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Clauberg (Klauberg), Klauberger Straße 35Vor 1833 verlief die Grenze zwischen Solingen und Dorp mitten durch die Hofschaft Clauberg (Klauberg) - mit unerquicklichen Konsequenzen für die dortige Schule. Diese lag auf Dorper Seite, wurde aber überwiegend von Solinger Kindern besucht. Dennoch wollte die Stadt Solingen keinen Unterhaltsbeitrag leisten, weil ihr der Schulweg zur Stadtschule für die Schulkinder zumutbar erschien. Auch Dorp weigerte sich lange Zeit, die Klauberger Schule zu unterhalten, weil es sich um eine Hofschaftsschule handelte. Erst durch den Gebietsaustausch von 1833 kam Klauberg ganz zu Dorp. Die Schule wurde zu einer Gemeindeschule und das Lehrergehalt normalisiert. |
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1740 besteht bereits eine Clauberger Hofschaftsschule.
03.03.1788 Johannes Engelberg Evertsen stiftet für sechs Schulen, darunter Clauberg, ein Kapital von je 250 Rthlr. 01.05.1802 Das bisher zum Schulunterricht überlassene Zimmer wird vom Eigentümer zur Erweiterung seiner Fabrik benötigt. Im Herbst 1801 führen einige der Clauberger Schulinteressenten im Bergischen Land eine Sammlung zur Finanzierung eines Schulneubaus durch. 1801 Neubau eines Schulhauses in Clauberg 1931 Abbruch des vermutlich ersten Schulhauses wegen Baufälligkeit |
1975 Grundschule Klaubergerstr. 35 Bild-Quelle: Stadtarchiv Solingen 2010 Städtische Gemeinschafts-Grundschule Klauberg, Klaubergerstr. 35 |
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1852 Neubau eines Schulhauses in Clauberg.
01.05.1890 Umwandlung der bisher paritätischen Schule Clauberg in eine ev. Schule. Herbst 1899 Einweihung eines 4-klassigen Anbaus. Der kath. Schule Augustastraße werden zwei Klassenräume zur Verfügung gestellt. 1901 Adressbuch: Kath. Knaben- u. Mädchenschule zu Augustastraße und Clauberg. Heinrich Mertens, Paul Pies, Pfarrer. Dr. Stratmann, Geheimer Sanitätsrath, Gottfr. Kempen, Rektor der kathol. Mädchenschule, Peter Mehler, Rektor der kath. Knabenschule. 1901 Adressbuch: Ev. Schule Clauberg. Dr. Geis, Schulrath, Königl. Kreisschulinspektor, Lokalschulinspektor, Otto Müller, Pfarrer, Ernst Hugo Raßpe, Rudolf Schwarz, K.W. Langenohl, Hauptlehrer. 1931 Adressbuch: Evang. gem. Volksschule Clauberg (7 Kl.). Rektor: Mäurer. 01.06.1931 Beginn von Umbaumaßnahmen. 07.04.1932 Einweihung der umgebauten Clauberger Schule. 1939-1943/45 Deutsche Schule Klauberg. 1948 Im Schulgebäude Klauberger Straße ist eine Hilfsschule untergebracht. Die evangelische Schule muss mit der katholischen Schule das Gebäude Kannenhof teilen. 1953 Adressbuch: Hilfsschule Pestalozzi-Schule, 7 Klassen. Solingen, Klauberger Str. 35 1956 Teilung des Schulbezirks der Pestalozzi-Schule. Die Verbindung zur Schule Klauberger Straße ist unklar. [Vgl. Augustastraße] 1959 Evangelische Schule Klauberg |
2010 Städtische Gemeinschafts-Grundschule Klauberg, Klaubergerstr. 35 |
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1965 Anbau
Bis zur Schulreform 1968 [ab 1955/60?] dient das Schulgebäude wieder der evangelischen Volksschule. 1968 wird im Gebäude Klauberger Straße neben der Gemeinschafts-Grundschule Klauberg eine katholische Grundschule Klauberg eingerichtet. 1968-1972 Das Schulgebäude Stöcken, Peter-Rasspe-Straße, ist Dependance der Grundschule Klauberg. 1968-1977 Nutzung des Gebäudes Klauberger Straße 35 von der Städtischen Gemeinschaftsgrundschule Klauberg und von der Kath. Grundschule 1978 wird der Grundschulunterricht des katholischen Zweiges eingestellt. 2010 Städtische Gemeinschafts-Grundschule Klauberg, Klauberger Straße 35 |
Solinger Tageblatt vom 14. September 1931 - Julius Günther.
