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1920 Troger Kotten Bild-Quelle: Stadtarchiv Solingen |
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- Lage - Geschichte und Eigentümer - Eigentümer Melchior und Jüngel (?) - Eigentümer Engels - Eigentümer Henkels - Eigentümer Linder - Eigentümer Richartz - Der Kotten - Namen |
Lage
Der ehemalige Troger Kotten steht in Solingen-Merscheid in der Hofschaft Unten-Mankhausen an der Straße Trochbusch, unmittelbar hinter der Unterführung der Viehbachtalstraße.
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2004 Hofschaft Unten-Mankhausen |
Geschichte und Eigentümer
Der Troger Kotten wurde auch Untenmankhauser Kotten, später nach den jeweiligen Besitzern Henkels-, Linders- und zuletzt Richartz-Kotten genannt.
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Eigentümer Melchior und Jüngel (?)
Am 31.10.1786 wurde den Solinger Schleiferhandwerksbrüdern Johan Clemens Jüngel und Johan Peter Melchior aus Düsseldorf die pfalzgräfliche Genehmigung zuteil, auf einer Wiese einen neuen Kotten zu errichten, für den künftig ein Goldgulden Wassererkenntnis abzuführen sein sollte. Ob es der erste Kotten an dieser Stelle war, ist nicht ersichtlich. Dass es sich hier um den Troger Kotten handelt, ist eine Vermutung, für die einiges spricht: |
Jülich - Berg, Amt Solingen Kellnereirechnung 1797/98, Anlage
Wir Carl Theodor, von Gottes Gnaden Pfalzgraf bey Rhein pp., thuen kund
... welcher Gestalt uns die Schleiferhandwerksbrüder zu Sohlingen Johan
Clemens Jüngel und Johan Peter Melchior ihr Vorhaben, auf eine ihnen zuständige, in der sogenannten Kirchbergsbuch gelegene Wiese einen Schleifkoten errichten zu wollen unterthänigst zu erkennen, sohin um
unsere Erlaubnis gebetten haben, und dann wir noch vorläufig von unserem
Kellnern Amts Sohlingen darüber gnädigst geforderten Bericht sothanen
neuen Kothenbau zu bewilligen, fort gegenwärtige Concession darüber
mitzuteilen gnädigst veranlasset worden sindt, allermassen ... ihnen die
Errichtung des Schleifkotens auf sothane Wiese erlaubt, dahin gegen zur
jährlichen Erkenntnis einen Goldgulden in unsere Kellnerei Sohlingen
abzuführen schuldig und gehalten seyn sollen.
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Eigentümer Engels1810 wird Peter Engels als Nutzer des Kottens genannt:1810 Mutterrolle der Honnschaft Barl / Merscheid No. 157 Peter Engels Mankhaus Haus 826 und Nebenhaus Land ca. 17 Morgen 1/2 Kottenplatz 1/2 Ruthe Grundst. Nr. 1718 1719 Miethe des 1/2 Kottens 2 Fr. [Grah] |
Eigentümer Henkels
1821 wird "in der Mutterrolle für die Grundsteuer der Gemeinde Barl 1810 ... als Besitzer einer halben Schleifmühle Abraham Henkels genannt; es kann sich hier nur um den Troger Kotten handeln." [Lunkenheimer S. 160]
1821 geteilt: No. 157 Daniel Kröll, Mankhaus Haus Grundst. 1717 158 Clemens Jüngel, Wiefeldeich neu Abraham Henkels (verheiratet mit Wilhelmine Engels) Schleifmühle bey Mankhaus 1/2 R No. 1720 Wiese am Kotten 14 R 1721 Miethe des 1/2 Kottens 2 Fr. 1722 Haus 826 1/2 Schleifmühle bei obiger 1/2 R 1718 Miethe des 1/2 Kottens 2 Fr. 164 Peter Pauls sel. Erben oben Mankhaus Engels senior modo Wilh. Zimmermann Haus 822 1837 1810 1/2 Kotten Peter Engels, Mankhaus 1/2 Kotten Clemens Jüngel, Wiefeldick 1821 1/ Kotten Abraham Henkels [Grah] 1837 muss dieser Schleifkotten "ziemlich verfallen gewesen sein, denn die Feuerversicherungs-Summe betrug nur 300 Taler; als Eigentümer wurde Johann Abraham Henkels genannt." [Lunkenheimer S. 160] 01.01.1837 No. 559 Brandkataster Obenmankhaus 411, neu 208 Henkels, Joh. Abraham Haus 1000 Thlr. (später: Wittib) Anbau 130 Scheune u. Stallung 200 Anbau 40 No. 218 Schleifkotten 300 gestrichen 1842 Schleifkotten 540 25.03.1847 Hypothek: Kgl. Landrath und Kammerherr Friedrich Wilhelm Julius Graf von dem Bussche-Ippenburg, genannt von Kessel zu Hackhausen zu Höhscheid 1847 abgebrannt [Grah] |
Auch in einem Artikel im Solinger Tageblatt vom 03.03.1936 ist davon die Rede, der Kotten sei abgebrannt und 1847 neu erbaut worden.
