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ca. 1905-1910 Mutzkotten |
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- Lage - Geschichte und Eigentümer - Das Ende - Sturm über Mittelitter - Namen |
Lage
Der Mutzkotten stand am Abhang der Ortschaft Mittelitter, die im 17. Jh. nach einem dortigen Bauern "Knehesitter" genannt wurde, auf dem Gelände des (1932 eröffneten, nicht mehr vorhandenen) Ittertaler Vogelschutzparks. Der Vogelpark muss itterabwärts hinter dem Trinnskotten und unterhalb des früheren Restaurant "Schlossgarten" gelegen haben, das an der heutigen Ittertalstraße gegenüber der Abzweigung der Straße Talblick stand.
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Ca. 1905-1910 Mutzkotten; oben rechts mit Schornstein Fa. C. F. Ern und Lokal Schloßgarten". Anscheinend stehen die Damen an einer Wegkreuzung. Am später so genannten Gesundheitsbrunnen? Bild-Quelle: Stadtarchiv Solingen |
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Angesichts der Kleidermode wird die Aufnahme nicht später als 1910 entstanden sein. |
Heute sind der Standort des Fotografen und die Wege wie die ganze Talansicht nicht mehr nachvollziehbar, da mit Bäumen bestanden. Im unteren Bild-Drittel scheint die Itter zu fließen; der Graben verlief unmittelbar hinter dem Kotten. Der Mutzkotten stand demnach links vom Bach und rechts von seinem Graben. So ist es auch auf der Flurkarte (weiter unten) zu sehen.
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Nach einer Flurkarte der Gemeinde Haan von 1891 (Ausschnitt) |
In dieser Flurkarte von 1891 ist links sehr wahrscheinlich der Mutzkotten eingezeichnet (nicht namentlich vermerkt). Die heutige Straße Talblick, gegenüber deren Einmündung in die Ittertalstraße das oben erwähnte Restaurant "Schlossgarten" stand, war 1891 noch nicht vorhanden. Sie wurde erst im Zuge des Strandbadbaus um 1913 angelegt.
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Geschichte und Eigentümer
Die Geschichte des Mutzkottens scheint weit in die Vergangenheit zurück zu reichen, ist tatsächlich aber alles andere als lückenlos belegt.
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1787 - Das Rätsel des "Klünen Kotten"
Der Mutzkotten hieß früher nach der Familie Küller 'Küllerskotten'. "Küllers Kotten, an der Itter, zwischen Schaefers- und Bastians Kotten. ... 1787 war auch der Name 'Klünen Kotten' gebräuchlich. Der Name bedeutet 'kleiner Kotten'." [Brangs]
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Weiter in der Geschichte
1793 wird der Schleifkotten auf der Karte von Wiebeking als 'Küllers Kotten' bezeichnet.
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1853 (24. Mai bzw. 5. Sept.) sind in der Aufstellung des Bürgermeisters von Wald über die im Walder Bezirk vorhandenen "Wasserbetriebswerke" über den Küllers Kotten bzw. Mutz-Kotten folgende Fakten aufgeführt:
Besitzer: Nathanael Ern und Konsorten. Schleifkotten mit einem oberschlächtigen Wasserrad. 12 1/2 Fuß Gefälle. 22 Schleifstellen. Das Werk ist seit ca. 100 Jahren im Betrieb. Pegel wurden gesetzt 1844 und 1848." [Günther S. 102]
Über die Stauanlagen
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Solinger Kreis-Intelligenzblatt vom 16. Februar 1867
Subhastation
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Die Identität ist unklar. Der zu Mittel-Itter verstorbene Peter Mutz war vermutlich am 21.07.1837 Taufpate von Gustav Mutz, dem siebenten Kind von Johann Abraham Mutz.
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Bergische Zeitung No. 107. Wald, Donnerstag den 10. December 1868
Ein auf dem Itterbach gelegener |
Friedrich Mutz könnte der am 04.11.1836 geborene Sohn von Johann Wilhelm Mutz und Gertrud Betten sein. Dieser hatte einen 1799 geborenen Onkel Peter Mutz, der allerdings schon 1839 verstorben ist, wenn die Zuordnung der Sterbedaten stimmt.
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Anzeige im Walder Zeitung vom 21.06.1897 |
Im 19. Jh. gehörte der Kotten dem Schleifergeschlecht Mutz, von dem ihn der "Ernen Decke" übernahm. [Solinger Tageblatt vom 03.02.1941].
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1901 Belegschaft vor dem Mutzkotten Bild-Quelle: Stadtarchiv Solingen |
Mit eichenlaubumkränztem Haupt, mit Kind und Kegel, so feierte man 1901 die Einweihung des neuen Wasserrades im Ernen- bzw. Mutzkotten. Besitzer war damals der Gastwirt Emil Ern, damals auch unter dem Namen "Ernen Decke" bekannt.
Karl Schnabel, Ernst Flieter, Ewald Penzer, Karl Klein, Willi Schwarte, Emil Löwe, Karl Schwarz. Zweite Reihe: Alma Drescher, Ernst Schwarz, Ernst Mai jr., Ernst Mai sen., Emil Ern, Hulda Ern, auf ihrem Schoß Karl Ern, Eugen Ern, Friedchen Ern. Dritte Reihe: Eugen Ern, Wilhelm Klein, August Schwarz, unbekannt, unbekannt, Edmund Busch, unbekannt. Aus dem Fenster schaut Fritz Klein.
