Jakob Mutz aus Zur Ehren, dem eine Hälfte des Zieleskottens gehörte. Er stellte seinem Schwiegersohn - quasi als Hochzeitsgabe - eine Schleifstelle zur Verfügung. In der Folgezeit wurde der Kotten auch Claubergskotten genannt. [Lunkenheimer S. 55; RLZ]

  David Clauberg, Schleifer, * 1816/17, Kulle, Solingen
Heirat am 02.05.1842 in Wald mit Wilhelmina Mutz aus kleine Ehren,
Tochter von Jacob Mutz und Anna Catharina Müller, getauft am 16.05.1817 in Wald,
Enkelin von Abraham Mutz.
Trauzeugen: Isaac Müller, Stockdum; Peter Haiderhoff, Gräfrath.


Im Sommer 1850 ließ Bürgermeister Strauch die Absichten der Eigentümer veröffentlichen, den Antrieb des Zieleskottens zu verändern. Dies war das übliche Verfahren, um betroffenen Nachbarn bzw. anderen Nutzern des Baches eine Möglichkeit zum Einspruch zu geben:


Solinger Kreis-Intelligenzblatt vom 17. August 1850
"Veränderung des Schleifkottens.

Die Witwe Jacob Mutz und der Schleifer Peter Mutz zu Klein Ehren wohnhaft, beabsichtigen das oberhalb ihres, an der Itterbach belegenen Schleifkottens (Zilleskotten genannt) liegende Gerinne (sogenannte Schalt), so wie den Teich resp. Obergraben, um einen Fuß zu vertiefen und das Rad um einen halben Fuß tiefer zu hängen.

Ich mache dies Vorhaben mit dem Bemerken bekannt: daß gegründete Einsprüche binnen einer präklusivischen Frist von vier Wochen, und zwar vom 6. August c. bis incl. 3. September, bei der unterzeichneten Stelle angemeldet, und die Situations-Pläne eingesehen werden können.

Wald, den 31. July 1850.     Der c. Bürgermeister: Strauch."

Anzeige

  Der Artilleriehauptmann a. D. Strauch war vom 01.10.1849 bis 29.04.1851 kommissarischer Bürgermeister von Wald. Er wurde von Friedrich Hammesfahr abgelöst.

Tatsächlich wurde gegen diese Pläne protestiert, und zwar von
-  Friedrich Wilhelm Rüttgers zu Gräfrath
   (Eigentümer der benachbarten Bausmühle und des späteren Kratzkottens),
-  der Bauer Baus vom Bauskotter Hof und
-  Wilhelm Plücker zu Nümmen (Eigentümer des benachbarten Linderskottens).

Am 25.11.1850 traf die Düsseldorfer Regierung die Entscheidung, dass die Eigentümer, die Witwe von Jakob Mutz und Peter Mutz Zur Ehren, Obergraben, Teich und Gerinne vertiefen dürften, wegen des geringen Gefälles zwischen Zieles- und Linderskotten das geplante Tieferhängen des Wasserrades aber verboten sei. [Lunkenheimer S. 55]

  Besagte Witwe von Jakob Mutz war Anna Catharina Müller; Peter Mutz war ihr Schwager.

Aus einer "Nachweisung" des Bürgermeisters von Wald aus dem Jahr 1853 (24. Mai bzw. 5. Sept.) über die im Walder Bezirk vorhandenen "Wasserbetriebswerke" ist Folgendes zu erfahren:

    6. Zieleskotten.
    Besitzer: Peter Mutz und Konsorten.
    Schleifkotten mit einem oberschlächtigen Wasserrad.
    Wehr ist vorhanden. Höhe über dem Fachbaum 2,23 Fuß.
    Konzession wurde durch die Regierung Düsseldorf im Jahre 1850 erteilt.
    Die Stauhöhe ist durch Pegelsetzung reguliert.
    14 Fuß Gefälle,
    7 Schleifstellen.
    [Günther S. 102]

  Über die Stauanlagen

Die Erben der inzwischen verstorbenen Eheleute "Ackerer und Schleifer" Peter Mutz und Clara Weber ließen im Solinger Kreis-Intelligenzblatt vom 31.08.1861 folgende Anzeige veröffentlichen, um den halben Zieleskotten und ein Ackergut zu verkaufen:


