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Sattelgut Keusenhof, Solingen |
1747 wurde meine Ur...ahnin VII.67 Maria Christina Keusenhof in Haan auf dem Nachbarsberg geboren. Ihr Bruder Johann Wilhelm Keusenhof und seine Frau Maria Christine geb. Rütgers lebten in Haan auf dem Hof Hülsberg. Marias Vater hieß Johann Peter, ihr Großvater Adolph, und ihr Urgroßvater vermutlich Caspar oder Merten Keusenhoff. Das war der Stand der Dinge.
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Hof zu den Hülsen in Hilden
Hülsen, ursprünglich so benannt nach den dortigen Ilex-Vorkommen, liegt im Nord-Westen von Hilden unmittelbar südlich der Hülsenstraße an der Einmündung Forststraße. In der Nähe befinden sich heute das Tierheim und der trendige Ableger eines großen Hildener Möbelhauses.
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Detail aus der Ploennies-Karte des Amtes Mettman von 1715 |
Die Hildener Familie Hüls (zu den Hülsen, Hulsius)
Die Eigentümer oder Pächter der Hülsener Höfe haben in früheren Jahrhunderten in der Ortsgeschichte von Hilden vielfach eine bedeutende Rolle gespielt. Im Scheffenkollegium des Hildener Landgerichts waren sie fast ständig vertreten und haben auch mehrfach den Schultheißen der Kirchspiele Hilden und Haan gestellt sowie das Gerichtsschreiberamt wahrgenommen.
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XVI.34304 Johann ten Hülsen [A I]
Johann war ca. 1522-1538 - bis zu seinem Ableben - Schultheiß der Kirchspiele Hilden und Haan. "Am Dienstag nach Pfingsten (= 11. Juni) 1538 schreibt Johann von Eppenstein-Müntzenerg, der Pfandinhaber von Hilden und Haan, an den kurkölnischen Kanzler Bernhard von Hagen, daß der »Schoulteß zu Hilden mit Doit abgangen« sei."
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XV.17152 Heinrich zu den Hülsen [A II]
Der zugewiesenen Ziffer zufolge wäre Heinrich Johanns Sohn. Er wird 1564-79 im Verzichtbuch der Kirchspiele Hilden und Haan als Scheffe genannt. Seine (vermuteten) Kinder waren lt. Strangmeier [S. 7]:
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XIV.8577 Gertgen zu den Hülsen [A III]
Gertgen (Margarethe) war die Hofeserbin des Gutes zu den Hülsen. In erster Ehe war sie verheiratet mit Dietrich im Haan, der nach der Heirat den Namen zu den Hülsen annahm. Dietrich war 1580-84 Scheffe am Landgericht Hilden und 1585-89 Kirchspielschultheiß.
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2002 Das Haus auf der Bech, Hilden, Schwanenstraße Das heute vorhandene Gebäude soll aus dem 17. Jh. stammen. |
XIII.4288 Anton zu den Hülsen [A IV]
Gertgens Sohn Anton Hüls wurde um 1575/76 geboren. "In einer Zeugenvernehmung (1602) sagte er aus: »Ehr sey bei Hilden bey seinen Eltern geboren und getzogen, hab auch zu Düsseldorf ein Jahr oder drey zur Schulen gangen«" [Strangmeier NB 28 S. 8] Er muss ursprünglich Erbe des Hauses auf der Bech gewesen sein, denn
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Gut und Haus Hagdorn
Schneider (1900) merkt über Haus Hagdorn Folgendes an:
"Ein späterer Besitzer des Gutes, dem zeitweilig auch das Haus auf dem Orth gehörte, war Schlechtendahl. Gegen Ende des XVIII. Jahrhunderts wurde das Gut am Hagdorn (im Volksmunde Haldorn genannt) von dem Amsterdamer Kaufherrn Theodor Bongardt [...] käuflich erworben. Das jetzige Haus am Hagdorn mit seinem Türmchen ist vor etwa 100 Jahren von Bongardt neu aufgeführt und erst neuerdings durch den gegenwärtigen Besitzer Wilhelm Herminghaus umgestaltet und erweitert worden.
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Insbesondere über die als reformierte Theologen international tätigen Söhne des Anton zu den Hülsen, Wilhelm und Anton, haben Steinkopf und seine Mit-Autoren im Rahmen der Hüls-Forschungen umfangreiches Material veröffentlicht. Hier sollen einige Anmerkungen genügen. Henricus Hüls [A V a]
Der älteste Sohn Henricus bewohnte das von den Eltern geerbte Haus 'am Hagdorn'. Er war als Gemarkenschreiber der Bilker und der Reisholzer Gemark tätig und versah nach dem Tod des Vaters auch dessen Gerichtsschreiberdienst. In seiner Wohnung am Hagdorn fand am 21. und 22.04.1654 die Tagung der 84. bergischen Provinzialsynode statt. - Heinrich war verheiratet mit Anna von Burwinkel (*1601) und starb 1673 im Alter von 80 Jahren im Haus 'am Hagdorn'. [Strangmeier NB 28 S. 10-13]
Wilhelm Hüls [A V b]
Der am 08.09.1598 geborene spätere hochangesehene Theologe Wilhelm Hüls besuchte zunächst die lateinische Schule in Elberfeld, ab 1619 das Gymnasium Illustre in Bremen, 1622 die Hohe Schule zu Herborn und ab 1623 an die Universität Genf.