Die Errichtung eines Schulhauses in Clauberg vor 130 Jahren
Vor einigen Monaten wurde mit dem Um- und Erweiterungsbau der evang. Schule zu Clauberg begonnen. Ein Teil der alten Gebäulichkeiten, unter denen sich auch ein einstöckiges Haus mit einem einzelnen Klassenzimmer befand, mußte wegen Baufälligkeit niedergelegt werden. Dieses Klassenzimmer, an das in früheren Jahren Anbauten zur Erweiterung der Schule erfolgten, ist mit hoher Wahrscheinlichkeit als das älteste Clauberger Schulhaus anzusprechen, welches vor 130 Jahren errichtet wurde.
Außer dieser Erklärung der Schulinteressenten finden wir noch einen längeren von den "Scholarchen" Abraham Wolfertz und Gottfried Grahe unterschriebenen an den Landesherrn gerichteten Bericht über die damaligen Clauberger Schulverhältnisse. Es wird betont, daß seit den ältesten Zeiten in Clauberg eine protestantische Schule besteht und das[s] zum Gehalt des Schullehrers zum Zwecke der unentgeltlichen Unterweisung der armen Kinder vom Solinger Konsistorium jährlich Zinsen in Höhe von 10 Talern eines zu diesem Zwecke vermachten Kapitals gezahlt würden. (Hier wird es sich um die bekannte Evertsen-Stiftung handeln, aus der alle Schulen des Solinger Bezirks entsprechende Zuwendungen erhielten).
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Andenken an die Klauberger Schulzeit |
Die folgenden Daten konnten anhand des alten Zeugnisheftes rekonstruiert werden (Abgangs-Zeugnis vom 07.04.1965): Schuljahr 1959/60 und 1960/61 Rektor Herr Knecht Klassenlehrerin: Frl. Berges Schuljahr 1961/62 Rektor Herr Knecht Klassenlehrerinnen: Frl. Berges und Frl. Busboom Schuljahr 1962/63 Rektor Herr Knecht Klassenlehrer: Herr Rüdiger, Adams, Albrecht, Lauer Schuljahr 1963/64 Rektor Herr Knecht Klassenlehrer: Herr Schopp Schuljahr 1964/65 Rektor in Vertretung: Herr Hohoff Klassenlehrer: Herr Schopp |
Kannenhof, Wupperstraße 126Die Schule Kannenhof ist aus der kath. Schule an der Augustastraße hervorgegangen: Aufgrund der stark gestiegenen Schülerzahlen an der dortigen Knaben- und Mädchenschule war der Bau einer neuen Schule dringend erforderlich geworden. Am 27. Juli 1900 fasste die Schuldeputation den Beschluss, eine neue katholische Schule im Klauberger oder Kannenhofer Bezirk zu bauen. |
Um 1902 Volksschule Kannenhof, Wupperstraße 126. Abb.: Festschrift |
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16.10.1900 Beschluss der Stadtverordneten über den Bau einer neuen Schule in Kannenhof.
