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Um 1900 Kohlenkotten Bild-Quelle: Stadtarchiv Solingen |
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- Lage - Geschichte und Eigentümer - Der Kotten - Das Ende - Namen |
Lage
Der Kohlenkotten lag nördlich der Hofschaft Wippe, unterhalb des Schmidtkottens, am Weinsberger Bach. Auf der Karte von Ploennies aus dem Jahr 1715 ist an dieser Stelle schon ein Kotten verzeichnet. |
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Nördlich von Wippe erstreckt sich das Weinsberger Bachtal. Detail der Königl. Preuss. Landes-Aufnahme 1893 |
Geschichte und Eigentümer
Benannt wurde der Kotten meist nach seinem jeweils aktuellen Besitzer, wie auch die anderen Kotten am Weinsberger Bach - was die Identifizierung für die Nachwelt manchmal erschwert. So hieß der Kohlenkotten eine Zeitlang jeweils nach seinen Eigentümern auch "Stammskotten" oder - wie ein Vertrag von 1833 vermuten lässt - "Kleiner Vooskotten" (während "Vooskotten" ein anderer Name des benachbarten Schmidtskotten war). |
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Um 1914 Kohlenkotten Bild-Quelle: Stadtarchiv Solingen |
Unter dem Jahr 1839 erwähnt Franz Hendrichs in seiner "Geschichte der Solinger Industrie" einen bösen Vorfall, der wohl zum Versicherungsfall geworden ist: Eduard Kohl wurde Opfer eines "nächtlichen Orakels". Johann Peter Höfer, Bürgermeister in Höhscheid, erstattete seinem Landrat (Bussche-Ippenburg) darüber Bericht: |
"Dem Schleifer Eduard Kohl zu Unten-Widdert hat man seinen in der Wippe gelegenen Kotten zerstört und die darin befindlichen Gerätschaften zerschlagen. Die Untersuchung ist noch nicht beendet. Es wird schwer halten, die Frevler zu entdecken. Neid und Rachsucht sind die Triebfedern dieser Tat. Kohl war früher ein Schmied, erlernte später das Schleiferhandwerk und hatte erst kürzlich gekauft. Daß er selbst den Schleiferfamilien nicht angehörte und ebenfalls derartige Lehrlinge angenommen hatte, hat diese Tat vollends zur Reife gebracht." [Hendrichs 1933, S. 190] |
Sollte das Jahr 1839 richtig überliefert sein - was mir inzwischen unwahrscheinlich erscheint -, wäre Kohl schon vor 1841 Miteigentümer des Kohlenkotten gewesen. Meine Zweifel werden genährt durch einen zufälligen Fund im Intelligenzblatt, denn:
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Solinger Kreis-Intelligenzblatt vom 7. Mai 1842
Die Abschätzungs-Verhandlungen über den am 27. vorigen Monats in dem oberhalb der Wippe gelegenen, den Schleifern Eduard Kohl und Carl Witte zugehörigen sogenannten Stamms-Schleifkotten statt gehabten Brandschaden, liegen während den nächsten acht Tagen, bis zum 13. d. Mts., zur beliebigen Einsicht auf dem hiesigen Verwaltungs-Bureau offen. |
Mehr über Kotten-Brände und nächtliche Orakel
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Bergischen Volks-Blatt vom 11. November 1856
Freiwilliger Immobiliar-Verkauf, resp. Verpachtung.
Mein in der Wippe, Gemeinde Höhscheid, gelegenes Wohnhaus, sammt Scheune und Stallung, und mit so viel Ackerland und Wiese, daß eine Kuh gehalten werden kann, bin ich Willens aus freier Hand zu verkaufen, und sind die Realitäten primo Mai 1857, zu beziehen.
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2009 "Kohlenhaus" (Wippe 35, 37, 37a) |
Der Kotten
Beim Kohlenkotten soll es sich um den "einzigen Doppelkotten am Weinsberger Bach" gehandelt haben, "wahrscheinlich mit zwei hintereinander liegenden Wasserrädern". [Weiland] Eine solche Konstruktion ist mir bisher von keinem Solinger Bach bekannt. Der Begriff Doppelkotten könnte hier - anders als bei den Wupperkotten - i.S. von zwei hintereinander liegenden Kottengebäuden gemeint sein.
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Um 1914 Kohlenkotten Bild-Quelle: Stadtarchiv Solingen |
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Kohlenkotten. Bild-Quelle: Stadtarchiv Solingen / www.wippe.de.vu |
Das Ende
1931 brannte der Kohlenkotten ab. [StA] Ob er bis zu seinem Ende in Betrieb war, ist nicht bekannt.
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Namen1826 Johann Wilhelm Voos1829 Isaak Evertz (Everts) 1837 Friedrich Stamm und Carl Witte 1837, 1845 Carl Witte 1841, 1845, 1856 Eduard Kohl 1860, 1867 Gustav Weck 1860 Karl Wilhelm Henkels 1860 Knecht 1900 Robert Henkels, August und Hugo Henkels, Walter Henkels 1900 Ernst Knecht |
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2009 Blick aus Richtung des ehemaligen Kohlenkottens zum Schmidtskotten |
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2009 Blick auf den Schmidtskotten und weiter in Richtung des ehemaligen Kohlenkottens |
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... und zu der Zeit, als der Kohlenkotten noch stand. Rechts der Obergraben des Schmidtskottens. Bild-Quelle: Stadtarchiv Solingen / www.wippe.de.vu |
Quellen:
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