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1925 Das Restaurant Bild-Quelle: Stadtarchiv Solingen |
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- Das Gut - Das Restaurant - Außerdem... - Der Spielplatz - Die Natur |
Wanderern, Joggern und Nordic Walkern aus Solingen und Umgebung ist der Engelsberger Hof am Rande der Ohligser Heide ein Begriff, und dem Nachwuchs der große Abenteuer-Spielplatz, der auch mich schon als Kind begeistert hat. Das einst rennommierte Restaurant an der Langhansstraße 10, das lange Zeit ein Schattendasein fristete, ist seit 2005 unter mehrfach wechselnder Leitung und mit kleinen Unterbrechungen zu neuem Leben erwacht. |
Das GutDer Engelsberger Hof (immer schon mal zusammen und mal auseinander geschrieben) besteht - bzw. bestand - natürlich nicht nur aus dieser gastlichen Stätte. Der folgende Auszug aus den "Geschichtlichen Wanderungen" von Max Schmidt, erschienen 1922, informiert über seine Historie und die relativ geringe Wertschätzung, die ihm früher zuteil wurde. |
"Sehr bekannt geworden ist seit etwa 2 Jahrzehnten der in der Nähe von Hackhausen gelegene, der Stadt Ohligs gehörige Engelsbergerhof. [...] Der eigentliche Engelsbergerhof liegt etwas unterhalb des jetzigen Restaurationsgebäudes. Das gesamte Gelände war zu Anfang des vorigen Jahrhunderts Oedland, das vollständig wertlos erschien und von den Besitzern des Schlosses Hackhausen nicht zu ihrem Besitztum gerechnet wurde, obwohl es eigentlich dazu gehörte.
In den Anfang des vorigen Jahrhunderts entfällt auch die erste Ansiedlung zu Engelsbergerhof. Der erste Ansiedler war die Famile Engelsberg. Landrat Freiherr von Hauer unterstützte die Familie in jeder Beziehung, und in wenigen Jahren war aus einem Teil des ehemaligen Oedlandes ein blühendes Gut entstanden.
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1961 Das städtische Gut Engelsberger Hof Bild-Quelle: Stadtarchiv Solingen |
Um 1715, zur Zeit des Landvermessers Ploennies, war die damals so genannte "Hackhauser Heide" unbesiedelt.
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Das Restaurant
Um die Jahrhundertwende kam so mancher Mühlen-, Kotten- oder Hofbesitzer auf den Gedanken, sein landschaftlich reizvoll gelegenes Anwesen durch eine Restauration zu ergänzen oder den Betrieb gleich ganz umzustellen. Auf diese Idee kam auch Eugen Becker, damals Eigentümer des Engelsbergerhofs. 1901 beschloss er den Bau eines Wohn- und Wirtschaftshauses. Den Auftrag erhielt der Ohligser Architekt Otto Franz. 1905 war der Rohbau fertiggestellt, 1906 wurde ein Restaurationsraum angebaut. [Broschüre S. 3 f]
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Um 1910 "Ohligs - Brunnenanlage i. Städt. Parkrestaurant 'Engelsberger Hof'". Postkarte |
Vor und hinter dem Haus wurde eine "Anlage der Wasserkunst" geschaffen, die Gartenanlagen neu bepflanzt, der Teich vergrößert und ein Sport- und Spielplatz angelegt. Dies geschah, obwohl wirtschaftliche Depression herrschte (oder vielleicht gerade deshalb?) und sicher nicht viel Geld in den Kassen war. 25 Jahre später erinnerte die Tagespresse an diese Zeit um 1908:
Am 1. Mai 1908 eröffnete Hubert Bley das Ausflugslokal. Schon im November 1908 wurde er von Paul Käcker als Pächter abgelöst, der die Teiche nebenher zur Aalzucht nutzte. 1921 pachtete Heinrich Schake das Restaurant, das für die Bevölkerung aus Ohligs, Solingen, Hilden und Haan mittlerweile zu einem bekannten und beliebten Ausflugsziel geworden war. Im selben Jahr wurde das Haus durch einen Anbau erweitert und modernisiert. [Broschüre S. 9 f]
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Sommer 2007 Die Wasserspeier an der Brunnenanlage speien schon lange nicht mehr. |
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Dezember 2005 Der Pfau des Hauses, Engelsberger Hof |
Bis in die Gegenwart kam und kommt es immer wieder zum Wechsel der Pächter bzw. Betreiber.
Ende August 2005 eröffnete die Leichlinger "MRZ Gastronomie-Konzept GmbH" mit neuen Ideen das frisch restaurierte "Landhaus Engelsberger Hof; am 8. Dezember lockte ein "Weihnachtsdorf" die Besucher an.