Die Stadt Solingen erwirbt an der unteren Wupperstraße neben dem Marienstift ein 200 Quadratruten großes Grundstück. 12.11.1901 Die Stadtverordnetenversammlung bewilligt 86.500 Mark zum Bau einer 8-klassigen katholischen Volksschule nebst Lehrerwohnung. 31.10.1902 Einweihung der neuen Schule zu Kannenhof. "Um die hell verputzte Front zu beleben, zeigten die Fenster und der Eingang eine Umrahmung von roten Ziegelsteinen." 1902 Die 6-klassige Schule beginnt mit 354 Kindern. 1905 sind es 405 und 1910 506 Kinder. |
1902 gehören zum Schulbezirk: Altenbau, Bachstraße, Baumstraße, Baustraße, Bleichstraße, Kasinostraße (von Paulstraße bis Schluss), Klauberg, Klauberger Straße, Cronenberger Straße (vom Eisenbahndamm bis Schluss), Dorper Straße, Eckstraße, Erbenhäuschen, Fleußmühle, Florastraße, Franzstraße, Gerichtsstraße, Helenenstraße, Kannenbrühl, Kannenhof, Klingenstraße 1-26, Kohlfurth, Kullerstraße, Kurzestraße, Lindenstraße, Malteserstraße (von Gerichtsstraße bis Schluss), Meigener Brühl, Oststraße, Papiermühle, Paulsstraße, Schillerstraße, Schlachthofstraße, Schrodtberg, Schrodtberger Straße, Schwertstraße, Städtgesmühle, Stöcken, Stöckerberg, Sturmsloch, Theegarten, Theegartener Weg, Vereinsstraße, Wupperstraße.
[Die Straßen sind teilweise umbenannt.]
24.11.1902 In den Kellerräumen wird eine Haushaltungsschule für die Mädchen des 8. Schuljahres der Schulen Augustastraße, Bergstraße, Burgstraße, Kannenhof, Klauberg und Schulstraße eingerichtet. Herbst 1906 Verlegung der Haushaltungsschule in die Florastraße. 1914-18 Erster Weltkrieg: Verkürzter Unterricht wegen Einberufungen sowie längerer Erkrankungen mehrerer Lehrkräfte. 23.10.-02.11.1918 Schließung der Schule wegen Grippe-Epidemie in Solingen. 14.12.1918-12.01.1919 Schließung der Schule, da die britische Besatzung dort untergebracht werden soll. 1919 Kohlenmangel zwingt im Dezember zur Schließung aller Schulen in Solingen. Erst ab Februar 1920 darf ein Klassenraum, etwas später ein zweiter Klassenraum und ab März die ganze Schule geheizt werden. Bis April 1920 müssen wegen Einquartierungen auch die Kinder der Schule Dorper Straße und die Knaben der Schule Augustastraße im Schulgebäude Kannenhof unterrichtet werden. 18.06.-05.07.1920 Beschlagnahme des Schulgebäudes. Nachteilig für den Unterricht wirkt sich auch die Überlassung eines Klassenraums an schulfremde Organisationen aus: Dies sind nacheinander sind ein Kinderhort, ein Wohlfahrtsausschuss und eine Jugendherberge für Mädchen. Sept. 1925 bis April 1926 Schließung der Schule wegen Einbaus einer Zentralheizung sowie eines Brausebades. Sept./Okt. 1927 Schließung der Schule wegen Modernisierung. Die rote Ziegelsteinverblendung wird entfernt. Während des Umbaus werden die Kinder in den Schulen Klauberg und Augustastraße unterrichtet. 1931 Adressbuch: Kathol. gemischte Volksschule Kannenhof (6 Kl.). Rektor: Th. Kuhlmann. 1939-1945 Deutschen Schule Kannenhof. Die Schule wird 7-klassig. 1939 Mit Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wird der Unterricht wieder eingeschränkt wegen Einziehung der Lehrer zum Heeresdienst, häufigen Versetzungen der Lehrkräfte, Kohlenmangel, Kinderlandverschickung. 15.09.1943 Die Schule soll nach Thüringen verlegt werden. Nur 25 Kinder unter Leitung des Rektors Wallerang und 15 Mütter ließen sich nach Möbisburg in Thüringen "verschicken". Schon nach kurzer Zeit kehren die Mütter mit den meisten Kindern wegen unzureichender Unterkunft und Ernährung nach Solingen zurück. Die in Solingen verbliebenen Kinder werden mit den Kindern der Schule Klauberg gemeinsam in Kannenhof unterrichtet. Januar 1944 Wegen ungenügend ausgebauter Luftschutzkeller muss die Schule Kannenhof geschlossen werden. Ab Ostern 1944 werden nur die Kinder des 1.-4. Schuljahres unterrichtet. Die übrigen Schulkinder sollen verschickt werden. 4./5.11.1944 Beim Großangriff auf Solingen wird die Schule durch mehrere Brandbomben beschädigt. |
"Durch den Luftdruck der explodierenden Bomben wurden Türen und Fenster eingedrückt und das Dach abgedeckt. Mehrere Brandbomben fielen auf das Schulgebäude. In der Wohnung des Hausmeisters konnte die Brandbombe mit Hilfe der Nachbarn gelöscht werden, während der Zeichensaal ausbrannte. Der Boden zu dem darunterliegenden Turnraum brannte durch, doch konnte dieser Raum erhalten bleiben.
