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Schaum auf der Itter (2005 / 2006)2005 schon wies die Itter gelegentlich undefinierbare Verfärbungen auf, schlammig-undurchschaubares Wasser, Schaumflecken und unnatürlich schillernde Schlieren. Im März 2006 wurden die Verunreinigungen so gravierend, dass die Naturschützer auf den Plan traten und die Tagespresse mehrfach berichtete. Einige Auszüge: |
Solinger Tageblatt vom 5. Juli 2005
Schlamm: Itter stinkt wie die PestFreizeitpark und Schwimmbad laufen die Besucher weg, weil im schmutzig-braunen Bach der Schlamm fault. Probleme im Klärwerk Gräfrath.
(flm) »Das stank wie die Pest«, klagt Werner Simons. Er sitzt an der Kasse des Freizeitparks Ittertal und musste am Wochenende erleben, dass die Kunden in Scharen das Gelände verließen - oder gar nicht erst eine Karte kauften, wenn sie in Riechweite kamen. [...]
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Solinger Tageblatt vom 3. März 2006
Anzeige wegen Itter-DreckStändiger Ärger mit Klärwerk Gräfrath ruft Kriminalpolizei auf den Plan
(ank) Die Umweltkripo des Kreises Mettmann hat wegen der Verschmutzung der Itter durch Klärschlamm aus der Kläranlage Gräfrath ein Strafverfahren eingeleitet. Dies bestätigte jetzt die Kreispolizei.
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Solinger Tageblatt vom 10. März 2006
Umweltamt: Schaden in der Itter bestätigt (lm) Das Staatliche Umweltamt Düsseldorf (STUA) hat das Sterben von 'Kleinstlebewesen' wie Bachflohkrebsen in der Itter nachgewiesen. Das bestätigte gestern Amtsleiterin Ulla Necker auf ST-Anfrage. Gewässerproben waren im April und Juni 2005 sowie im Februar 2006 entnommen worden. Demnach sei 'eine kontinuierliche Schädigung der Fauna' nachweisbar. Bachflohkrebse sind Nahrungsgrundlage vieler Vögel. »Das ist kein ordnungsgemäßer Zustand.« Die zulässigen Grenzwerte, was die Verschmutzung angeht, werden jedoch nicht überschritten. [...] |
"Flohkrebse (Amphípoda). In Bächen und Flüssen begegnet man häufig 1 bis 2 cm langen Krebstieren, die sich im freien Wasser schwimmend, auf dem Untergrund aber hüpfend fortbewegen und daher Flohkrebse (Gámmarus) genannt werden." [Schmeil S. 291 f] |
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Bach-Flohkrebs (G. pulex). Abb. bei Schmeil |
Am 21. März 2006 berichtete das Solinger Tageblatt erneut, dass sich der Bach seit einem Jahr immer wieder in eine schmutzige Brühe verwandele und in den vergangenen Monaten auch vermehrt wieder Schaumflecken auftreten. "Gestern war es anders. »Der Schaum war so dick, da konnte man beinahe drüber laufen«." Außerdem liege ein übler Geruch in der Luft. |
Solinger Tageblatt vom 21. März 2006
Schaumteppich bedeckt die ItterAnwohner sind beim Anblick der Itter entsetzt.Ursachen der Verschmutzung bleiben ungeklärt. Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft.
Der Anblick am Märchenwald war gestern alles andere als märchenhaft: Ein weißer Schaumteppich bedeckte die Itter. Udo Schmelter, Inhaber des Familienparadieses Ittertal, ist entsetzt: »Der Bach ist nur noch weiß, dickschaumig, fies.« [...]
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Nach August Lomberg war die Itter einmal eines der fischreichsten Gewässer weit und breit. In ihr tummelten sich Forellen, Hechte, Weißfische, Aale und Krebse. Und nicht nur die:
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Solinger Tageblatt vom 26. September 2006
Itter-Schaum: Ermittlungen eingestellt
(lm) Die Ermittlungen zur Itter-Verschmutzung sind nach sechs Monaten eingestellt worden. "Die Ursachen konnten nicht gefunden werden", erklärte der Wuppertaler Oberstaatsanwalt Alfons Grevener gestern auf ST-Anfrage. Zwischen Sommer 2005 und Frühling dieses Jahres hatte sich die Itter mehrfach in eine übel riechende, schäumende Brühe verwandelt.
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Juni 2006 Nur ein kleines bisschen zarter Schaum |
"Die Itter erholt sich langsam" berichtete am 20.Juli 2007 das Solinger Tageblatt: Regierungspräsident Jürgen Büssow begutachtete den Zustand des Bachs an der Gräfrather Kläranlage.
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Quellen:
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