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Die Heidberger Mühle (links). Detail aus einer Darstellung um 1880 |
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- Lage - Geschichte und Eigentümer - 16.-17. Jahrhundert: Kotten am Heidberg - Ab 18. Jahrhundert: Müllerfamilie Kratz - Kurzgefasste Mühlengeschichte - Mühle und Stauanlagen - Das Ausflugslokal - Die Ponys - Der Gondelteich - Der Windmühlen-Pavillon - Brand und Rekonstruktion (2006/2007) - Namen |
LageDie Mühle befand sich auf Haaner Gebiet hinter dem Ernenkotten unterhalb von Heidberg, gegenüber dem heute noch vorhandenen Barock-Haupthaus und Restaurant "Heidberger Mühle". Das Restaurant liegt an der Walder Straße 50, einer Seitenstraße der Ittertalstraße zwischen Haan und Solingen-Wald. |
Geschichte und Eigentümer16.-17. Jahrhundert: Kotten am Heidberg1574 wird ein Kotten am Heidtberg im Zusammenhang mit einem Grundstücksverkauf urkundlich erwähnt. Dies ist der Eintrag im Verzichtbuch der Kirchspiele Hilden und Haan:
"1574 Februar 1
"1602 Januar 14
"1607 Januar 8
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Das 1784 errichtete Wohnhaus um 1905... Bild-Quelle: Stadtarchiv Solingen |
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... und 2003 |
Treppenhaus des Haupthauses mit geschnitztem Schwanenmotiv. Bild-Quelle: Stadtarchiv Haan |
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Das aus dem Jahr 1784 stammende Haupt- bzw. Wohnhaus wurde Ende des 19. Jh. umgebaut. "Das Gebäude [...] macht mit seiner mit zwei Hirschköpfen geschmückten breiten Front einen stattlichen Eindruck; dazu trägt nicht wenig auch der hohe, reichgeschnitzte Dachgiebel bei, der die Vorderseite ziert." [Lomberg S. 249]
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Ab 18. Jahrhundert: Müllerfamilie Kratz
1724 war "Johann Kratz ahm Heyberg" der "Muller". [Vollmar]
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Solinger Kreis-Intelligenzblatt vom 27.09.1862
"Herr Ludwig Kratz, Müller und Gutsbesitzer zu Kratzheidberg, Bürgermeisterei Haan wohnhaft, läßt wegen Aufgabe des Geschäfts am Mittwoch den 19. November d. J. Nachmittags 3 Uhr, beim Gastwirthen Herrn Carl Wester zu Wald, seine zu Heidberg gelegene Besitzung, bestehend in einer Mahlmühle, Ölmühle, neuem Wohnhause, Nebenwohnungen, Backhaus, Oekonomiegebäuden und einem Areal von 31 Morgen 106 Ruthen 20 Fuß Ackerland und Wiesen, öffentlich an den Meistbietenden unter sehr günstigen Bedingungen versteigern.
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Ob Ludwig Kratz die Mühle mit dem umfangreichen Besitztum tatsächlich 1862 verkauft hat, ist in der Literatur nicht überliefert. Jedenfalls wurde die Anzeige nicht wiederholt. |
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Wahrsch. nach 1905 "Grüße von der Heidberger Mühle, Ittertal" Ansichtskarte, Slg. M. Tettinger |
Text auf der Karten-Rückseite: "Restauration Heidberger Mühle. Besitzer: M. Meurer. Grosser Gesellschafts-Saal mit Piano. 7 Minuten von Haan. 15 Minuten von Wald Weier. Haltestelle der elektr. Kleinbahn. Fernsprecher No. 14 Amt Haan." Im Hintergrund links ist der Turm der evangelischen Kirche von Haan zu erkennen. Daneben dampft die Firma Hammerstein. |
Kurzgefasste MühlengeschichteIn einem Artikel in "Die Heimat" werden weitere Namen genannt. Ob es sich um Eigentümer oder Pächter der Mühle handelte, ist nicht ersichtlich. [Die Heimat Nr. 11/1968, S. 44]. Die folgenden Angaben sowie die weiter unten gezeigte Skizze stammen von Karl Wupper, dessen Vorfahren bis um 1750 in Heidberg zurückzuverfolgen sind: |
"Fest steht, daß die Mühle nie in dem 1784 errichteten Gebäude war, sondern in einem Fachwerkgebäude... Auffallend ist die zweieinhalbstöckige Bauweise des Mühlengebäudes, eine Bauart für eine Mühle, wie man sie sonst hier nicht findet. Im Keller befand sich die Knochenmühle, im Erdgeschoß das Mahlwerk und im ersten Stock der Getreidespeicher. Bei der Mühle befand sich vor dem Bau des jetzigen Hauses kein Wohngebäude. Der Mühlenbesitzer oder -pächter wohnte auf dem Kratzheidberg.
Der Müller Hammerstein holte noch das Getreide mit einem vierspännigen Pferdegespann von den Bauern um Neuß (Rhein). Die umliegenden Bauern brachten ihr Getreide über den heute noch zum Teil erhaltenen Mühlenweg von den Bergen zur Mühle. Hammerstein war nach dem Müller Kratz der einzige, der die Mühle noch voll ausgenutzt hat.
