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Über die Rohrsmühle Kirchen in Erkrath |
Notizen über Erkrath und Hochdahl
Nur ein paar Stichpunkte zur Orientierung:
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Haus Unterbach und Haus Brück |
Monatsschrift des Bergischen Geschichtsvereins, 8. Jg. Nr. 7 / 1901, S. 129 f
Historische Wanderungen durchs Bergische Land. Haus UnterbachVon Otto Schell (1901)
"Südlich von Erkrath liegt Haus Unterbach, heute ein Gemisch von malerischen Ruinen, umsponnen von Eppich und schattigem Grün, und einem ziemlich neuen Bau. Darnach benannte sich ein Geschlecht, welches schon 1241 urkundlich hervortritt. Später besaß Ritter Wilhelm Quad das Gut Unterbach. Durch Verheiratung seiner Tochter Irmgard kam Unterbach an die Herren von Elverfeld zu Herbede.
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Haus Unterbach. Zeichnung: Willibald Hüdig |
Von Weltabgeschiedenheit kann heute, mehr als 100 Jahre nach dem Erscheinen dieses Artikels, angesichts des nahen Autobahnkreuzes wirklich keine Rede mehr sein, und Ruinen, wie oben abgebildet, sind auch nicht mehr zu sehen. Das längst wiedererstandene turmbewehrte Haus Unterbach hinter seinen Gräben und der dicken Ringmauer ist standesgemäß bewohnt. |
2008 Haus Unterbach |
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2008 Haus Unterbach |
Weniger wuchtig und etwas abseits der Mettmanner Straße steht in unmittelbarer Nachbarschaft mächtiger Autobahnstelzen der A 3 eine weitere ehemalige Wasserburg: Haus BrückDas Haus steht unter Denkmalschutz. Auf einer an Ort und Stelle angebrachten Tafel ist nachzulesen, dass schon 1375 das "Gut zu der bruggen" urkundlich erwähnt wurde. "3-teilige Wasserburganlage mit Vorburg im Westen und Park im Osten. 2-geschossiges Wohnhaus auf U-förmigem Grundriss mit Wehrturm an der Nordwestecke. Im 14. Jh. Wohnsitz der Familie Uhlenbroich, im 17. Jh. der Familien von der Reck, von Viermundt, im 18. Jh. von Nesselrode, im 19. Jh. von Bree, von Kyllmann, von Lezaak, im 20. Jh. Koch und Bedlur."
"Die Akten von Haus Brück gehen bis 1640 zurück. Vielleicht sagt diese Zahl mehr, als Bücher sagen können. Die Wahrscheinlichkeit liegt nämlich nahe, daß in den Wirren des 30jährigen Krieges auch hier Brand und Verwüstung geherrscht, und daß die rohe Kriegssoldateska der Zeit hier ihr grausames Spiel getrieben hat. Die alten Akten verbrannten, man legte neue an. Von 1647-1671 war die Witwe von der Reck, und Witwe von Lützerode, geb. von der Reck im Besitz des Hauses Brück.
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2008 Haus Brück |
Das Heiligenhäuschen auf dem Korresberg
An der Erkrather Straße / Ecke Römerweg, gegenüber dem Friedhof, ist auf meiner (neuen) Karte ein "Bergschlößchen" vermerkt. An dieser Stelle steht das sog. Heiligenhäuschen, von dem es in einer alten Schrift von 1907 heißt, es sei "auf dem nach Unterbach führenden Wege gelegen". Wann und warum es an dieser Höhenwegkreuzung erbaut wurde, ist nicht gesagt.
"Die Kapelle, worin das Glöckchen läutet, steht auf einem Hügel, worunter die Gebeine von vielen Erschlagenen ruhen. Es ist dies gewiß ein alter Grabhügel; in dessen Mitte könnte wohl ein ehemaliger Zenturio zwischen seinen Kriegsgefährten ruhen. Spuren von Mauerwerk habe ich darin entdeckt. Die Gebeine, welche ich aus diesem Hügel gegraben habe, kommen alle von großen Menschen und nur von Männern her. Auf diesem Felde ist sicherlich eine Schlacht in alter Zeit geliefert worden. An der Luft zerfallen die Knochen, die ihren bindenden Leim verloren haben, zu Staub und kleinen Stücken." [Bongard] |
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2008 Tafel am Heiligenhäuschen |
Eine steile Treppe führt von der Straße aus hinauf. Eine Tafel über der vergitterten Türöffnung trägt die Inschrift:
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2008 Das rätselhafte "Heiligenhäuschen" auf dem Korresberg. Eine Aufnahme von 1910 zeigt, dass der Höhenunterschied zur Straße damals deutlich geringer und die Treppe entsprechend kürzer war. |
Erkrath im 18. - 19. JahrhundertÜber die Geschichte von Erkrath berichteten ausführlich Fritz und Josef Hünermann (1907), jedoch nur knapp über das "ereignislose" (?) 18.-19. Jh., in dem meine Ahnen dort lebten:
"Als in Frankreich 1792 infolge der Revolution die Adeligen und der Klerus vor der Volkswut flüchten mußten, kamen auch drei vertriebene Priester nach Erkrath [...]: Clopart, Joubert und Bouillon. [...]
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SagenhaftesWenn man den Überlieferungen glauben darf, waren einzelne Herren von Haus Unterbach dereinst recht rabiat. Dachdecker scheinen überhaupt früher ein beliebtes Ziel schießwütiger Rittersleute gewesen zu sein; eine ähnliche Legende hat Otto Schell auch aus Clev bei Dhünn aufgeschrieben. (Es ist nicht auszuschließen, dass es sich dabei nicht nur um Legenden handelt.) - Der Reformation stand man eher skeptisch gegenüber, dafür aber mit Helm und Harnisch hinter dem Landesherrn. |
Bergische Sagen, gesammelt von Otto Schell (1922)
Der Ritter von Unterbach erschießt einen Dachdecker. (Erkrath.)
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Eselsbach-KrimiNicht ins Reich der Sagen und Legenden gehört der folgende, wirklich wahre Kriminalfall aus dem Jahre 1859. Er stand in der Düsseldorfer Zeitung und wurde 50 Jahre später von dem Erkrather Chronisten Franz Josef Brors der Nachwelt überliefert. |
"Ermordung der Frau Huhn am 21. Juli 1859.
Das ... 'Schulhäuschen', worin bis zum Jahre 1826 die erste Schule in Unterbach gehalten wurde, ist später noch in besonderer Weise "berühmt" geworden. Dasselbe wurde Ende der 50er Jahre des vorigen [= 19.] Jahrhunderts von dem Schumacher Friedrich Huhn, evangel. Religion, seiner Frau, geb. Menken, und deren Sohn, bewohnt.
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Genealogisches1740 heirateten VIII.150 Henricus DriesEickert aus Erkrath und Anna Sophia Vogel aus Hilden in Erkrath und sind nach Hilden dimittiert.1744 muss VII.66 Johann Gottfried Dörner, von Beruf Schlössermacher, in Erkrath ev. getauft worden sein. 1770 heiratete er in Wald VII.67 Maria Christ. Keusenhoff und dimittierte nach Erkrath. Beide zogen nach Haan auf den Nachbarsberg. 1742 und 1770 lebten VIII.132 Johann Jacob Dörner und VIII.133?? Sybilla Gertraud Trilß, Gottfrieds Eltern, in Erkrath. |
Quellen:
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