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Über 50 Jahre wohnte der Schuster Wilhelm Ottersbach (1832-1916) in der Solinger Hofschaft Unnersberg, und noch heute lebt dieses prominente "Unnersberger Original" in einer Solinger Redewendung fort. Sein "Cornelken" hat Wilhelm "so im Vorbeigehen" geheiratet, aber das 50. Ehejubiläum war ein "Unnersberger Ereignis" mit eigens gebildetem Festkomitee! Cornelie war - anders als ihr zugereister Mann - gebürtige Solingerin; ihre familiären Wurzeln jedoch streifen womöglich die Pariser Künstlerszene des späten 18. Jh. - Den folgenden Ausschnitt aus der eigenen Familiengeschichte stellte H.J. Schneider für diese Webseite zur Verfügung. |
Wilhelm Ottersbach, der Unnersberger SchusterVon Hans Joachim Schneider,basierend auf Recherchen von Herbert Wagner
Wenn man von Ruppichteroth im Rhein-Sieg-Kreis durch das Nutscheid-Gebirge südlich zur Sieg herunter will, erreicht man 6 km vor Herchen, noch in der Höhe, die zu Herchen gehörende Hofschaft Oberrieferath.
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2006 Hofschaft Grunenburg |
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Auch bei ihnen handelte es sich um eine kinderreiche Familie. Der Großvater Lindlar (auch: Lindlauer) war ebenfalls Seidenweber, stammte aber von außerhalb. Der Vater der Mutter, Franz Plein (in alten Urkunden auch öfter Blein oder Bleng genannt) heiratete am 20. August 1797 in Solingen Anna Maria Winter. Über seine Herkunft heißt es kurz "ein Franzose aus Paris". Von Beruf war er Bildhauer. Es erscheint nicht ausgeschlossen, dass er durch die Wirren der französischen Revolution nach hier verschlagen wurde.
Die weiteren Ereignisse sind aus der Heiratsurkunde Nr. 65 zu ersehen, die der Bürgermeister Robert Stosberg anlegte. Braut und Bräutigam waren 22 bzw. 26 Jahre alt. Einige Ungenauigkeiten in den beigebrachten Urkunden des Bräutigams wurden durch eidesstattliche Erklärungen berichtigt, dann gaben die Eltern der Braut ihre Zustimmung und Braut und Bräutigam sprachen ihr "Ja". Der Bürgermeister erklärte dann die Ehe als gesetzlich geschlossen und die Unterschriften des Brautpaares, der Brauteltern und der Zeugen wurden geleistet. Es waren der
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Wilhelm und Cornelie Ottersbach am Tag ihrer Goldenen Hochzeit. Bild-Quelle: Fam. Schneider |
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Wilhelm Ottersbach mit Schusterschürze in Unnersberg. Bild-Quelle: Stadtarchiv Solingen |
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Montags hatte der "Hof"-Schuster Ausgang, d.h. er nahm seine grünen Säckchen, in denen er die fertig reparierten Schuhe transportierte, und ging in die Stadt, um zu liefern; und dabei musste er manchen "Klaren" trinken. War nun alles geliefert, dann ging er zur Lederhandlung Unshelm auf der Johannisstraße und kaufte dort sein Leder ein. Dann ging es wieder mit regelmäßigen Zwischenstationen gen Brühl und Unnersberg.
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"Donn din Arbeit, freu dech, lach su wie der Schuster Otterschbach." |
Mehr Bilder von Schuster Ottersbach ... und von der Hofschaft Unnersberg bei www.solingen-internet.de. |
Quelle:
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