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Um 1920 Krüdersheide Bild-Quelle: Stadtarchiv Solingen |
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- Lage - Geschichte und Eigentümer - Zuerst Mühle oder Schleifkotten? - Die Ölmühle - Umwandlung in einen Schleifkotten - Der Schleifkotten - Namen - Hofschaft Krüdersheide |
LageDie frühere Krüdersheider Mühle, benannt nach der Hofschaft Krüdersheide, liegt am Viehbach dicht an der heutigen Solinger Gemeindegrenze auf dem Gebiet der Stadt Langenfeld / Rheinland. Sie zählte zur früheren Bürgermeisterei Richrath. |
Geschichte und Eigentümer1681 wurde die Ölmühle zum ersten Mal schriftlich erwähnt. Sie gehörte den jeweiligen Eigentümern des Rittersitzes Hackhausen und wurde an Müller verpachtet. [Stadt Langenfeld S. 6] |
"Der Heimatforscher Fritz Hindrichs aus Leichlingen fand im Staatsarchiv Münster einen Bericht über die Aufmessung des Rittersitzes Hackhausen, dabei erwähnte er auch, daß zum Hause Hackhausen ein Hof in Wiescheid bei Landwehr und eine in der Nähe gelegene Ölmühle gehörten.
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Zuerst Mühle oder Schleifkotten?
1702 wäre demnach dieses Krüdersheider Wasserbetriebswerk eine Ölmühle gewesen, die zu den Besitzungen der Herren von Schloss Hackhausen gehörte.
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"Alle vier Langenfelder Wassermühlen sind auf Karten von Ploennies aus dem Jahr 1715 eingezeichnet, und zwar die 'Riethermühl', die 'oberste mühl', direkt bei 'Getsch' gelegen (Götscher Mühle), die 'Schwanenmühle' und eine 'mühl' zwischen 'Heide' und Hackhausen (Krüdersheider Mühle). Die letztgenannte ist im Jahr 1815 erstmals auch als Ölmühle nachweisbar." [Müller 1992 S. 657] |
Auf welcher Karte hat Ploennies zwischen Heide und Hackhausen eine "mühl" eingetragen? Auf der Karte des Amtes Solingen und der Karte des Amtes Monheim finde ich jeweils nur einen Kotten (8). |
Die Ölmühle
Anfang des 19. Jh. soll die Krüdersheider Ölmühle durch ein unterschlächtiges Wasserrad angetrieben worden sein. [Lunkenheimer S. 170]
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"Die Wassermühlen auf Getreide (Mehl, Grütze und Graupen) arbeiten mit 140 Mahlgängen. Die Mahlmetze [Mahllohn] beträgt gewöhnlich 1/16 pro Scheffel. Selten wird um baaren Lohn gemahlen. 760 Mahlgäste treffen etwa auf jede der sämmtlichen Fruchtmühlen.
Die Oelmühlen liefern bei Weitem nicht den Bedarf. [...] Dieses unentbehrliche Bedürfnis muß daher von auswärts bezogen und in den Kramläden für baares Geld angekauft werden." [Hauer S. 69] |
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Solinger Kreis-Intelligenzblatt vom 12. Februar 1840
Bekanntmachung. |
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Friedrich Wilhelm Julius Graf von dem Bussche-Ippenburg gen. Kessel (1805-1861), Landrat |
Dieser Umbau ist tatsächlich durchgeführt worden. Dies geht aus einer Anzeige vom 8. März 1845 im Solinger Kreis-Intelligenzblatt hervor.
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Elberfelder Kreisblatt. Beilage zur Elberfelder Zeitung vom 31.5.1845, Nr. 64
"Die dem Königlichen Kammerherrn und Landrat, Hrn. Grafen v.d. Bussche Kessel zugehörigen, unweit der Landwehr-Walder Chaussee gelegene Kreudersheider Mühle, mit oberschlägigem Wassergefälle, 2 Mahlgängen, 1 Grautzengang, 1 Oelpresse und Hirselstampe versehen, und einen Flächeninhalt von 13 Morgen 56 Ruthen Gärten, Wiesen und Ackerland enthaltend, soll primo Mai 1846 auf 6 Jahre in Pacht gegeben werden.
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Für die vier Wassermühlen auf Langenfelder Gebiet gibt Müller in seiner Stadtgeschichte einige Daten aus der Mitte des 19. Jh. wieder. Für die Krüdersheider Mühle sind es diese: |
Gewässer: "alle auf dem sogenannten Viehbach gelegen... und durch das hierin aufgenommene Wasser bedingt..." Wasserrad: 1 oberschlächtiges Wasserrad, 6 PS, 12 Fuß Gefälle Anzahl der Mahlgänge: 1 Weizen, 1 Korn, 1 Gerste, Hirse, Öl Zweck des Triebwerks: "Jedes Werk wird einzeln als Wechselwerk benutzt (Weizen, Korn, Gerste) "Stampfen oder Arbeitsverrichtungen" (Hirse, Öl) Besitzer: Graf von dem Bussche Pächter: Georg Thiemann Beschäftigte: 1 Meister, 1 Gehilfe [Müller 1992 S. 659. Angegebene Quelle: Stadtarchiv Langenfeld] |
Um 1870 wird als Pächter der Krüdersheider Mühle der Ackerer und Müller Friedrich Wilhelm Stapperfeld (* 17.07.1840) genannt, verheiratet mit Emma Johanna Krupp (* 04.02.1841).
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Umwandlung in einen Schleifkotten
"Um diese Zeit wird wohl die Ölmühle stillgelegt und in einen Schleifkotten umgebaut worden sein. Wir wissen, daß derartige Umbauten an Wassertriebwerken aus mancherlei Gründen recht häufig waren. Nach mündlicher Überlieferung von Gräfin Carmen und Franz Obermeier, Krüdersheide, wurde auch diese Ölmühle vor dem Jahre 1898 wahrscheinlich durch den damaligen Eigentümer Eugen Berg in einen Schleifkotten umgebaut." [Lunkenheimer S. 171]
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Der Schleifkotten
Das oberschlächtige hölzerne Wasserrad hatte einen Durchmesser von 3 m und eine Breite von 0,80 m. Reparaturen am Wasserrad führte der in Landwehr wohnende Mühlenbauer Fußholz aus. Es fanden sich auch genügend Schleifer, die in dem neuen Schleifkotten einen Platz pachteten. Im Arbeitsraum war Platz für 8 bis 10 Schleifer vorhanden. [Lunkenheimer S. 171]
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1998 Der "Waldhof" in Krüdersheide, 1911 erbaut von Eugen Berg |
Auch im Wohnhaus Nr. 15 der Eheleute Schmitz durfte gegen Verrechnung eine Lampe angeschlossen werden, weil Mieter Schmitz die Dynamomaschine pflegte
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Namen1702 Heinrich Schmidt1824 Heinrich Gottschalk 1840 Freiherr von dem Bussche Kessel (Eigentümer) 1841/42 Peter Daniel Hammerstein Mitte 19. Jh. Georg Thiemann 1870 Friedrich Wilhelm Stapperfeld 1878 Eheleute Wilhelm Pohlig und Amalie Tillmanns vor 1898 Eugen Berg (Eigentümer) 1898 Theodor Schmitz 1925 Eheleute Franz Obermeier und Frieda Schmitz bis 1965 Karl und Hugo Baus und Karl Casper 1990 Erbengemeinschaft Berg (Eigentümer) |
Quellen:
Bei Lunkenheimer und Brangs zitierte Quellen:
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