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2003 Bruchermühle, vom Müllersberg aus gesehen |
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- Lage - Geschichte und Eigentümer - 15.-17. Jahrhundert - 18. Jh. - 19. Jh.: Eigentümer Hammerstein - 20. Jh.: Mühle und Ausflugslokal - 21. Jh.: Privates Wohneigentum - Namen |
LageDie Mühle befand sich auf Haaner Gebiet nahe dem Schloss Caspersbroich zwischen Schaafenkotten und Brucher Kotten. Auf der Karte von Ploennies von 1715 ist sie als "mühl" auf der rechten Itterseite eingetragen. |
Geschichte und Eigentümer15.-17. Jahrhundert
Schon 1410 wird die Brucher Mühle im Register des Hühnerzinses für das Haus Horst in Hilden genannt: als "dat neyderste Mulners gut" [= "das untere Müllers Gut"] - im Gegensatz zum Müllersberg mit dem "oeverste Molners gut". [Vollmar]
Mitte des 17. Jh. wurde die damalige Burbachsberger Mühle Besitz des benachbarten Schlosses Caspersbroich. Doch wurde dem Ankäufer, dem Generalleutnant Friedrich von Bawyr (+ 1667), der Erwerb durch den Schenk zu Horst streitig gemacht; der Rechtsstreit kam vor das Hildener Hofgeding. [Lomberg, Berg. Heimatblätter, S. 19]
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1837 Haus Caspersbroich. Hinten links dürfte die Brucher Mühle zu sehen sein. Aquarell von F.A. de Leuw |
18. Jahrhundert
1724 erscheint die Mühle in einer Steuerliste als "Thieneßberger Mühlen, ein Muller" [= Mühle vom Thienhauser Berg, ein Müller]. [Vollmar]
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Zur Genealogie der Müllersfamilie
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19. Jahrhundert: Eigentümer Hammerstein
In einer kurzen Zeitungsnotiz heißt es, dass die Mühle um 1826 auch als Lohmühle verwendet wurde. Drei in der Bech und in Bäckershof gelegene Lohgerbereien ließen hier die für ihren Betrieb benötigte Eichenrinde zerkleinern. [Rheinische Landeszeitung vom 16.02.1941]
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Oeffentlicher Anzeiger. Nr. 63. Düsseldorf, Samstag den 15. Juli 1854
1116. Veränderung eines Wasserrads.
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"Am Peter und Paul-Tag des Jahres 1876 [= 29. Juni ] brach in der Mühle ein schwerer Brand aus, wodurch der alte Fachwerkbau bis auf die Grundmauern zerstört wurde. Bei dieser Gelegenheit sind auch die alten Akten und Bücher allesamt verloren gegangen." [Lomberg, Bergische Heimatblätter 1928, Nr. 5, S. 19] Die Tageszeitung widmete dem Ereignis nur zwei Sätze: |
Ohligser Anzeiger für die Bürgermeisterei Merscheid und Umgegend. Samstag, den 1. Juli 1876, 1. Jg. Locale und vermischte Nachrichten * Ohligs, 30. Juni. In der Nacht vom 28. auf 29. Juni entstand auf bisher noch nicht ermittelte Weise Feuer in der bei Caspersbruch liegenden Hammerstein'schen Mühle. Das Mühlengebäude wurde durch die Flammen total aufgezehrt, während das anstoßende Stallgebäude unversehrt blieb. |
Die Öl- und Lohmühle, die in einem Nebengebäude untergebracht war, brannte 1876 ebenfalls nieder, war aber schon damals "seit unbekannter Zeit" außer Betrieb. [Paul Hammerstein]
Dem jeweiligen Eigentümer der im Grundbuch von Haan, Band III, Blatt 115 eingetragenen Parzellen, Gemarkung Haan, Flur 9, Nr. 2798/392 und 2799/389 steht das Recht zu, das Wasser des Itterbaches zwischen den Parzellen Gemarkung Haan, Flur 9, Nr. 393 und 382 mittels einer Stauschleuse bis zu 94,71 m über N.N. aufzustauen, dortselbst zwischen den Parzellen Gemarkung Haan, Flur 9, Nr. 393 und 372 mittels eines Obergrabens (Parzelle Gemarkung Haan, Flur 9, Nr. 2797/394) teils unterirdisch zum Betrieb eines Wassertriebwerkes der sogenannten Bruchermühle zu gebrauchen, wobei die zulässige Stauhöhe 94,695 m N.N. beträgt, abzuleiten und das gebrauchte Wasser unter der Straße her mittels eines Untergrabens zwischen den Parzellen, Gemarkung Haan, Flur 10, Nr. 546/476 und 545/476 einerseits und 478 andererseits teils unterirdisch dem Mutterbach wieder zuzuleiten.