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2010 Gesamtschule Kannenhof, Wupperstraße 126 2010 Gesamtschule Kannenhof |
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Gemeinschaftsschule KannenhofDezember 1945 Wiederaufnahme des Unterrichts in der Schule Kannenhof1945-1948 Gemeinschaftsschule Kannenhof 1948 Mit Beginn des Schuljahres wird Kannenhof wieder eine katholische Schule. Kath. und ev. Schule KannanhofDa das Schulgebäude Klauberg mit einer Hilfsschule belegt ist, muss sich die katholische mit der evangelischen Schule das Gebäude Kannenhof teilen.1948 Wiederherstellung der beschädigten Räume und Ausstattung mit neuen Bänken. Der kath. und der ev. Schule stehen nun je 4 Klassenräume zur Verfügung. Der nachteilige Wechselunterricht (vor- und nachmittags) muss für die nächsten Jahre beibehalten werden. 1948/49 Adressbuch: Evgl. Volksschule Kannenhof und Kath. Volksschule Kannenhof, Solingen, Wupperstraße 126. 1952 Die Schule hat 7 aufsteigende Klassen mit 6 Lehrkräften. Sie leidet weiterhin unter Raummangel. Zusage der Stadtverwaltung, für die ev. Schule ein eigenes Schulgebäude zu schaffen. 1953 Adressbuch: Ev. Volksschule Kannenhof (7 Klassen) und Kath. Volksschule Kannenhof (6 Klassen), Solingen, Wupperstr. 126. 1957 Einstellung des Schulbetriebs der ev. Volksschule. Hauptschule KannenhofAb 1968 Hauptschule Kannenhof1968/69 Adressbuch: Städtische Hauptschule, Gemeinschaftsschule Kannenhof, Wupperstraße 126. Gesamtschule1984-1986 Aus der Hauptschule Kannenhof sowie der ehemaligen Dörpfeldschule (Schützenstraße 119) geht die Gesamtschule Solingen hervor.1986 Mit Einrichtung der ersten Gesamtschule Solingen an der Wupperstraße wird die Hauptschule Kannenhof aufgelöst. 2010 Städtische Gesamtschule Solingen mit Sekundarstufe I und II, Wupperstraße 126 |
Solinger Tageblatt vom 28.10.1927
25 Jahre Schule Kannenhof
Am Montag, dem 31. Oktober, kann die katholische Volksschule an der unteren Wupperstraße, die neuerlich an der Frontseite in großen Lettern die Inschrift "Am Kannenhof" trägt, auf ein 25jähriges Bestehen zurückblicken. [...]
Der Plan zum Bau einer katholischen Schule im Clauberger Bezirk sollte bald verwirklicht werden. Dank der Rührigkeit des ehemaligen Pfarrers Pies, der die Errichtung eines Schulgebäudes in dieser Gegend stark befürwortete, zumal um dieselbe Zeit das katholische Waisenhaus (das anfangs über 90 Kinder beherbergte) in Kannenhof entstand, konnte am 16. Oktober 1900 ein Beschluß des Stadtverordnetenkollegiums herbeigeführt werden, der den Bau einer neuen Schule in Kannenhof forderte.
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"Das Normalgehalt für die Lehrer führte die französische Verwaltung ein. Es betrug 250 Franken, das waren 65 Taler 18 Sgr. 9 Pf. im Jahr. An diesem Grundgehalt, wie wir es heute bezeichnen würden, hielt Preußen lange Zeit fest. Es stand allen hauptamtlichen Lehrkräften der öffentlichen Volksschulen zu, die Privatschulen trafen ihre Sonderregelungen. Allen diesen Lehrern standen freie Wohnung und ein Garten zur Verfügung.
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Quellen:
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