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1940 Herderskotten Bild-Quelle: Stadtarchiv Solingen |
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- Lage - Geschichte und Eigentümer - Das Ende - Namen |
LageDer Herderskotten war der letzte Itterkotten auf Solinger Gebiet. Er stand auf dem Gelände des heutigen Klärwerks Solingen-Ohligs. Das Solinger Tageblatt vom 2./3. Nov. 1940 beschreibt die Lage genauer: "Kloskotten vor der Mündung des Lochbaches in den Itterbach". In der Ploennies-Karte von 1715 ist der Herderskotten auf der linken Seite der Itter eingetragen. |
Geschichte und EigentümerNach Hans Grah wird der Claßkotten 1741 in einem Obligationsprotokoll genannt: 1741, 30.5. Obligations Protokoll Henrich Claß oo Anna Merg. Herder 500 Th. zu 52 alb. Cölln. Unterpfand: von Friedrich Frantz zu Thegarden am 24.10.1739 gekauftes Erbgut auf dem Kuckesberg nebst den im Gebrauch habenden 1/2 Schleifkotten im Keusenhofer Banden.
1784 wird er als Cloß Kotten und 1787 als Kloß-Kotten bezeichnet, auf der Karte von Wiebeking 1793 als Kloßkotten.
1846 Nivellement des Kreisgeometers Nonnenbruch: Klaaskotten Schleifer D. Herder, C. Evertz, L. Kaimer
Die spätere Änderung des Namens in Herderskotten geht auf den Schleifer Daniel Herder zurück, der mit Rahel Kaymer verheiratet war. Allerdings taucht der Name Anna Merg. Herder ja schon 1731 auf. Lt. Brangs ist "Herder" die mundartliche Form für "Härter". [Brangs Erläuterungen S. 20]
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Oeffentlicher Anzeiger. Nr. 29. Düsseldorf, Sonnabend den 9. April 1853
"510. Aufstellung eines neuen Wasserrades.
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Ab 26.07.1867 war laut "Brandkaster der Gemeinden Merscheid, Schnittert und Barl" die Witwe von Daniel Herder in Maubeshaus Eigentümerin. Sie hatte den Schleifkotten mit 1 200 Talern und das Triebwerk mit 460 Talern versichert. [Stadtarchiv Solingen, Akte H.A.IV-F-1, Brandkataster, Nr. 872]
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Solinger Kreis-Intelligenzblatt vom 03.04.1870
"Verkauf einer Kottenhälfte Die Frau Wittwe Daniel Herder, Rahel geborene Kaymer, ohne Geschäft zu Maubeshaus, Gemeinde Merscheid, läßt am Donnerstag, den 14. April 1870, Nachmittags um 5 Uhr,zu Broßhaus, Gemeinde Merscheid, in der Wohnung des Wirthes und Barriere-Empfängers Herrn Ferd. Plümacher,
die unabgetheilte, neuaufgebaute, zweistöckige östliche Hälfte des auf dem Itterbach, Gemeinde Merscheid gelegenen Schleifkottens, der 'Klaaskotten' genannt, öffentlich an den Meistbietenden unter sehr günstigen Bedingungen durch den Unterzeichneten verkaufen.
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Es kam nicht zum Verkauf, und die Familie Herder blieb Eigentümerin des Kottens.
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Das EndeDas Fachwerkgebäude wurde - so Lunkenheimer - abgebrochen, als der damalige Itterverband das Gelände für das Ohligser Klärwerk benötigte. "Sauer verlangte als Entschädigung für die Abtretung seines Besitzes ein neues Einfamilienhaus in Haan, das ihm auch gebaut wurde." [Lunkenheimer S. 77] Es geht die Sage, er habe damit ein wirklich gutes Geschäft gemacht. |
1957 Luftaufnahme der Kläranlage Lochbachtal Bild-Quelle: Stadtarchiv Solingen |
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1957 Detail der Luftaufnahme |
Ein Foto des Herderskotten im Solinger Stadtarchiv ist mit einem Vermerk versehen: "Der Kotten, der vorübergehend auch nach dem letzten Schleifer Sauerskotten genannt wurde, wurde für die Kläranlage Ohligs (vor der Mündung des Lochbachs in die Itter) um 1942/43 abgerissen." Handschriftliche Ergänzung: "1952/53?"
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Namen1787 Abraham Schaafberg und Peter Keimer, Theodorus Voßen und Abraham Cloßen1853 Ehepaar Daniel Herder und Rahel Kaymer 1869 Carl Evertz 1899 Friedrich Herder 1934/35 Schaaf Walter Sauer |
Ittertal - Herderskotten |
Quellen:
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