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- Die älteste Geschichte - Große oder kleine Ehren - Kleine Ehren - Vom Bauernhof zum Erbhof - Zur großen Ehren - Zur kleinen Ehren - Genealogisches Ehrener Kotten Ehrener Mühle |
Während die Hofschaft Ehrener Mühle, früher "große Ehren" genannt, südlich des Nümmener Bachs auf Walder Gebiet an der Grenze zu Gräfrath liegt, liegt die Hofschaft Ehren, früher auch "kleine Ehren" genannt, nördlich des Nümmener Bachs im Westen von Solingen-Gräfrath unweit der Grenze zum Stadtteil Wald.
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Um 1925 Ehren Bild-Quelle: Stadtarchiv Solingen |
Die älteste Geschichte - Große oder kleine EhrenDer folgende Aufsatz enthält neben schwer verständlichen alten Quellen einige Mutmaßungen über die Herkunft der Ortsbezeichnung "Ehren", die leider nicht weiterführen. Nach Pohl ist von einem Gut Ehren schon in Urkunden aus dem 14. Jh. die Rede. Ob damit große und kleine Ehren oder nur eines von beiden gemeint ist bzw. ob beide in dieser Zeit schon vorhanden waren, geht aus den alten Textauszügen nicht hervor. Die anfangs zitierte Vermutung von Julius Günther bezieht sich auf "große Ehren" (= Ehrener Mühle). |
Die Heimat, Jg. 13, Nr. 1, 23. Januar 1937
Die älteste Geschichte des Hofes und der Mühle "Zur Ehren"Von H. Pohl, Solingen-Wald.
"In den Bergischen Heimatblättern Nr. 8 des Jahrgangs 1929 schrieb Julius Günther »Vom ehemaligen Klostergut 'Zur großen Ehren' in Gräfrath«, daß man sich eines Schriftstückes aus der Zeit um 1600 erinnere. Günther versucht in dem oben genannten Artikel auch eine Erklärung des Hofes zur Ehren zu geben, wenn er schreibt:
Dazu ist zuerst zu bemerken, daß in den ältesten Urkunden ein Unterschied zwischen 'großen' und 'kleinen' Ehren nicht gemacht wird. Es heißt darin immer nur 'zor eren' oder 'hoiff zor eren'. Daraus folgt, daß ursprünglich nur ein Hof zur Ehren, ohne das Attribut 'großen' bestanden hat. Wann die Unterschiedsbezeichnung 'großen' und 'kleinen' auftaucht, habe ich bis jetzt noch nicht urkundlich feststellen können.
Der Hof zur Ehren konnte von mir in einer Urkunde vom 26. Febr. 1382 festgestellt werden. Diese Urkunde befindet sich im kath. Pfarrarchiv Solingen-Wald im Urkundenbuch auf Seite 21. Es heißt darin wörtlich:
Ob um diese Zeit schon die Mühle 'zur Ehren' bestand, ergab sich aus den beiden Urkunden nicht. Aber schon in einer Urkunde vom 14. Februar 1317 (kath. Pfarrarchiv, Urkundenbuch S. 26) ist von einem Mühlenteiche die Rede [...]"
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Seltsamerweise heißen die Höfe auf der Ploennies-Karte von 1715 nicht "Ehren", sondern "Irren". Ein Hörfehler des ortsfremden Topographen?
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2003 Reiterhof Ehrener Mühle |
Kleine Ehren
Über die Entwicklung des "Erbhofes Ehren" (= kleine Ehren) berichtete Hans Brangs 1937 in der RLZ. Der Hof befindet sich seit über 100 Jahren in Händen der Familie Nau. Heute werden dort landwirtschaftliche Produkte im Öko-Landbau erzeugt und verkauft.
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Rheinische Landeszeitung vom 2. November 1937
Vom Bauern- zum ErbhofKleine Heimatkunde aus dem Wald-Gräfrather Grenzbezirk.
"Eine hübsche Entwicklung hat ein einstmaliger kleiner Bauernhof in Ehren durchgemacht. Bis in die Mitte des vorigen Jahrhunderts hinein hatten die Anwohner des Grenzbezirks zwischen Wald und Gräfrath sämtlich 1 bis 2 Kühe, eine Ziege und sonstiges Kleingetier. Es saßen dort die Familien Ringel, Mutz, Michel, Evertz, Caroline Mutz und Minna Grah.
