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Gruiten (Haan)

Wappen Gruiten

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Notizen über Gruiten

Gruiten ist heute Teil der Gemeinde Haan und zählt zum Kreis Mettmann.

1808 wurde Gruiten mit Haan, Ellscheid, Schöller und Sonnborn zur Bürgermeisterei Haan vereinigt.

1816 gehörten zur Bürgermeisterei Haan: Gruiten mit Obgruiten, Millrath, Ellscheid, Schöller und Sonnborn einschließlich Vohwinkel.

1894 wurden mit Auflösung der Bürgermeisterei Haan die Gemeinden Gruiten (mit Opgruiten), Millrath (heute Erkrath-Hochdahl) und Schöller (heute Wuppertal-Vohwinkel) zu einer Bürgermeisterei Gruiten vereinigt.

1929 gewann Gruiten im Zuge der kommunalen Neugliederung weitere Gebiete von Haan dazu.

Am 01.01.1975 schloss der Landtag von Nordrhein-Westfalen im Rahmen einer erneuten kommunalen Neugliederung die beiden Gemeinden Haan und Gruiten wieder zusammen.




Das Doctorshaus

Gruiten, Doctorshaus
 
2002
Doctorshaus,
Heinhauser Weg 27

Das um 1750 von dem Heilpraktiker Jacob Lauterbach erbaute Haus wurde im 19. Jh./ Anf. 20. Jh.) wesentlich verändert und 1982 restauriert.


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1999
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Das 1476 erstmals urkundlich genannte Haus des Offermanns oder Küsters steht dem Doctorshaus gegenüber. 1731 wird es als Altenteil des Hofes Heinhausen genannt. Rekonstruiert 1981/82.


Über das Doctorshaus und seine idyllische Umgebung schrieb 1970 Fritz Breidbach, Amtsrentmeister a.D.:

"Am Weg nach Heinhausen vor der Heinhauser Mühle liegt das Doktorshaus. Es wird um 1750 erbaut worden sein. Es war ursprünglich ein schönes Fachwerkhaus. Die Fachwerkbalken aber waren im Laufe der Zeit morsch geworden, und seine Außenwände mußten zu Anfang dieses Jahrhunderts [= 20. Jh.] durch Ziegelmauerwerk verstärkt werden. Die hohe Steintreppe mit der Bank neben der Haustür am Giebel konnte nicht erhalten bleiben, weil sie von den Wurzeln der das Haus hoch überragenden alten Ulmen nach und nach gehoben und auseinandergerissen worden war. Die Ulme aber hält immer noch einen Treppenstein in ihrem Stamm fest, der mit ihr ganz verwachsen ist, eine letzte Erinnerung an vergangene Zeiten.

Am Tage mochten viel Unruhe und Betrieb im Doktorshaus gewesen sein. Wenn aber die Mühe des Tages getragen war, dann senkte sich ein Abendfrieden über das am Rande des Dorfes gelegene Haus und seine Nachbarschaft, wie man ihn heute nicht mehr kennt.

Die alten Gruitener haben davon erzählt, wie sie an den schönen Sommerabenden hier auf dem Dörpel der Treppe vorm Hause auf der Bank gesessen und beim Rauchen der langen Pfeife den Abendfrieden genossen haben. Um die alten Ulmen spielte der Wind, und am nahen Heinhauser Quall rauschte das Wasser gleichmäßig über das Wehr dahin. Die Grillen zirpten im Wiesengrund, und Fledermäuse huschten lautlos durch die Luft. Von dem verwitterten Schornstein der Heinhauser Brennerei und vom alten Kirchturm auf dem nahen Friedhof riefen wechselseitig Käuzchen ihr »Komm mit, komm mit«. Die Luft aber war gesättigt von dem Duft des hier überall so üppich blühenden Holunders. Aus den Wiesen entlang der Düssel stieg der Nebel auf, und wenn die Nacht der Dämmerung folgte, erhob die Nachtigall ihren königlichen Gesang.

Das alles nahm ein Ende, als die Kalkwerke zu Anfang dieses Jahrhunderts in nahen Heinhauser Loh ihren Betrieb eröffneten. Der Abendfrieden war dahin. Die Stille, die sonst hier geherrscht hatte, wurde nun Tag und Nacht übertönt von dem Getriebe eines dort errichteten Eisenbergwerks."

[Breidbach 1970, S. 62]





 
2007
Haus am Quall

Das Haus am Quall gehört zu den letzten Bauernburgen im Niederbergischen. Das besondere Merkmal ist der in seinen fast meterdicken Mauern errichtete Fluchtturm oder Steingaden (Gaden = Haus mit nur einem Raum oder ein Saalbau). Das Haus wurde urkundlich zuerst 1437 erwähnt. Der aus Bruchsteinen gebaute Fluchtturm stammt lt. Denkmalverzeichnis aus dem 14./15. Jh., das daran angebaute Wohnhaus (vermutlich) aus dem 16. Jh. 1978/79 wurde das Haus am Quall rekonstruiert und wieder aufgebaut, im Jahr 2002 wurden die Restaurierungsarbeiten vollendet.

Fluchtburgen für die Hofesleute auf Haaner Gebiet besaßen auch das Gütchen und die Thienhausener Höfe; in Gräfrath sorgte das sog. Gemür für Schutz bei Überfällen.



 
2008
Breidtshüsken (Mitte),
links das Haus am Quall

Das Breidtshüsken war früher wahrscheinlich das Wohnhaus der Botenfamilie Breidt. Nach Breidbach hatte eine Elberfelder Textilfirma in diesem Haus zeitweise eine Annahmestelle für die Produkte der Handweber eingerichtet.

  Über die Weber in Haan




Genealogisches

  VIII.134 Johann Peter Keusenhoff, † 1770 in Gruiten, lebte hier mit seiner Frau VIII.135 Margaretha Ellscheid.

  VII.74 Johan Didrich Mey wurde in Gruiten getauft, wahrscheinlich vor 1755.

  VII.84 Johann Heinrich Vasbach (Faßbach), Mäurer von Beruf, * 1743 auf dem Hof Obgruiten, lebte dort mit seiner Frau VII.85 Anna Margaretha Schmald.

  VI.35 Anna Margaretha Stöcker, Ehefrau des Tagelöhners VI.34 Johann Peter Breidt (Heirat 1792 in Schöller), starb 1812 aufm Wert No. 46.

  V.17 Anna Catharina Breidt, deren Tochter (* ca. 1811/12 in Gruiten), lebte in Gruiten, mindestens 1832-1840 mit ihrem Ehemann V.16 Ludwig Mutz.

  Deren Sohn IV.8 Gottlieb Mutz, mein Urgroßvater, wurde 1839 im Doctorshaus geboren, sowie mindestens ein weiteres Kind (1832 August).


Quellen:
  • Breidbach (1970)
  • Stadt Haan (1990)
  • Vollmar (1991)

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