Anton Hüls [A V d] war nach internationaler Berufslaufbahn zuletzt Professor der Theologie an der Universität Leyden, wo er 1685 hochbetagt verstorben ist. (Allein die bei Steinkopf abgedruckte Leichenrede für Anton Hüls ist 54 Seiten lang.) Verheiratet war er mit Elilsabeth Rumpf. Das Ehepaar hatte 10 Kinder, von denen mindestens drei Söhne ebenfalls Prediger wurden. |
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Anton Hüls (1615-1685), Professor der Theologie des Staatenkollegs in Leiden |
Steinkopf stellt den den Ergebnissen der Hüls-Forschungen einige Bemerkungen voran, die andeuten, wie alt einige unserer 'neuzeitlichen Errungenschaften' doch eigentlich sind:
Das Schwinden der lokalen Bedeutung der Hüls-Familien um 1700 begründet Strangmeier u.a. damit, dass nach dem Friedensschluss von 1648 "auch in den jülich-bergischen Herzogtümern jene Kräfte [erstarkten], die auf eine Gegenreformation hinarbeiteten. In den Kirchspielen Hilden und Haan, deren Einwohner sich überwiegend dem Kalvinismus zugewandt hatten, wurden die gegenreformatorischen Tendenzen noch durch den Umstand verstärkt, daß in beiden Gemeinden der Erzbischof von Köln Grundherr war.
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Familie KeusenhoffBei meiner eigenen Genealogie geht es nun aber nicht mit Anton Hüls' gelehrten und berühmten Söhnen weiter, sondern mit der Tochter |
XII.2145 Gudgen Hüls [A V e]
Gudgen (wahrscheinlich * nach 1615, † nach 1665) war in erster Ehe verheiratet mit XII.2144 Peter Keusenhoff, dem Hofeserben des nahe der Ortsgrenze Hildens gelegenen Keusenhofs im Kirchspiel Wald. "Dieser Peter K. ist sicherlich identisch mit dem 1618 in der Matrikel der Hohen Schule zu Herborn ohne Fakultätsangabe eingetragenen 'Petrus Keusenhof Solingensis'. Dann müsste der Altersunterschied zwischen den Eheleuten recht groß gewesen sein.
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XI.1072 Adolf Keusenhoff d.Ä. [A VI d]
Mein mutmaßlicher Vorfahr ist Adolf, Gudgens ältester Sohn. Mit wem er verheiratet war, ist unbekannt, wie auch sein Geburts- und Sterbedatum († vor dem 7.11.1657). Allerdings ist im Heiratsregister bei Mertens Trauung 1677 als Mutter "Entgen" angegeben.
Seine Kinder waren:
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X.536? Merten auf dem Keusenhof
wird am 07.11.1657 als Taufzeuge erwähnt ('Martin, weyland Adolfs Sohn ufm Keusenhofe'). Verheiratet war er mit Mettel Röltgen. Ihre Eltern waren Peter Röltgen und Maria. Kinder von Merten und Mettel waren:
^ = getauft
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X.536 Caspar auf dem Keusenhof
In seinem Aufsatz über das Lehn-Sattelgut Keusenhof nennt Rektor Hermanns Adolf und Kaspar Keusenhof als 'Einhaber' des Gutes im Jahr 1677. Ansonsten ist von Caspar nur bekannt, dass er vor dem 13.4.1697 gestorben ist. Seine Kinder:
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"Wie aus einer Akte vom 30. Mai 1765 hervorgeht, wurde das Gut am 20. Mai 1712 unter zwei Brüder Keusenhof (Adolf und Johannes Keusenhof) aufgeteilt." [Bauermann] Auch diese beiden können, wenn es Brüder waren, die Söhne von XI.1072 Adolf Keusenhoff d.Ä. gewesen sein. Caspar ist nicht mehr dabei, denn er ist bereits verstorben. [S. 42] Ansonsten dürfte es sich eher um Caspars Söhne (und Erben?) handeln, da Caspar der Hofeserbe gewesen ist. - Merten finde ich in der Hofesgeschichte nicht erwähnt.