Solinger Kreis-Intelligenzblatt vom 31. August 1861
"Guts- und Kotten-Verkauf

In der außergerichtlichen Theilungssache der Kinder und Erben der zur Ehren verstorbenen Eheleute Ackerer und Schleifer Peter Mutz und Clara Weber, wird der Unterzeichnete

am Montag den 21. Oktober 1861 Nachmittags 2 Uhr, zu Gräfrath
in der Wohnung des Gastwirthen Herrn Carl Abraham Koch,

die nachverzeichneten zur Theilmasse gehörigen Immobilien öffentlich an den Meistbietenden zum Verkaufe ausstellen und bei Erreichen der Taxe definitiv zuschlagen:

1) das zur Ehren, theils in der Bürgermeisterei Gräfrath, theils in der Bürgermeisterei Wald gelegene Gut haltend nebst Wohn- und Oeconomie Gebäuden 18 Morgen 102 Ruthen 50 Fuß Flächeninhalt - in zwei Abtheilungen und im Ganzen;
2) den halben auf dem Itterbach, Bürgermeisterei Wald gelegenen Schleifkotten, der Zilleskotten genannt, - in zwei Abtheilungen und im Ganzen,

Eintheilung, Taxe, Bedingungen und sonstige Voracte liegen bei dem Unterzeichneten zur Einsicht offen.

Wald, den 28. August 1861.     C. J. Blumberg, Notar."


Ob tatsächlich ein Eigentümerwechsel stattgefunden hat, ist ungewiss.

Am 27.08.1864 erhielten die Brüder Mutz und Daniel Clauberg - als Eigentümer des Kottens - die Genehmigung der Düsseldorfer Regierung, ihr altes Wasserrad durch ein breiteres ersetzen.

  Bei den Brüdern Mutz kann es sich um die Söhne Carl Wilhelm Mutz (* 11.05.1820) und Friedrich Mutz (* ca. 1824/25) gehandelt haben, oder um die im Walder Adressbuch 1864 aufgeführten Personen dieses Namens, deren angegebene Geburtsdaten nicht genau mit diesen beiden übereinstimmen:

1864 nennt das Walder Adressbuch unter der Anschrift

    Zielskotten 901:
    -  Nathanael Mutz (* 1804), Reider, evang., Ehemann
    -  Anna Catharina Mutz (* 1804, geb. Laafs), evang., Ehefrau
    -  Julie Mutz (* 1830), evangl., Tochter
    -  Friedrich Mutz (* 1834), evang., Sohn

    Zielskotten 903:
    -  Carl Wilhelm Mutz (* 1821), evang., Schleifer, Witwer
    -  Carl Mutz (* 1846), evang., Sohn
    -  Alwine Mutz (* 1849), evang., Tochter
    -  Emma Mutz (* 1852), evang., Tochter
    -  Ida Amalie Mutz (* 1854), evangl., Tochter
    -  August Mutz (* 1857), evang., Sohn
In der Liste vom 04.02.1875 über die in Wald vorhandenen Schleifereien von Bürgermeister Alvermann sind als Eigentümer des Zieleskotten Mutz & Consorten aufgeführt mit dem Vermerk, dass in diesem Kotten Trockenschleiferei betrieben werde. [Stadtarchiv Solingen, Akte W-2263]

In den folgenden Jahrzehnten wurden die Eigentumsverhältnisse immer komplizierter.

Um 1880 besaßen je ein Kottenviertel
-   Ernst Clauberg zur Stübben und
-   Franz Clauberg in der Eschbach (die beiden Söhne David Claubergs),
-   August Mutz zu Itterbruch und
-   Carl Mutz in der Eschbach, beide aus Zur Ehren.
[Lunkenheimer S. 56]

  August Mutz kann der Sohn von Johann Peter Mutz und Clara Weber gewesen sein (* 22.12.1835), verheiratet mit Bertha Worring; oder der 1864 im Adressbuch im Zielskotten Genannte mit Geburtsjahr 1857.

  Carl Mutz war wahrscheinlich der Sohn von Carl Wilhelm Mutz und Rosalie Deus, * 10.08.1846,
verheiratet mit Bertha Caroline Ohliger.


"Als am 5. August 1891 das Grundbuch angelegt wurde, war August Mutz tot [† vor 1886] und sein Kottenviertel durch Erbgang in den Besitz seiner neun Kinder übergegangen. Auch der Mitbesitzer Karl Mutz war verstorben und dessen Eigentumsrechte auf seine Witwe [vermutlich B.C. Ohliger] und drei Kinder gekommen. Damit war der Zieleskotten schon ' fünfzehnherrig' geworden. Als Mitte 1891 auch Franz Clauberg starb, wurde der Kotten 'dreiundzwanzigherrig'." [Lunkenheimer S. 56.]

