Rheinische Landeszeitung vom 11. Oktober 1940 - (ig.)
Flurbezeichnung "Herkelnbroich"
Bei den älteren Einwohnern von Höhscheid bzw. dem Pilghauser Tal ist eine alte Flurbezeichnung noch geläufig, nämlich "Am Herkelnbrook" oder "Herkelnbruch".
Diese Örtlichkeit liegt am Fuße des "Hermelchen-" oder "Hermelinberges". Letzterer ist dadurch bekannt, daß er seit Jahrzehnten ein Ausflugsziel von Vereinen und Jugendlichen gewesen und auch heute noch ist. Ob es sich bei der Bezeichnung Hermelinberg um eine Umstellung des Namens "Herkelnberg" handelt, wie er ebenfalls genannt wird, läßt sich nicht genau sagen, ist aber möglich wegen der ersterwähnten in unmittelbarer Nähe befindlichen Bezeichnung "Herkelnbrook".
Mit dieser Örtlichkeit hat sich schon die Sage beschäftigt. Nach der Vorstellung der Altvorderen sollen hier Absonderlichkeiten passiert sein, die den Menschen, wenn sie hier zur Nachtzeit gingen, Schrecken einflößten.
Man sollte der Bedeutung der Bezeichnung "Herklenbruch" in sprachlicher Beziehung Beachtung schenken, wobei ja die dritte Silbe des Wortes geklärt ist, denn Bruch bedeutet wasserreiche Niederung, die auch örtlich vorhanden ist.
Wahrscheinlich besteht noch folgender Zusammenhang: Im Zehntenverzeichnis von Altenberg von 1488 befindet sich auf Seite 70 unter Höhscheid eine Ortsbezeichnung "up der Hyrtenbraike". Diesen Ort hat Dr. h.c. Albert Weyersberg + in den von ihm zum Zehntenverzeichnis angefertigten Übersichtsplan (Seite 80) unter die Höfe und Örtlichkeiten von 1488 mit unsicherer Lage gesetzt. Dabei hat er aber durch Hinzufügung des Namens "Herkenbroich" seiner Vermutung Ausdruck gegeben, daß beide Namen identisch seien.
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