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Laibach

An den Haaner Hof Laibach erinnert heute nur noch ein Straßenschild mit der Aufschrift Laibacher Straße, und das steht noch nicht einmal in Haan, sondern in Solingen-Ohligs.

Der Hof (oder die Hofgruppe) Laibach, Unterste Honschaft, lag an der südwestlichen Grenze zwischen Haan und Ohligs.

1410 ist der Hof im Hühnerzins-Register für das Ritterhaus Horst in Hilden als "Herman ymne Leickweicke" aufgeführt.

Mit Datum 24. Juni 1427 erscheint er mit anderen Haaner Höfen als "dat guyt in deme Legwege" in der Schenkungsurkunde der Adligen Von Ulenbroich - Von Lüttelau aus Kettwig an das Gräfrather Kloster.

Am 6. Oktober 1432 vermachen "Aleff von Snittart, und Mettell, seine ehelige haußfraw" (Adolf von Schnittert und Mechthild, seine Ehefrau) der Kirche in Haan und der dortigen Marienbruderschaft eine aus Roggen bestehende Erbrente aus ihrem Erbe am "Leigwege". Aus dieser Urkunde geht auch hervor, dass "soeben" 5 Viertel Busch zu Wiese gerodet wurden.

1466 ist in einer Haaner Einwohnerliste "Johan im Legwege" aufgeführt.

Um 1480 ist der Hof als "Leckbech" im Verzeichnis der Haaner Kurmudsgüter aufgeführt, die dem Ritterhaus Horst in Hilden abgabepflichtig waren.

In einer Urkunde vom 22. März 1574 über Grundstücksangelegenheiten wird ein "meister Conraet auß dem Lackbach, schwertfeger, zu Collen (= Köln) wonhaftig" genannt. Vollmar merkt dazu an: "Mehrfach schon in Haaner Urkunden konnte festgestellt werden, dass tüchtige Söhne von den Haaner Höfen die Heimat verließen, um in der Fremde ein ehrbares Handwerk zu erlernen. Fast immer führte der Weg dann nach Köln." Dies traf wohl insbesondere auch für die Klingenhandwerker zu.

1611 erscheint "Johan im Leckbach" in einer Haaner Steuerverteilungsliste,
1624 "Jan im Leybach" und
1695 "Jan Leybach".

Mit Datum 5. August 1670 erscheint "Rutgar Leybach" neben einigen anderen Haaner Bürgern und weiteren Personen aus den umliegenden Gemeinden in einem Verhandlungsprotokoll des Mettmanner Amtmannes Franz Wilhelm von Spieß im Zusammenhang mit dem freien Recht auf Ausübung der Wolfsjagd.

  Demnach hätte es also im 17. Jh. auf Haaner Gebiet Wölfe gegeben.

1715 ist der Hof "Leibach" in der Ploennies-Karte vermerkt,

1789 bei Wiebeking mit drei Gebäuden nördlich der Itter; südlich davon zwei Gebäude "Trotzhan" und weiter südlich "Trozhilden", unmittelbar westlich von Laibach an der Itter "Bützkotten" (Maubeshauser Kotten?) und östlich davon ein weiterer, nicht benannter Kotten (Kuckesberger Kotten?).

  1787 war u.a. der Schleifer Adam Butz Eigentümer des Maubeshauser Kotten.

Am 8. Januar 1731 sind in der Haaner Huldigungsliste für den bergischen Herzog folgende Familienvorstände aufgezählt: "Aendt im Leybach", "Johan Wilhelm Wulffing, Halbman im Leybach" und "Peter Eiserlohe, Halbman im Leybach, bettlagerig".

1724 geht aus der Haaner Steuerliste hervor, dass Arndt (Aendt ist vermutlich ein Übertragungsfehler) und Johan von Beruf Tagelöhner waren, jeder aber sechs und dreiviertel kölnische Morgen Landbesitz hatten, das sind nach heutiger Rechnung insgesamt mehr als siebzehn Morgen. [Vollmar]

1809 weist die Aufstellung über die Haaner Siedlungsplätze für Leibach eine Zahl von 33 Einwohnern aus.