Um 1911 gehörten
-   11/16 des Kottens dem Schleifer Kuno Mutz, einem Sohn des verstorbenen August Mutz,
-   1/4 den Erben von Franz Clauberg und
-   der Rest den übrigen Kindern und Enkeln von August Mutz, von denen einzelne in den USA lebten.

Die Konsequenzen dieser "Vielherrigkeit" sollten sich noch unangenehm bemerkbar machen.




Fotografiert wurde "früher" oft nur aus besonderen Anlässen. Vielleicht war das Ende der Schleiferei Zieleskotten schon absehbar, als 1927 die folgende Aufnahme entstand, so dass sie als Abschiedsfoto der zuletzt dort tätigen Schleifer gedeutet werden kann.



 
1927
Schleifer vor dem Zieleskotten.
Bild-Quelle: Sammlung Frowein - Momberger.

Das Foto ist eine der historischen Aufnahmen im "Alt Wald Kalender 2011" von Hans-Jürgen Momberger.

Bildvergrößerung



Das Ende

1927 benötigte das Ittertaler Strandbad das klare, hygienisch einwandfreie Wasser des Holzer Baches (ein Seitenbach der Itter), das von Anfang an etwa ein Viertel der Triebkraft des Zieleskottens lieferte, für Badezwecke. Es sollte mittels einer Sonderleitung dem Zieleskotten entzogen werden. Der Fabrikant und Geschäftsführer des Strandbades, Otto Ern, wollte dies mit den zahlreichen rechtmäßigen Besitzern des Kottens in entgegenkommender Weise regeln - aber dies hat sich wohl als unmöglich erwiesen.

Und so kaufte das Strandbadkonsortium am 12.03.1929 den Zieleskotten. Die neunköpfige Erbengemeinschaft Clauberg erhielt für ihr Kottenviertel 500 Reichsmark.

Damit endete der Schleifereibetrieb nach 250 Jahren. Das Kottengebäude wurde um 1930 in ein Wohnhaus umgewandelt [Solinger Tageblatt vom 2./3.11.1940] und am 05.11.1944 abgebrochen.

Aus dem Nachruf der Rheinischen Landeszeitung vom 11.03.1945: "Alle, die im Zieleskotten ein- und ausgegangen sind und sein braves Völkchen, die 'Mütze' und die 'Klouwers' kennengelernt haben, werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren."


Zieleskotten
 
Um 1900
Zieleskotten
Bild-Quelle: Stadtarchiv Solingen

Nachtrag zur jüngeren Geschichte:
Am 14. Januar 2012 wurde an der Kotzerter Straße am Zieleskotten ein "Stolperstein" zur Erinnerung an Franz Wenders verlegt, der mit seiner Familie in den 1930er/1940er Jahren am Zieleskotten lebte und infolge von Denunzuiation dem Naziregime zum Opfer fiel.


Zieleskotten
 
2012
Zieleskotten
Foto: © Wolfgang Domscheit



Namen

1683/1684   Jan Linder
18. Jh.   Familie Linder
1793   Abraham Linder
1793   Ehepaar Abraham Benjamin Mutz und Wilhelmine Kohl
1807   Abraham Mutz und Wilhelm Baus
um 1833   Jakob und Peter Mutz
1842   Ehepaar David Clauberg und Wilhelmina Mutz
1850   Witwe von Jakob Mutz (Anna Catharina Müller) und Peter Mutz
1853   Peter Mutz
1861   Erben der Eheleute Peter Mutz und Clara Weber
1864   Brüder Mutz und Daniel Clauberg
1875   Mutz & Consorten
um 1880   Ernst Clauberg, Franz Clauberg, August Mutz, Carl Mutz
um 1911   Kuno Mutz, Erben von Franz Clauberg, Kinder und Enkel von August Mutz
1929   Strandbadkonsortium



  Ittertal - Zieleskotten


Quellen:
  • Adressbuch Wald (1864)
  • Günther (1932). Seine Quelle: Gemeindeakten Solingen-Wald, G.II.5
  • Hermanns (1925), Hebbuch 1683/84
  • Lunkenheimer (1990) S. 54-56
  • Malunat (1990) S. 41
  • Rheinische Landeszeitung vom 11.03.1945 [RLZ]
  • Rosenthal (1967)
  • Solinger Kreis-Intelligenzblatt vom 17.08.1850
  • Solinger Kreis-Intelligenzblatt vom 31.08.1861
  • Solinger Tageblatt vom 02./03.11.1940
  • Stadtarchiv Solingen, Akte H.A.V-B-1, Grundaufnahme 1808
  • Stadtarchiv Solingen, Akte W-2263

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