www . ZeitSpurenSuche . de

Limminghofen

Limminghofen
2006   Olgastraße
 
Lage
Geschichte
Genealogisches


Lage

Limminghofen, das auch in der Schreibweise Limminghoven und einigen Abwandlungen erscheint, liegt nach heutigem Stadtplan in Merscheid: etwa zwischen der Merscheider Straße/Beethovenstraße im Norden, der Olgastraße im Westen und beiderseits der Martinstraße im Süden.

1898 wird in der Hofacker-Karte mit "Limminghofen" eine Siedlung beiderseits des nördlichen Teils eines "Weges III. Klasse" bezeichnet, der von der Merscheider Straße in Richtung Hübben bzw. Viehbach führt, anscheinend die heutige Olgastraße. Im Osten folgt der Bäckershof (nur ein paar Schritte entfernt vom heutigen Industriemuseum Gesenkschmiede Hendrichs) und im Süden Scheuren.

1715 ist in der Ploennies-Karte "Lümeckhofen" mit zwei Höfen nordwestlich von Scheuren eingezeichnet - in der Mitte zwischen Lochbach und Viehbach.



 
1715
"Lümeckhofen"
Detail aus der Ploennies-Karte


Geschichte

Im 16. Jh. war Limminghofen Wohnsitz von Messermachern, im 17. Jh. und noch Anfang des 18. Jh. auch von Schwertschmieden. Wo haben sie gearbeitet? Um 1715 gab es am Viehbach nur den Dahler Hammer, im näheren Einzugsbereich am Lochbach aber mehrere Kotten und Hämmer, darunter der Locher bzw. Limminghofer Kotten. Kurz vor dem Siebenjährigen Krieg (er begann 1756) wohnte in Limminghofen auch ein prominent gewordener Gabel- und Messerschmied: Peter Hahn.

  Die Schleifer an Itter und Lochbach im 16. und 17. Jh.

Im 19. Jh. ist von den Schwertschmieden in Limminghofen "nichts mehr wahrzunehmen." Zahlreich waren in Merscheid hingegen noch die Messer-, Scheren- und Gabelmacher. [Rosenthal 3 S.53]

Die folgenden Angaben stammen aus den drei Bänden der Stadtgeschichte und einer weiteren Veröffentlichung des Solinger Stadthistorikers Heinz Rosenthal, soweit nichts anderes angegeben ist. Leider fehlen Quellennachweise.

Schon 1312 werden "Leute aus ... Limminghoven" als Wachszinspflichtige erwähnt. [1 S.37]
1382 und 1383 erscheint Limminghoven lt. Pohl in unterschiedlichen Schreibweisen in Urkunden im Zusammenhang mit dem Hof Ehren.

Früher soll Limminghofen Mundorp genannt worden sein. [1 S.18]  Ein Hinweis auf "... das Gutshaus zu Mondorp (Limminghofen)..." ist wohl dem 14. Jh. zuzuordnen. [1 S.113]

Anfang des 15. Jh. war Limminghofen Teil der [Solinger] Honnschaft Hackhausen, nicht jedoch der benachbarte Bäckershof, der im Kirchspiel Wald lag. [1 S.49]  Die zur Hackhauser Honnschaft gehörende Hofschaft Limminghofen leistete keine Zehntabgabe (an den Gönrather Hof bzw. das Kloster Altenberg). Wenn der Liber decimarum (das Altenberger Zehntverzeichnis) "... mehrfach Teile eines Hofes Limmelkoven erwähnt, dann ist sicherlich der Bäckershof gemeint, der im Walder Kirchspiel lag." [1 S.86]

  Demnach wäre der (von Ploennies nicht bezeichnete) Bäckershof einer der beiden in der Karte von 1715 eingetragenen Höfe Limminghofen gewesen. Nur scheint die Lage nicht ganz zu passen.

1689 wird Limminghoven als eine der acht Honnschaften des Kirchspiels Wald genannt. [RLZ vom 10.01.1939]

  Die Walder Honnschaften

  Limminghofen kann in Dokumenten als Hof bzw. Hofschaft erscheinen (bis 1808 teilweise zur Solinger Honnschaft Hackhausen gehörend), oder aber als Honnschaft (Steuerbezirk) des Kirchspiels Wald, ohne dass unbedingt erkennbar ist, um welches Gebilde es sich gerade handelt.

1807 wurden Teile der Honnschaft Limminghofen der neu geschaffenen Munizipalität (Bürgermeisterei) Wald zugeordnet. [2 S.233]

Vor 1808 (?) hatte eine Grenzbereinigung stattgefunden. Als Ausgleich für die Abtretung einiger Hofschaften an Höhscheid erhielt die neu gebildete Merscheider Honnschaft u.a. Limminghofen, Teil "der vollständig aufgelösten, vordem Solinger Honnschaft Hackhausen". [3 S.46]

1892 wurde das Pfarrvikariat Merscheid als Filiale der Walder Kirchengemeinde geschaffen. Der Gemeindebezirk umfasste auch den Hof Limminghofen.

1894 fand die "politische Grenzbereinigung" zwischen Merscheid und Wald statt.

  Falls also der Ahnenforscher in den Walder Kirchenbüchern nicht fündig wird, gibt es weitere Suchmöglichkeiten.


Limminghofen
 
2006
Limminghofer Straße



Genealogisches

  • 1712 wurde in Limmelkoven VIII.130 Henrich Hartkop geboren (getauft 08.10.1712 in Wald), Sohn von IX.260 Henrich Hartkop und späterer Ehemann von VIII.131 Catharina Kirschbaum. Die Familien Hartkop und Kirschbaum gehörten zur Bruderschaft der Schwertschmiede.

  • 1745 kam in Limmelkoven Maria Catharina Wiedenhoff zur Welt (getauft 31.03.1745 in Wald), Tochter von VIII.174 Matthias Wiedenhofen (Wiedenhoven) und VIII.175 Gertrud Theegarten. Familie Theegarten gehörte zu den Schleifern und Härtern. Tochter Gertrud hat offenbar außerhalb ihrer Zunft geheiratet.

  • Ende des 19. Jh. lebte der Scherenschleifer Robert Mutz mit seiner Frau Auguste Haag in Limminghofen (Limmeringhofen, Merscheid). Dort wurden 1892 und 1898 ihre Kinder Eugenie und Cuno geboren (Taufe in Merscheid). Cunos Taufpaten waren "Frau Wilhelm Klug, Emma, geb. Bremer, ev.; Frau Robert Schmidt, Emma, geb. Keller, ev.; bd. Scheuren".


Quellen:
  • Pohl, H.: Die älteste Geschichte des Hofes und der Mühle "Zur Ehren". Die Heimat 01/1937
  • Rheinische Landeszeitung vom 10.01.1939 [RLZ]
  • Rosenthal (1967) S. 27-29
  • Rosenthal: Solingen Bd. 1 (1973), Bd. 2 (1972), Bd. 3 (1975)

Hofschaften Übersicht      nach oben     

www.zeitspurensuche.de
Copyright © 2006 Marina Alice Mutz. Alle Rechte vorbehalten.