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1999 Keusenhof in Solingen-Ohligs |
IX.268? Adolf Keusenhoff, Mertens Sohn
wurde am 06.03.1680 in Wald getauft und kommt damit als Vater des 1695 geborenen Johann Peter nicht in Betracht. |
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IX.268 Adolphus Keusenhoff, Caspars Sohn
wurde am 17.04.1677 getauft. Wenn er der o.g. Hofeserbe war, endet mit ihm die Verbindung meiner Vorfahren zum ehemaligen Sattelgut Keusenhof. |
Im Folgenden sind die Kinder eines Vaters "Adolf Keusenhoff" lt. Taufregister der ev. ref. Kirchengemeinde Wald aufgeführt. Meine vorgenommene Zuordnung zu den beiden Vätern 'Adolf' ist nur vermutet. Caspars Sohn Adolf wäre schon sehr jung Vater geworden. Wie aus den Wohnortangaben hervorgeht, muss eine der beiden Familien zum Monhof übergesiedelt sein. (Eheschließung mit einer geb. Monhof?) |
Jacobus (*1704) Wilhelmus (*1711 zu Keusenhof) Margreta (*1717 zu Keusenhof) |
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VIII.134 ? Johann Peter (*1695 zu Monhove) Henricus (*1698 zu Monhove) Wilhelmus (*1701 zu Monhove) Cathrin Gertrud (*1706 zu Monhove) |
In der Huldigungsliste für Haan aus dem Jahr 1731 ist in der Haaner Mittelhonschaft ein "Johan Keusenhoff in der Schmitten" angegeben (heute Walder Straße).
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Antonius Keusenhoff [A VI e]
Antonius war ein jüngerer Bruder von XI.1072 Adolf, und er war Theologe, so dass - anders als bei Adolf - einige Lebensdaten dokumentiert sind. Geboren wurde er um 1631, trat 1646 in das Gymnasium zu Duisburg ein, besuchte danach das Gymnasium in Wesel und (1650) das Pädagogium in Herborn. Im Anschluss studierte er an der Hohen Schule zu Herborn (1650) sowie an den Universitäten in Duisburg (1653) und in Leiden (1655). 1658-99 war er als Pfarrer in Wald (Solingen) tätig. Verheiratet war er mit Margaretha Wirtz. Er starb am 03.05.1699 in Wald. [Strangmeier NB 28 S. 42 f]
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Johann Peter Keusenhof [A VII c]
Johann Peter, Antonius' ältester Sohn, trat in die väterlichen Fußstapfen und kommt deshalb ebenfalls mehrfach in der Literatur vor. Getauft wurde er am 18.11.1669 in Wald. Sein Theologiestudium absolvierte er an der Universität Duisburg (1685) und in Herborn (1688).
1698-1703 war er Pfarrer in Gräfrath (Solingen) und 1703-1707 in Haan. Er starb 1707. [Strangmeier NB 28 S. 52]
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Fundsachen KeusenhoffHeiratsregister 1671"Zur Zeit des Herren Predigers Petri Lohe seint nachfolgende Personen in den Stand der h(ei)l(igen) Ehe eingetretten und copuliret. - 123 - Anno 1671 18. August: Johan Broch und Magdalenae Keußenhoffs einen Loßbrief nachher Wald erteilt. [NB 46] |
Taufregister 1686
Bei der Taufe von Tilmannus, 4. Kind von Heinrich Hoff und Johanna Margaretha von Diepenbruch (Bewohner des Hauses 'auf der Bech') am 08.09.1686, wird als Taufzeugin u.a. "Margareth Keusenhoff, Adolfs Hausfrau" genannt. [NB 28 S. 94] Adolf Keusenhoff d.Ä. [A VI d] kann es nicht gewesen sein, da er 1657 bereits verstorben war. |
Obligationsprotokolle des Gerichts der Kirchspiele Hilden und Haan (1738-1809)
Nr. 49 - Haan - 1741 Mai 30 Schuldner: Mettel Schmitt, Wittib des Johann Schaaf, und großjähriger Sohn Gläubiger: Adolph Keusenhoff und Arnold Broch Betrag: 900 Taler Pfand: die andere Halbscheid Hobs- und Lehnsgüter "der Clasberg" [Wenning 1986] |
Literaturhinweise
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Webseite: "http://lehre.hki.uni-koeln.de/hsa-cgi/kleioc/0010KlHSA/exec/ergebnisliste/%22Buchstabe+S%22/fmsignatur/%22115.05.08%22" am 12.01.2007 Signatur: 5085 - AA 002, Aktenzeichen: S 933/3208 (1575 - 1577) Beteiligt als (2) Kläger: Walter Schlebusch, auch: von Schlebusch zum Holz, (Bekl.) Beteiligt als (3) Beklagter: Johann Keuse gen. Rietrath, Drost zu Lobith, (Kl.) Signatur: 5100 - AA 002, Aktenzeichen: S 993/3450 (1618 - 1645) Beteiligt als (2) Kläger: Schöffen, Vorsteher und gesamte Untertanen der Honschaft Schnittert (Amt Solingen) Beteiligt als (3) Beklagter: Peter und Adolf auf dem Keusenhof |
Quellen:
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