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Breidenmühle. Bild-Quelle: Stadtarchiv Haan |
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- Lage - Geschichte und Eigentümer - Müller Weber - Eigentümer Aderjon (Adrian) - Eigentümer Küll - Pächter Melcher - Das Ende - Namen |
LageDie Breidenmühle lag auf Haaner Gebiet zwischen Heidberger Mühle und Schaafenkotten. Auf der Karte des Amtes Solingen von Ploennies von 1715 ist sie auf der rechten Itterseite eingezeichnet. Von der Mühle, die früher zum Haaner Breidenhof gehörte, führte ein tief ausgefahrener Hohlweg zum Breidenhof hinauf. |
Geschichte und Eigentümer
Am 26.01.1544 wird die Breidenmühle in einem Rechtsgutachten der Haaner Bürger für den Erzbischof von Köln als "Mulle zu Breidenhuiß" erwähnt mit dem Hinweis, dass die Mühle seit "aller Menschen gedenken daselbst gestanden", also noch weitaus älter sei. [Vollmar]
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Müller Weber
Am 11.11.1772 erhält der Müller Wilh. Weber von der reformierten Gemeinde Wald den Entlassungsschein (Dimissoriale), um sich in Haan mit Anna Gertraud Kaymer, Tochter des Jakob Kaymer zu Schnittert, trauen zu lassen. Sein Vater Adolf Weber, der 1772 schon verstorben war und dessen letzter Wohnort mit »An der Breider Mühlen« angegeben wird, war wahrscheinlich ebenfalls dort schon als Müller tätig. [Brangs]
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Westfälischer Anzeiger Nr. 58 vom 19. Juli 1805
"Die zwischen den zweyen volkreichen Dörfern Hahn und Wald auf der Itterbach in der vorteilhaftesten Lage befindliche sogenannte Breiden-Mühle soll mit der dazu gehörigen geräumigen Behausung, Scheune und Stallung fort einigen Grundstücken von sehr guter Qualität, am 1ten August Nachmittags 2 Uhr in der Behausung des Scheffen Schmachtenberg zu Hahn aus freyer Hand an den Meistbietenden durch Unterzeichneten öffentlich verkauft werden. Kauflustige können inzwischen die Bedingnisse bey Theodor Eickenberg auf Breidenhof zu Hahn vernehmen.
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Eigentümer Aderjon (Adrian)Irgendwann ist es zum Verkauf gekommen. Am 18.02.1818 verkündete ein anderer Eigentümer, Abraham Aderjon (Adrian), öffentlich seine Verkaufsabsichten: |
Öffentlicher Anzeiger Nr. 8 vom 27.02.1818
"Unterzeichneter ist Willens, seine auf der Itterbach sehr gelegene, mit einem neuen Backofen, zwei Wasserrädern, einem großen Wasserbehälter und gutem Gefälle versehene Mahlmühle, für alle Getraidearten und Gerstmühle, nebst Wohnung, alles in gutem Stande, wo auch noch sehr leicht die Einrichtung für Brau- und Branntweinbrennerei zu machen ist; ferner geräumige Scheune und Stallungen nebst Baumhof, Garten, Ackerland und Wiese; |
Johann Abraham Adrian war vorher Müller in der Papiermühle an der Wupper gewesen und wird dort 1791/92 und 1803 nachgewiesen. 1805 erscheint er als Müller in der Grunenburg. Er starb in der Breidenmühle (Unterhaan Nr. 64) am 12.12.1826. [Brangs]
Nachdem Johann Abraham Adrian schon 1818 vergeblich versucht hatte, die Breidenmühle zu veräußern, versuchte er es später mehrfach wieder. "Trotz der nicht schlecht klingenden Vorzüge, mit denen das Anwesen immer wieder in Verkaufsanzeigen angespriesen wird, scheint es sich nicht um einen besonders lohnenden Betrieb gehandelt zu haben; denn allzu oft erfahren wir von den Versuchen der Eigentümer, sich von dem Besitztum zu trennen." [Brangs]
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Elberfelder Provinzial-Zeitung
"Auf Anstehen des Herrn Johann Sam. Küll, Kaufmann zu Solingen, als Bevollmächtigten des Herrn Abr. Adrian, wird zum Verkauf der diesem zugehörigen, zwischen den Dörfern (!) Haan und Wald, in einer volkreichen Umgebung, auf den hinlängliches Wasser habenden Itterbach gelegenen Breidenmühle, noch ein zweiter Termin auf Mittwoch, den 10. December Nachmittags 3 Uhr, beim Gastwirthen Wilh. Hammesfahr zu Wald mit dem Bemerken vorbestimmt, daß im 1sten Termin 4000 Thaler geboten worden, und in dem 2ten der definitive Zuschlag wohl ohne Zweifel ertheilt werden dürfte.