1837 Kotten in schlechtem Zustand, Versicherung 300 Thaler 1842 Reparatur Versicherung 540 Thaler 1847 abgebrannt 1847 Hypothek zum Wiederaufbau 1852 nach Verfall Neu-Aufbau geplant
Wenn der Kotten 1847 neu aufgebaut wurde, sollte er 1852, also fünf Jahre später, eigentlich nicht schon wieder verfallen gewesen sein.
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Solinger Kreis-Intelligenzblatt vom 3. Juni 1854
Die Wittwe Abraham Henkels zu Mankhausen, welche bereits zum Aufbaue ihres an der Kirbergsbach gelegenen Schleifkottens die gesetzliche Conzession besitzt, beabsichtigt das daselbst vorhandene Freigefälle zu benutzen, den Untergraben zu vertiefen, den Damm zu erhöhen, so wie das alte Wasserrad durch ein neues, von 23 Fuß Durchmesser, zu ersetzen.
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Innenansicht des Troger Kottens. Eine Jahreszahl ist nicht angegeben. Bild-Quelle: Stadtarchiv Solingen |
1861 sollte der Henkelskotten "teilungshalber" meistbietend versteigert werden. Der Ausgang ist nicht bekannt. |
Solinger Kreis-Intelligenzblatt vom 3. Juli 1861
Gerichtliche Theilungssache Henkels ./. Henkels beim Wirthen Theodor Zimmermann
den zur Theilmasse gehörigen, auf der Kirbergsbach, Bürgermeisterei Merscheid gelegene, abgetrennten sogenannten Henkels-Kotten nebst Wasserkraft, Wassergerechtsame, Rad, Steine und Holz-Material sammt allem Zubehör - taxiert zu 1225 Thlr. - öffentlich an den Meistbietenden zur Versteigerung ausstellen und dem Meist- und Letztbietenden sofort definitiv zuschlagen.
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1865/75 Bürgerrolle Unten-Mankhaus 378, neu 17 (= Kotten, jedoch nicht vermerkt) Henkels, Wittwe Bewohner: Storsberg, Wilhelm Messerreider *11.06.1825 verheiratet mit Rahel Hindrichs *10.05.1824 10 Kinder (Die Eltern von Wilhelm Storsberg waren Johann Abr. Storsberg und Anna Catharina Henkels.) Vermutlich war der Kotten zu dieser Zeit nicht in Betrieb. [Grah]
... oder vielleicht als Reiderwerkstatt.
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Solinger Kreis-Intelligenzblatt vom 15. und 24. August 1894
Schleifkotten-Verkauf zu Ohligs
Montag, den 3. September 1894, Nachmittags 4 Uhr, soll zu Ohligs in dem Gasthause des W. Müller (gegenüber dem Rathause) der zu Mankhausen gelegene Henkels'sche Schleifkotten mit Zubehör und 2 Morgen 10 Ruthen, Hofraum Garten und Wiese, öffentlich verkauft werden.
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Eigentümer Linder
1894 erwarb der Federmesserschleifer Friedrich Linder den Kotten während der Verkaufsveranstaltung in Walter Müllers Wirtschaft. [StA Solingen; Grah]
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Eigentümer Richartz
1919 ging die Schleiferei in das Eigentum der Firma Gebr. Richartz über, einer Stahlwarenfabrik an der Merscheider Straße. Daraufhin bürgerte sich der Name Richartz-Kotten ein. [StA Solingen]
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Ausschnitt aus der "Zeichnung zum Antrage der vereinigten Stahlwarenfabriken Gebr. Richartz u. Söhne A.G. Ohligs betr. Eintragung einer Wassergerechtsame" Quelle: Stadtarchiv Solingen |
Der Kotten
Das Wasserrad, das 1917 - nach immerhin 63 Jahren - zusammengefallen war, bestand aus Eichenholz. Der bekannte Mühlenbaumeister Mai von Wüstenhof baute ein neues Rad aus Buchenholz; Eiche war nicht zu bekommen. [Grah]
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2004 Der ehemalige Troger Kotten |
Als 1973 mit dem Bau der Viehbachtalstraße begonnen wurde, berichtete H. Weber im Solinger Tageblatt unter der Überschrift "Wanderungen an Solinger Bächen / Geschichte und Gegenwart" über den Troger Kotten:
"In der Nähe vom 'Haus am Bach' entdecken wir ein schmuckes, einstöckiges Fachwerkwohnhaus. Viele hohe, schmale Fenster dicht nebeneinander deuten darauf hin, daß es früher einmal ein 'Arbeítsdengen' war. Es ist der frühere Untenmankhauser oder auch Trogerkotten.
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2004 Das staatliche Umweltamt Düsseldorf beobachtet hier seit 1986 den Pegelstand. |
Namen1786 Johan Clemens Jüngel und Johan Peter Melchior1810 Clemens Jüngel 1810 Peter Engels 1821 Abraham Henkels 1852, 1866 Witwe Wilhelmine Henkels geb. Engels bis 1894 Familie Henkels ab (?) 1894 Friedrich Linder bis 1919 Witwe Linder ab 1919 Firma Gebr. Richartz |
Quellen:
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