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Lage
Am Pilghauser Bach lag zwischen Pilghauser und Neuenhauser Kotten der Bernskotten, über den anscheinend lange Zeit gerätselt wurde. Nicht immer sind alte topographische Karten auf Anhieb hilfreich.
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Geschichte und EigentümerAm 29. Mai 1846 suchte der Katternberger Bäcker Karl Wilhelm Berns beim Höhscheider Bürgermeister Höfer um die Genehmigung nach, auf seinem Grundstück einen Schleifkotten zu errichten und mit dem Wasser des Katternberger Baches zu betreiben: |
Öffentlicher Anzeiger Nr. 50 vom 5. Juni 1846
725. Anlegung eines Schleifkottens.
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Eine gleich lautende Ankündigung erschien in der Beilage zum Solinger Kreis-Intelligenzblatt vom 13.06.1846. Was aus dem Antrag wurde, verschweigt die Literatur. Vermutlich wurde er zunächst abgelehnt, wie auch bei den anderen Bachnutzern.
Die nächste Nachricht über das Projekt folgt erst sieben Jahre später:
Am 25.07.1853 erschien Berns' Konzessionsgesuch wegen der Anlegung eines Schleifkottens im Öffentlichen Anzeiger, Amtsblatt der Regierung zu Düsseldorf von 1853, Nr. 1189.
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"Definitive Theilung,betreffend den gemeinschaftlich gebauten Katternberger Kotten von Karl Berns, Robert Hoppe, Ferdinand Everts alle drei zu Katternberg wohnend.
1) Karl Berns erhält den östlichen Theil vom halben Kotten bis an die gezimmerte Scheidewand von Norden nach Süden bis durchs Dach, und bis zum Damme des Teiches. Der westliche halbe Kotten bis an die genannte Scheidewand wie oben genannt gehört Robert Hoppe und Ferdinand Everts
Ferdinand Everts Robert Hoppe Karl Berns." |
Aus diesem Teilungsvertrag geht hervor, daß dieser Schleifkotten 1854 von den Eigentümern Karl Berns mit einem halben und Robert Hoppe und Ferdinand Everts mit je einem viertel Anteil erbaut wurde. Er wird zu dieser Zeit in Benutzung genommen worden sein.
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Solinger Kreis-Intelligenzblatt vom 15. Juni 1861
Verkauf eines halben Schleifkottens.
in der Wohnung des Wirthen Carl Wilhelm Berns zu Mittel-Katternberg,
deren daselbst gelegenen halben Schleifkotten der Bernskotten genannt, - so gut wie neu, mit Wohnung und 30 Ruthen Wiese und Garten, öffentlich an den Meistbietenden gegen Bürgschaft versteigern. |
Wenn auch wahrscheinlich der angegebene Wirt Carl Wilhelm Berns mit dem Eigentümer der anderen Kottenhälfte identisch war und sicher optimale Rahmenbedingungen geschaffen hat, so fand der "so gut wie neu" erhaltene Bernskotten mit Wohnung und Land dennoch keinen Käufer.
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Solinger Kreis-Intelligenzblatt vom 25. April 1863
Kotten-Verkauf.
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Im Oktober 1865 wurde der ganze Kotten per Anzeige zum Kauf angeboten: |
Solinger Kreis-Intelligenzblatt vom 21. Oktober 1865
Kotten-Verkauf.
zu Mittel-Katternberg in der Wohnung des Wirthen Herrn Eduard Lüttgens,
ihren auf dem Pilghauser Bach, Gemeinde Höhscheid, gelegenen ganzen Schleifkotten, den sogenannten Bernskotten, in Abtheilungen und im Ganzen öffentlich zum Verkaufe ausstellen und dem Meist- und Letztbietenden sofort definitiv zuschlagen.
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Zum Verkauf kam es anscheinend wieder nicht. In einer Liste der in der Gemeinde Solingen-Höhscheid vorhandenen "Wasserwerke" von 1854-1874 sind am 17.05.1867 als Eigentümer des Berns-Kotten am Katternbergerbach "Carl Wilhelm Berns und Consorten" angegeben.
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Das Ende
Am 4. Mai 1889 wurde die in der Nähe gelegene "Actien-Gesellschaft für Dampfschleiferei zu Katternberg" ins Handelsregister eingetragen. Spätestens zu dem Zeitpunkt, als diese Dampfschleiferei an der Hossenhauser Straße mit 100 Schleifstellen in Betrieb genommen wurde, dürfte auch der Bernskotten seine Attraktivität für Heimarbeiter aus der Umgebung eingebüßt haben.
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Namen1846 Karl Wilhelm Berns1853, 1863, 1867 Karl Wilhelm Berns, Robert Hoppe, Ferdinand Everts 1863 Geschwister Hoppe |
Quellen:
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