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Die ehemalige Hofschaft Nachbarsberg (Nabersberg) liegt östlich des Haaner Zentrums, etwa einen halben Kilometer Luftlinie vom Rathaus entfernt. Noch heute stehen dort am Berg zehn alte Häuser fast wie anno dazumal, wenn auch in unterschiedlichem Erhaltungszustand. Zum alten Gebäudebestand zählen die Häuser Nachbarsberg Nr. 18, 24, 28, 30, 33, 35, 38, 39, 41 und 43.
"In einer lateinischen Urkunde aus dem Jahre 1312, ein sogenanntes Wachszinsigenregister des Stiftes Gerresheim [...] wird unter der Bezeichnung »in parrochia Hagen« (= in der Pfarrei Haan) neben mehreren anderen Haaner Höfen auch »Margareta de Dorsul« aufgeführt. Da auch andere aus der Umgangssprache klar übersetzbare Eigennamen hier nachweisbar ... [lateinisiert] wurden, könnte 'Dorsul' übersetzt werden mit 'Hügel' oder 'Berg' (= dorsum / dorsus im Gegensatz zu etwa mons / montis = hoher Berg oder Gebirge).
Womöglich war dieser im Jahr 1410 hühnerzinspflichtige Theile Naber [= Tilmann Naber] der spätere Namensgeber für die Hofschaft Nabersberg = Nachbarsberg, auch wenn sein Hof ursprünglich nur einer unter vielen gewesen ist. |
1981 Nachbarsberg 33 Beide Fotos: Harro Vollmar |
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Dahinter: Nachbarsberg 35, früher einmal das Haus der Weberfamilien Ludwig Mutz / Gottlieb Mutz. Nicht alle Häuser wurden "artgerecht" restauriert bzw. modernisiert. |
Am 15. April 1580 wird lt. Vollmar die zum Nachbarsberg führende Bergstraße erwähnt. Diese Straße, die dem westlichen "Anfang" der Kampstraße entspricht, wurde 1975 infolge des kommunalen Zusammenschlusses von Haan und Gruiten umbenannt, und Gruiten durfte seine Bergstraße behalten.
"1599 tauchen wieder neue Namen auf mit »Drießberg« und »Vogtsberg«, Lt. Vollmar sind die Höfe und Bewohner vom Nachbarsberg über die Jahrhunderte in sehr zahlreichen Urkunden erwähnt. Dies sind nur wenige Beispiele. Aber woher will man wissen, dass es sich hier um Bewohner des "Nachbarsberg" handelt? |
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2012 Nachbarsberg 18 "zweigeschossiges Fachwerkhaus in eigenwilliger Fachwerkonstruktion. Giebel teilweise verbrettert..." [Denkmalverzeichnis] |
1715 ist in der Ploennies-Karte ein gemeiner Hof "a. Berg" eingetragen. In der Wiebeking-Karte von 1789 steht "Nabersb.".
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1999 Nachbarsberg 30 "zweigeschossiges verschiefertes Fachwerkhaus..." |
Der Nachbarsberg war Wohnort mehrerer Generationen Mutz, Dörner und Keusenhoff. Sie waren - soweit es sich anhand von Kirchenbucheinträgen zurückverfolgen lässt - Weber oder Schleifer.
Zur Genealogie Keusenhoff |
In den 1950er Jahren war die Nordstraße noch ländlich und wenig bebaut. In der Nachbarschaft - Nordstraße 44 - lebte in einem Fachwerkhaus Familie Höhn. An Jeanette Höhn erinnert ein Stolperstein in der Kaiserstraße 55.
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1956 Nordstraße 34, Anna Mutz mit Schwiegertochter |
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1957 Gegenüber: Die ländliche Seite der Nordstraße. Heute stehen dort Mehrfamilienhäuser. |
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2002 Nordstraße |
Der Oberhaaner Hof Obgruiten ist nicht zu verwechseln mit der Gemeinde Obgruiten (Obergruiten). Der Hof ist in der Ploennies-Landkarte von 1715 zwischen Birschels und Büschersberg sowie in der Wiebeking-Karte von 1789 eingetragen.
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Gemeinde Obgruiten (Obergruiten) und Hof Obgruiten |
Die frühere, relativ große Gemeinde Obgruiten (Obergruiten) lag nördlich von Oberhaan und südöstlich des Dorfes Gruiten. 1894 wurde sie überwiegend nach Gruiten eingemeindet. Obergruiten bestand 1830 aus den Höfen (in alter Schreibweise): Birschels, Klevenhaus, Scheifenheid, Fokkenhaus, Hasenhaus (2 Häuser), Isenberg, Klappmütze, Kortenhäusgen, Vosholz, Auf der Hütten (2 Häuser) und Scherfenhaus (2 Häuser). [Vollmar] |
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März 2005 Obgruiten. Im Hintergrund der Eisenbahndamm |
Der Hof mit dem kurios klingenden Namen 'Polnische Mütze' lag nördlich der Gräfrather Straße an der Kreuzung Gruitener-, Elberfelder- und Gräfrather Straße. Die Bezeichnung ist im Stadtplan noch vorhanden, wenn auch nicht ganz an der Stelle des alten Hofes.
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2010 Elberfelder Straße / Ecke Gruitener Straße |
Als "Pütt" wird das Gebiet südlich des Hermann-Löns-Weges und westlich der Ohligser Straße bezeichnet.
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2010 "Gasthaus am Brunnen", Ohligser Straße 165 |
Quellen:
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