Der Ortsname Laibach soll (könnte) darauf zurückzuführen sein, dass in der Ortschaft Laibach die Itter über Schiefergestein fließt, das im Rheinisch-Bergischen "Ley" (Lay, Lei) genannt wird. [Herder S. 12]


 
2010   Laibach?
Ohligser Straße / Grenzstraße / Laibacher Straße
mit Wegweiser zum Klärwerk Ohligs


 
2012
Grenzstraße


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Mahnert

Die Mahnert-Höfe im Nordwesten von Haan zählen zu den ältesten Haaner Siedlungen. Um 1350 werden in einer Einkunftsliste des Millrather Hofes Schlickum sechs Höfe am Mahnertbach genannt. [Vollmar]

Ploennies gibt in seiner Topographie von 1715 zwei Güter "Manederhöf" an, ein weiteres Gebäude als "mühl" und einen bewirtschafteten Hof westlich davon (= Unter-Mahnert). Eine Mühle bestand vermutlich bereits in der 2. Hälfte des 17. Jh. [Stöcker]. 1809 gibt die Einwohnerliste für die Gemeinde Ellscheid für "Manert" 38 Personen und "Unterste Manert" 18 Personen an. [Vollmar]

  1878 lebte in der Siedlung Mahnert der Seidenweber Heinrich Winkels.

Die folgende Überlieferung ist schon sehr alt. Heute gräbt hier natürlich niemand mehr im Sand nach Schätzen:



Bergische Sagen, gesammelt von Otto Schell (1922)

Die Sandlöcher.
"Zwischen Haan und Hochdahl befinden sich unweit der Mahnert Mühle die sogenannten Sandlöcher und zwar ziemlich hart am Wege. Dieselben sind in der dortigen Bevölkerung als sogenannte Heidengräber bekannt. In ihnen ist oft nach Schätzen gegraben worden. Auch heute noch gräbt jeder, der in der Gegend Sand braucht, gerade dort, in der stillen Hoffnung, große Schätze zu finden."
[Schell S. 102]


   Mehr über die Mahnert und die Mahnertmühle
  Bergisches Gasthaus Mahnert Mühle


Mahnert
 
2002
Das Ausflugslokal
und frühere Wohngebäude
der Mahnertmühle


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Müllersberg

Der Hof Müllersberg 1, gelegen auf der Höhe über der Brucher Mühle bzw. Schloss Caspersbroich an der Itter, ist schon 1410 im Register des Hühnerzinses für das Rittergut Haus Horst in Hilden genannt als "das oeverste Molners gut". [Vollmar]

1715 ist "Müllersberg" als Hof auf der Ploennies-Karte eingezeichnet.

Auf der Wiebeking-Karte von 1789 sind drei Gebäude eingetragen. Wenn es drei Wohnhäuser waren, würde dies die für einen Hof relativ hohe Einwohnerzahl von 49 Personen erklären, die 1830 in der Haaner Einwohnerliste für den Müllersberg angegeben sind. "Zumindest vorübergehend müssen am Müllersberg danach mehrere Häuser gestanden haben, die heute wieder verschwunden sind." [Vollmar 1979/80]

1898 ist auf der Hofacker-Karte der "Müllerberg" vermerkt, jedoch westlich der Eisenbahnlinie. Mehrere eingezeichnete Gebäude auf der östlichen Seite (dort, wo die Bruchermühle steht) tragen keine Bezeichnung.

Außer dem verschieferten Haus Müllersberg 1 steht heute am Hang auf der anderen Straßenseite noch ein kleineres Fachwerkhaus (Nr. 2), das vielleicht auch zum Hof Müllersberg gehört hat.


Haan
 
2006
Müllersberg 1



Quellen:
  • Herder (1972)
  • Lomberg (1928)
  • Schell (1922)
  • Vollmar, Häuser und Höfe

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