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Mühle und Stauanlagen
Die zweieinhalbstöckige alte Wasserradmühle stand dem heute noch vorhandenen steinernen Barockbau an der Walder Straße 50 auf der anderen Straßenseite gegenüber. Die "Straße" war damals, wie die Zeichnung zeigt, nur ein schmaler Weg. Zwischen den Gebäuden konnte sich vielleicht gerade mal ein Pferdefuhrwerk hindurchquetschen.
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Nach einer Flurkarte der Gemeinde Haan von 1891 (Ausschnitte) [MTe] |
Der Stauteich der Mühle mit Zufluss vom Wiedenhofer Bach (Haaner Bach) lag hinter dem alten Mühlengebäude. Der Mühlenteich wurde also nicht nur aus dem Obergraben gespeist und war somit nicht allein von dem Wasser abhängig, das vom Ernenkotten dort hinein geleitet wurde.
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2002 Stauanlage vor dem Ernenkotten |
Das Auflugslokal
Der Mühlenbetrieb wird sich nicht mehr rentiert haben - vielleicht hatte es auch Probleme mit den Wasserrechten gegeben -, denn Müller Köller baute die bereits stillgelegte Mühle 1894 in einen Tanzraum um. Aber auch dieses Unternehmen scheint nicht rentabel gewesen zu sein: Er ließ das alte Fachwerk-Gebäude schon bald abreißen.
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Um 1905 Ausflugslokal Heidberger Mühle Ansichtskarte Bild-Quelle: Stadtarchiv |
Eine gastronomische Nutzung erfuhren zur Freude der wandernden Bevölkerung auch andere Mühlen, so z.B. die Brucher Mühle ein Stück weiter itter-abwärts und die Scheider Mühle im oberen Lochbachtal.
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Um 1915 Ausflugslokal Heidberger Mühle Ansichtskarte (Ausschnitt) Bild-Quelle: Stadtarchiv Solingen |
Am 01.06.1924 verkaufte Max Meurer († 1925) die Gaststätte an Johannes Berger. |
Sommer 2002 Links ein Teil des Restaurants; im ehemaligen Gondelteich der Windmühlen-Pavillon |
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Februar 2005 |
Die Ponys
Etwa Anfang der 1960er Jahre kam dem Ehepaar Ulrich die Idee zu der bei mutigen Kindern überaus beliebten Attraktion Ponyreiten - vielleicht angeregt durch die damals aktuellen "Immenhof"-Spielfilme. Mit Unterstützung der beiden Söhne wurde die Idee in die Tat umgesetzt. [Friebel]
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Um 1960 Ponyreiten für Kinder. Wer erinnert sich noch an Heidi, Senta und Mary? |
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Sommer 1966 Ausritt mit "Lady" |
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Der Gondelteich
Kahn fahren kann man auf dem zunehmend verschlammenden ehemaligen Gondelteich nicht mehr; er wird nur noch von den Enten benutzt. Bernd Friebel weiß Näheres: Das Verschlammen des Teiches war immer schon ein Problem. Der Teich bezieht sein Wasser, wie oben beschrieben, aus dem Untergraben des Ernenkottens. Dessen Ober- und Untergraben sind nicht durchgehend befestigt, das Wasser ist lehmig, die Fließgeschwindigkeit ist gering und vermindert sich durch herabgefallenes Laub noch mehr.
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Der Windmühlen-Pavillon
Das bekannte Wahrzeichen, die stilisierte Holländer-Windmühle im Teich, war 1928 noch nicht vorhanden, wohl aber 1931, wie alte Fotos belegen. Es dürfte also unter der Regie von Elly Hoffmann entstanden sein.
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1931 Ganz neu: Die "Windmühle" mit Galerie und interessanter Brücke. Der Steg zum Pavillon ist so hoch angelegt, dass die Ruderboote darunter herfahren können. Bild-Quelle: Stadtarchiv Solingen |
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1957 Familien-Ausflug zur Heidberger Mühle |
So war es jedenfalls bis zum 31. Oktober 2006. In der Nacht zum Allerheiligentag ist der alte Pavillon völlig ausgebrannt. |
Namen1574 Casper, Wilhelm, Johann und Hinrich ahm Heidtberg1602 Eheleute Caspar und Neesen ahm Heidtbergh 1607 Caspar Wegge (= Weck?) 1724 Johann Kratz 1750 Wilhelm Cratz 1787 Peter Kratz 1772-1848 Johann Abraham Kratz 1820-1894 Carl Ludwig Kratz, Ehegattinnen Johanna Charlotte Busch und Amalie Steinfeld Hammerstein 1894 Köller 1900-1924 Max Meurer 1924 Johannes Berger 1930-1958 Elly Hoffmann, Conrad Cassel 1959 Eheleute Josephine Sturm und Wilhelm Ulrich ab 1980 Bernd und Ulla Ulrich Zurück: Ittertal - Heidberger Mühle |
Quellen:
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