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Haan erhielt die Stadtrechte erst am 15. Februar 1921, Wald am 4. September 1856.
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Eigentümer KüllInzwischen muss die Mühle durch Erbschaft auf Abraham Aderjons Schwiegersohn Johann Samuel Küll und dessen Bruder Peter Daniel Küll übergegangen sein. Im Mai 1845 geben die Brüder Küll folgende Verkaufsanzeige auf: |
"Die zwischen Wald und Haan (volkreicher Gegend) auf der Itterbach gelegene Breidenmühle, von drei Mahlgängen, welche auch im trockenen Sommer täglich mit guter Wasserkraft versehen ist, steht wegen Absterbens meines Sohnes Hermann, welcher derselben vorstand, mit allen Mühlen- und Backgerätschaften, nebst bestelltem Garten und Feld zu verkaufen oder zu vermieten und kann jede Woche in Betrieb übernommen werden. Näheres bei Herrn J.S. Küll in Solingen oder beim Unterzeichneten zu erfahren.
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Besagter Sohn, der Müller und Bäcker Hermann Küll, war am 29.04.1845 "in seiner Wohnung zur Breidenmühle, Gemeinde Unterhaan" im Alter von erst 18 Jahren verstorben. Als Sohn der Eheleute Peter Daniel Küll und Maria Christina Kretzmann wurde er am 15.04.1827 im Fronhof zu Solingen geboren. Sein Vater war Kaufmann zu Lehn (1811) und später in Solingen (1827, 1835). Später verzog er nach Krefeld und betrieb dort eine Wirtschaft.
Sicherlich haben die beiden benachbarten Mühlen, die an der Itter oberhalb gelegene Heidberger Mühle und die unterhalb gelegene Brucher (Caspersbroicher) Mühle, die beide eine weit günstigere Lage hatten, wesentlich dazu beigetragen, dass die Breidenmühle sich auf die Dauer nicht halten konnte. [Brangs]
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Solinger Kreis-Intelligenzblatt vom 15. April 1846
"Die zwischen Wald und Haan auf der Itterbach gelegene und mit hinreichendem Wasser versehene Breidenmühle, wird in einen Schleifkotten für kleine Schleiferey verwandelt und Mai zum Laufen fertig seyn; daselbst sind noch einige Schleifstellen, nebst einer schönen Wohnung mit Gartenland zu vermieten. Näheres bei P.D. Küll.
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In der Folgezeit wurde die Anlage "Breidenkotten" oder "Breitekotten" genannt. [Brangs]
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Solinger Kreis-Intelligenzblatt vom 29. August 1869
"Kotten-Versteigerung
Die Frau Wittwe Peter Daniel Küll, Rentnerin zu Velbert, deren Kinder und Schwiegersöhne lassen
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Pächter Melcher
Um das Jahr 1898 [lt. Heinson um 1890] hatte Wilhelm Melcher mit seinen vier Söhnen, Karl, Fritz, Walter und Artur Schleifstellen im Breidenkotten gepachtet, in dessen Nähe er mit seiner Familie wohnte. Ein Foto dieser Schleifer befindet sich im Stadtarchiv Solingen. [Heinson; Lunkenheimer]
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Vor 1907 Breidenmühle nach einer Postkarte. Links das nicht mehr vorhandene Mühlen- und spätere Kottengebäude. Bild-Quelle: Stadtarchiv Solingen |
Das Ende
1907 wurde das Kottengebäude niedergelegt. [Brangs] In Lunkenheimers Manuskript findet sich der Vermerk: "wegen Wassermangel", in seinem Buch schreibt er "wegen Baufälligkeit".
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Namen16. Jh. Familie Breidt1684 Henrich in der Breidenmühle 1731 Wilhelm Butzmühlen vor 1772 Adolf Weber 1772 Wilhelm Weber und Anna Gertraud Kaymer 1779 von Wittgenstein 1779 Peter Weber 1799 Johann Wilhelm Weber 1805 Theodor Eickenberg 1818, 1826 Johann Abraham Adrian (Aderjon) Ehepaar Johann Samuel Küll und Johanna Maria Adrian 1828 Johann Samuel Küll 1843, 1844 Carl Bachmann 1845, 1846 Ehepaar Peter Daniel Küll und Maria Christina Kretzmann 1845 J. S. Küll, Hermann Küll 1898 Wilhelm Melcher, Karl, Fritz, Walter und Artur Melcher bis 1924 Häuser 1924 Firma Jung & Simons Ittertal - Breidenmühle |
Quellen:
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