Erst als von Westfalen herüber der jetzige Besitzer W. Nau den Hof im Jahre 1904 erwarb, wurde es mit der Landwirtschaft auf dem Besitz besser. Nau verpachtete zunächst den Hof auf vier Jahre an den Landwirt Löhmer. Eine Tochter von diesem Löhmer ist an unseren Leser Nouvertné im Focher Dahl verheiratet.
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Etliche Einwohner von Ehren waren Schleifer. Als sie noch mit Wasserkraft arbeiteten, betrieben sie mit ihren Familien nebenher meist eine kleine Landwirtschaft für den persönlichen Gebrauch, wie es auch allgemein üblich war. Das Wasser der Bäche stand nicht regelmäßig zum Antrieb der Wasserräder zur Verfügung, und so wurde die Zeit, in der nicht im Kotten gearbeitet werden konnte, auf diese Weise sinnvoll genutzt. Außerdem war die Arbeit im Freien ein guter Ausgleich für die gesundheitsschädliche Tätigkeit am Schleifstein.
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2006 Ehren |
Weitere Details zum Gut Ehren sind - mit kleinen Abweichungen - einer anderen Zeitungsnotiz zu entnehmen, wobei der Bezug zum Gräfrather Klostergut "Große Ehren" mit Vorsicht zu genießen ist: |
Solinger Tageblatt vom 12. Mai 1939
"=g= Erbhofbauer Johann Wilhelm Nau, Zur Ehren, kann am 14. Mai in voller körperlicher und geistiger Rüstigkeit seinen 72. Geburtstag begehen. Er ist Besitzer von Gut Ehren, das er im Jahr 1905 von seinem Vorgänger Adolf Krämer in einer Größe von 41 Morgen käuflich erwarb. Im Laufe der vergangenen 34 Jahre hat Nau es verstanden, diesen bäuerlichen Besitz auf die ursprüngliche Ausdehnung von etwa 112 Morgen zu bringen, wie er vor der Zeit bestand, als das ehemalige Gräfrather Klostergut 'Zur großen Ehren' im Jahre 1818 von der Düsseldorfer Regierung in Privatbesitz überging. Die im Laufe von 100 Jahren zersplissenen Teile sind von Nau durch Wiederankauf vereinigt worden. - Der bäuerliche Betrieb ist in der Hauptsache auf Schafzucht eingestellt. Zurzeit befinden sich im Solinger Bezirk nur zwei Herden. [...] =ig="
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Der Protest folgte auf dem Fuße. Was es mit den Ortsbezeichnungen "Ehren", "große Ehren" oder "kleine Ehren" auf sich hat, wird in einem weiteren Artikel der Rheinischen Landeszeitung erklärt: |
Rheinische Landeszeitung vom 25. Mai 1939
Aus der Freiheit Gräfrath Zur großen Ehren - Zur kleinen Ehren
"Bezüglich dieser beiden alten Ortsbezeichnungen besteht noch weitgehende Unklarheit. In einem hiesigen Blatt verwechselte sie sogar am 12. d.M. ein berufsmäßiger Heimatforscher miteinander. Die ehemalige Ortschaft "Zur großen Ehren" hat mit der heutigen Hofschaft Ehren nichts zu tun. ' Zur großen Ehren', schon 1384 urkundlich genannt, ist die alte Bezeichnung für die jetzige Hofschaft Ehrenmühle (Landwirt C. Wimmershoff).
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Die Ploennies-Karte von 1715 sagt allerdings nichts darüber aus, wie die Situation vor diesem Zeitpunkt gewesen ist, ob es im 14. Jh. nur ein einziges Gut gegeben hat, das womöglich "Ehren" wie auch "Ehrenermühle" umfasste und später geteilt wurde bzw. ob "kleine Ehren" früher mit zum Klosterbesitz gehört hat. |
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Ausschnitt aus der Karte des Amtes Solingen von E. Ph. Ploennies (1715) |
GenealogischesAus der großen Zahl von Angehörigen der Familien Mutz, die in Ehren lebten, sind im Gräfrather Adressbuch von 1848 die Folgenden aufgeführt. (Die angegebenen Hausnummern stimmen mit den heutigen nicht überein.)
1857 war ein Carl Wilhelm Mutz in Ehren in so arge finanzielle Bedrängnis geraten, dass öffentlich eine Gläubigerversammlung einberufen wurde. Es kommen mehrere Personen dieses Namens als Schuldner in Frage: |
Solinger Kreis-Intelligenzblatt vom 04. Juli 1857
Falliment
von Carl Wilhelm Mutz zur Ehren, bei Gräfrath, |
Quellen:
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