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Krüdersheide

Krüdersheide
1998   Fachwerk in Krüdersheide
 
  Krüdersheider Mühle
  Schwanenmühle



Krüdersheide gehörte einmal zur Honschaft Hackhausen, ein Verwaltungsgebilde, das "vielleicht erst um 1400 entstanden ist." [Rosenthal 1 S. 49] Hier verlief und verläuft noch heute die Grenze zwischen Solingen und Langenfeld, aber dieser Grenzverlauf erfuhr im Laufe der Zeit Veränderungen.

1799 und 1805 nahmen die Stadt Solingen und die Kirchspiele vor dem Hintergrund der Verteilung von Kriegslasten Grenzberichtigungen und Neueinteilungen vor. "Straßen- und Wegeabschnitte wurden mit Vorliebe als markante Linien für die Grenzen angesehen. Das führte zur Trennung von Einheiten, die in [...] Krüdersheide, wo die Scheune und der Baumgarten des Krüdersheiders Hofes dem Kirchspiel Solingen zugewiesen wurden. Zu solchen Widersinnigkeiten kam es, weil niemand zuverlässig Auskunft geben konnte, wo die alte Grenze zwischen der Herrschaft Richrath und dem Kirchspiel Solingen lag. [Rosenthal 2 S. 232]

Im "Historischen Wegweiser" der Stadt Langenfeld heißt es: "Und nach der Grenzänderung durch Napoleon gehörten außer der Ölmühle der Wiescheider Hof, alle Gebäude und das Land rechts des Weges 'Krüdersheide' [= nördlich des Weges] zum Solinger Stadtgebiet." [Stadt Langenfeld S. 6] Die Schwanenmühle gehörte nicht dazu.

1816 lebten 50 Personen in der Bauerschaft Krüdersheide. [Müller S. 32]

Etwa ab 1822 wurden auf Anordnung der preußischen Regierung großflächige Vermessungen durchgeführt mit dem Ziel einer gerechteren Steuererhebung. Im heutigen Stadtgebiet von Solingen geschah dies 1829, wie von kompetenter Seite zu erfahren war.

Die Vermessungen erfolgten gemeindeweise. Der jeweilige Bürgermeister rief durch Offenlegung und Bekanntmachung die Grundstückseigentümer zur Mithilfe bei der Vermessung auf und nach ihrem Abschluss zur Gegenzeichnung. Zuvor hatten sich die jeweiligen Bürgermeister über ihre Gemeindegrenzen einigen müssen. Für den Bereich der Schwanenmühle waren das
- der Bürgermeister der Gemeinde Höhscheid, Flur 10 der Gemarkung Höhscheid und
- der Bürgermeister der Gemeinde Richrath, Flur 11 der Gemarkung Landwehr.

Dass der Höhscheider Bürgermeister zuständig war, mag verwundern. Die Gemeinde Merscheid (später Gemeinde Ohligs) reicht nach Süden etwa bis zur Kurve bei Schloss Hackhausen, dann folgt ein Streifen der Gemeinde Höhscheid einschließlich Krüdersheide. Demnach war Höhscheid die seit 1829 an Richrath angrenzende Gemeinde (nicht Merscheid bzw. Ohligs). Diese Situation ist hinsichtlich der Gemeindegrenzen bis zur Städtevereinigung von 1929 so geblieben. "Katastertechnisch ragt auch heute noch der gleiche Streifen von Höhscheid in das Gebiet, landläufig mit Ohligs bezeichnet." [A.R.]


Krüdersheide
 
Krüdersheide
2005


Quellen:
  • Rosenthal Bd. 1 (1973), Bd. 2 (1972)
  • Rüttler (E-Mail 11/2006)
  • Stadt Langenfeld, Historischer Wegweiser (1995)

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