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Brucher Mühle mit Gondelteich, links der Müllersberg Nach einer Postkarte, gelaufen 1904, Slg. M. Tettinger |
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Hier wird der beachtlich große Gondelteich von schnittigen Bötchen belebt. Postkarte, abgestempelt 16.07.1907 in Haan. Slg. M. Tettinger |
20. Jahrhundert: Mühle und Ausflugslokal
1927 war die 1867/77 neu errichtete Mühle noch in Betrieb und im Besitz der Familie Hammerstein. Mit der Wasserkraft wurde jetzt nicht mehr nur gemahlen: "Den Fortschritten der Zeit gemäß wird die Wasserkraft aber auch zur Erzeugung des elektrischen Lichtes benutzt." [Lomberg S. 247] Zu dieser Zeit war die Brucher Mühle gleichzeitig Mahlmühle und eine beliebte Sommerwirtschaft mit Gondelteich und einer kleinen Insel mitten darin. [Lomberg S. 247]
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Die Mühle mit Gäste-Terrasse aus ungewohnter Perspektive: Im Vordergrund der Teich vor Schloss Caspersbroich.
Ausschnitt aus einer Postkarte. Als Besitzer der Bruchermühle ist Hermann Hammerstein angegeben. Abgestempelt ist die Karte in Wald am 18.05.1921 oder 1924. Slg. M. Tettinger |
1939 meldete der damalige Eigentümer Paul Hammerstein das Gewerbe ab und setzte die Mühle außer Betrieb. Sie war intakt und hätte nach Wiederanmeldung ihre Arbeit wieder aufnehmen können. [Paul Hammerstein]
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1957 Blick von der Gästeterrasse auf den Gondelteich |
Am 31.10.1973, knapp 100 Jahre nach dem ersten Unglück, passierte ein zweites: Der Dachstuhl des Haupthauses und die Hälfte des Anbaues brannten ab. Die Erbengemeinschaft Hammerstein ließ sofort alles wiederherstellen und beantragte die Wiedereröffnung des Restaurants. [Lunkenheimer]
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1980 Die Brucher Mühle ist nur noch Wohnhaus. |
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2003 Bruchermühle |
21. Jahrhundert: Privates Wohneigentum
Das 21. Jh. ist im Zusammenhang mit der Kotten- und Mühlengeschichte der Haaner und Solinger Bachtäler eigentlich nicht mehr das Thema. Kotten und Mühlen gibt es nicht mehr, und auch als Ausflugslokale sind nur noch einzelne dieser Anwesen für die Öffentlichkeit zugänglich. Bei der Brucher Mühle ist beides schon lange nicht mehr der Fall. Auch wo früher erholungsuchende Spaziergänger durch mehr oder minder gepflegte private Parkanlagen lustwandeln konnten - wie am benachbarten Schloss Caspersbroich, hat "die Öffentlichkeit" schon lange keinen Zutritt mehr.
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14.07.2010 Das Hofgrundstück wird abgesperrt. |
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16.07.2010 Der Zaun steht: Kein Durchgang mehr an der Bruchermühle. |
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"Privatgrundstück Betreten verboten!" |
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"Sperrung des Weges / Hofraum Bruchermühle
Ab Mittwoch, den 14.07.2010 bleibt der Weg / Hofraum durch die Bruchermühle dauerhaft gesperrt. Die immer wieder umfallenden Bäume, der Verkehr und das damit verbundene Risiko machen diese Maßnahme unumgänglich. Der Hofraum ist Privatbesitz. Es gibt keinen öffentlichen Weg über den Hof, wie das Verwaltungsgericht Düsseldorf rechtskräftig festgestellt hat. Ein Betreten nach dem 14.07.2010 ist somit für die Öffentlichkeit nicht mehr möglich. Bitte benutzen Sie die alternativen Wege durch das Ittertal. Sperrung des Weges / Hofraumes Bruchermühle" |
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2012 Brucher Mühle |
Namen1731 Johann Peter Thienesberg und Johan Engel Deus1787 Wilhelm Schreck 1794 Johann Peter Steinberg Ehepaar Wilhelm Steinberg und Anna Catharina Krickhaus Ehepaar Wilhelm Steinberg und Anna Christina Butzmühlen 1811 Ehepaar Johann Peter Steinberg und Maria Catharina Fues Ehepaar Johann Wilhelm Fues und Eva Maria Zieles um 1846/47 Karl Wilhelm Hammerstein 1913 Hermann Hammerstein 1922 Paul, Eugenie und Johanne Hammerstein 1966 Helmut Hammerstein 2009 Sabine Legner |
Ittertal - Brucher Mühle Schloss Caspersbroich |
Quellen:
Weitere Informationen:
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