Vorsichtig muss man nicht nur mit seinen Quellen, sondern auch mit den Korrekturen dieser Quellen umgehen (das gilt natürlich auch für diese Webseite): An anderer Stelle im Solinger Stadtarchiv fand ich einen Hinweis, es handele sich bei diesem Bild, von dem bei Lunkenheimer (S. 62) ein Ausschnitt abgebildet ist, nicht um den Mutzkotten, sondern um den Ernenkotten im Ittertal. Der Mutzkotten sei kleiner gewesen, zudem stünde "Ernenkotten" auf dem Schild am Eingang.
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Das EndeDen Anfang vom Ende des Mutzkotten und den Anfang eines jahrelangen Rechtsstreits dokumentiert folgende Schadensmeldung von Carl Friedrich Ern wegen Störungen am Betrieb seines oberhalb des Mutzkottens gelegenen Schäferskotten (des späteren Heimatmuseums) an das Bürgermeistereiamt Wald. Zu diesem Zeitpunkt war Emil Ern noch Eigentümer des Mutzkotten. |
C. Friedr. Ern, Rasiermesserfabrik.
Wald (Rheinland), 28. August 1912. An das Bürgermeistereiamt W a l d. Der von der Stadt Wald mit der Itterbach-Reinigung und Regulierung beauftragte Unternehmer Engeler hat den Abluss des Mutterbaches unterhalb meines Untergrabens durch einen Damm versperrt. Wie mir der Schleifereibesitzer, Herr Emil Ern, der bei der Sache ebenfalls interessiert ist, gesagt hat, hat Engeler diese Absperrung aus eigenem Antrieb, also unter Verantwortung der Stadt, übernommen. Die Folge davon ist, dass nicht allein bei Hochwasser, sondern schon bei Mittelwasser der Abfluss nicht mehr genügt, um mein Besitztum, Schäfers-Kotten, von Stauwasser freizuhalten. Seit dem letzten Hochwasser und selbst bei dem gegenwärtigen Mittelwasser tritt das Stauwasser so stark in meinen Radraum, dass der Betrieb dauernd ausgesetzt werden muss. Für den mir entstandenen und noch entstehenden Schaden muss ich die Stadt hiermit verantwortlich machen. Der Schaden kann nur beseitigt werden, entweder wenn 1) der von Engele errichtete Damm beseitigt und das an der gleichen Stelle befindliche Stauwehr wieder benutzbar gemacht wird, oder aber 2) wenn die Bachstrecke von meinem Untergraben bis zum alten Wehr und einige Meter darüber hinaus eine derartige Vertiefung erhält, dass das Hochwasser ungehemmten Abfluss findet und keinen Rückstau in meinem Radraum verursacht. Die letztere Lösung wäre die zweckmässigere und auf die Dauer billigere, wegen dessen die Schleifereibesitzer, Emil Ern und Walter Schäfer, wiederholt Beschwerde geführt haben wollen und welcher Beschwerde ich mich hiermit ausdrücklich anschliesse. Das Niveau dieser Bachstelle ist nämlich durch die vermehrte Zufuhr städtischer Abwässer, welche nicht nur grosse Mengen Schlamm sondern auch festes Geröll mit sich führen, im Laufe der Zeit um reichlich einen halben Meter höher gelegt worden. Es muss also die Geröllansammlung auf einer Strecke von vielleicht annähernd 100 meter und etwa 1/2 bis 3/4 meter Tiefe, wie sie sich in längeren Jahren gebildet, sofort entfernt werden. Alsdann aber auch wird die alljährliche einmalige Bachreinigung auf dieser Stelle nicht genügen, den Uebelstand zu beseitigen, sondern wird alljährlich wiederholt, besonders aber nach starken Regengüssen ausgeführt werden müssen. - Für die Richtigkeit meiner Beschwerden berufe ich mich auf das Zeugnis der Herren Walter Schäfer und Emil Ern, für den Fall, sie einer löblichen Stadtverwaltung nicht ohne weiteres einleuchtend resp. begründet erscheinen sollten. Hochachtungsvoll!
gez. C. Friedr. Ern |
Die Stadt Wald wollte von Schadenersatz nichts wissen.
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Was sonst noch geschah: Sturm über Mittelitter
In der Nacht vom 2. zum 3. Juli 1900 fegte zwischen 23 und 1 Uhr ein Orkan über Solingen, der im Ittertal und Lochbachtal "schreckliche Verwüstungen" anrichtete, Bäume entwurzelte und durch die Luft wirbelte und Häuser zerstörte. Das Solinger Kreis-Intelligenzblatt berichtete am 04.07.1900 in einem langen, ausführlichen Artikel über das heftige Unwetter, dem "... auch zwei blühende Menschenleben zum Opfer gefallen" sind:
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1900 Mittel-Itter nach dem Orkan Bild-Quelle: Stadtarchiv Solingen |
Namen1683/84 Jannes auf der Wittkulle1787 Joan Wilhelm Weck und Abraham Mutz 1800 Peter Mutz, Wilhelm Röttgen [= Röltgen], Johann Wilhelm Weck und Johann Weck 1853 Nathanael Ern vor 1867 Peter Mutz 1868, 1875, 1897 Friedrich Mutz 19. Jh. Familie Mutz 1912 Emil Ern und Walter Schäfer bis 1914 Emil Ern ("Ernen Decke"?) ab 1914 Carl Friedrich Ern 1917 Fritz Kolk |
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Quellen:
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