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Oktober 2007 |
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Juni 2010 |
Juli 2013 |
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Juli 2013: Die Inhaber der "Schlesischen Schänke" haben die alte Brunnenanlage zu neuem Leben erweckt! "Brunnen ist wieder in Betrieb ". |
Außerdem...Am 3. August 1922 fand auf dem Engelsbergerhof das erste Schulfest des Realgymnasiums, des späteren Humboldtgymnasiums, statt. Es muss ein grandioses Fest gewesen sein, "das Eltern, Schüler, Lehrer und Freunde der Anstalt (nahezu 2000) vereinigte. Nach einer Begrüßungsansprache des Direktors betätigten sich die Schüler im Schauturnen am Barren, in Hand- und Faustballspielen, Radreigen und der Aufführung von Körners 'Der Nachtwächter'." [Festschrift 1928 S. 26] |
Der SpielplatzIn den 1960er Jahren war dieser Spielplatz schon etwas Besonderes: Ein Ausflug in den Ohligser Vogelpark wurde gern mit einem Besuch auf dem Abenteuerspielplatz mit den damals noch ungewöhnlichen hölzernen "Blockhütten" und Klettermöglichkeiten verbunden. Heute ist der Spielplatz bei schönem Wetter sehr gut besucht. |
Juni 2007 Links eine ehemalige Dampflok namens "Schnaufi" |
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Juni 2007 Totempfahl am Rande des kleinen "Indianerdorfes". Von Zeit zu Zeit ändern sich die Farben. |
Ein an der Lokomotive angebrachtes Schild verrät ihr Herstellungsjahr 1912 und ihre Herkunft von den Mannesmannröhrenwerken. 1971 wurde sie als Spielgerät aufgestellt und im Lauf der Zeit immer bunter und "kindersicherer". Am 26.10.2011 war in der Rheinischen Post zu lesen, dass die Lok wegen erheblicher Sicherheitsmängel auf unbestimmte Zeit gesperrt werde. Nach einer Spendeninitiative im April 2014 soll die alte Lokomotive saniert werden. [Solinger Tageblatt v. 17.04.2014] |
Juni 2007 |
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April 2012 Eine Kletterburg aus Holz |
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April 2012 Sperrgebiet Der Bauzaun fiel ebenso wie Bänke und Spielgeräte Anfang Mai 2012 Vandalismusorgien zum Opfer. |
Die NaturDer Engelsbergerhof ist heute als Naturdenkmal ausgewiesen. Ein Schild vor Ort informiert: "Die Flächen sind gem. Landschaftsplan der Stadt Solingen vom 24.04.1987 als Naturdenkmal 2.3.88a geschützt. (Bemerkenswerte Pflanzenvorkommen, z.T. einmaliger Standort auf Solinger Gebiet, mit Arten der roten Liste.") |
April 2006 Neues Leben auf alten Baumstumpf am Rande der Ohligser Heide |
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Sommer 2007 Schwanensee |
Gleich nebenan beginnt das Fauna-Flora-Habitatgebiet Ohligser Heide. Paul Sauerbrey, der letzte Ohligser Bürgermeister (1922-1929), muss zu dieser einstigen, jetzt wiederentstehenden Heidelandschaft eine ganz besondere Beziehung gehabt haben. In seinem Aufsatz "Freibad und Teiche in der Heide" (um 1928) schildert er ihren "Zauber" und ihre Stimmungen auf lyrisch-romantische Weise und legt sie seinen Mitbürgern ans Wanderer-Herz: "Die Reize und Schönheiten liegen offen da, aber ihre Geheimnisse und die stille Romantik wollen gesucht und gefunden sein. Deshalb geht nicht allein den breiten Wegen lang, die sich von Norden nach Süden, von Osten nach Westen durch die Heide ziehen, sondern geht auch die schmalen Seitenwege, sucht die dichten Gebüsche auf, die Nähe des Erlenriedes, und ihr findet so Vieles, was fesselt. Das sind die kleinen und größeren Weiher, die versteckten, halb verfallenen Teiche, umgeben von dichtem Gebüsch, halb bewachsen und umgeben von Schilf und den verschiedenen Wasserpflanzen." [Sauerbrey S. 25]
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August 2009 Wollige Naturpfleger in der Ohligser Heide |
Das Landschaftsbild wurde durch Eingreifen des Menschen immer wieder verändert, und es verändert sich auch jetzt. Im 18. Jh. hatte es neben unzugänglichen Mooren mit Tannen und Laubholz besetzten Wald gegeben, der Anfang des 19. Jh. abgeholzt und kaum wieder aufgeforstet wurde. Von etwa 1800 bis Anfang des 20. Jh. war das Gebiet zwischen Ohligs und Hilden eine "abwechslungsreiche, extensiv genutzte Heidelandschaft mit offenen, trockenen Heideflächen, die teilweise von Schafen beweidet wurden, kleinen Heidemooren in feuchten Senken, unzugänglichen Bruchwäldern und Sümpfen im zentralen Bereich und Dünen, wie man sie heute an der Nord- und Ostseeküste finden kann." [Die Ohligser Heide S. 8] - Kaum vorstellbar, aber fotografisch belegt!
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Juni 2008 Aussichtssteg am Libellen- und Froschteich |
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Juni 2008 Gagelstrauch im Heidegarten |
Juni 2008 Naturnaher Anschauungsunterricht im durchfeuchteten Heidegarten |
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Gagel (Myrica gale L.): schmerzstillende Heilpflanze mit aromatisch duftenden Blättern - oder Teufelszeug? "Der Geruch des Harzes ist so stark, dass viele Menschen durch denselben sogar Kopfweh bekommen, und dass man Motten durch Zweige, in Kleiderschränke gelegt, damit vertreiben kann. Setzt man dem Bier dieses Harz statt des Hopfens zu, so wirkt dasselbe stark berauschend." [Schmeil 1897 S. 130] |
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2008 Die Ohligser Heide im September |
Quellen:
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