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Bech in Wald
Die Hofschaft Bech liegt in Solingen-Wald unmittelbar an der "Grenze" zu Merscheid zwischen Weyerstraße, Bebelallee und Lochbach. Hier lässt sich noch ein bisschen erahnen, wie es früher in den Solinger Hofschaften ausgesehen haben mag.
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2006 Haus Becher Mühle 87. Auch dieses Haus wurde restauriert (Herbst 2005) und die bisherige Verkleidung der Seitenwand durch "artgerechte" Verschieferung ersetzt. |
Das Fachwerkhaus Bechermühle 87 trägt sog. Aufschieblinge. Diese verlängern das Dach über die Hauswand hinaus, um die Wand ein wenig vor Regenwasser zu schützen. Interessant ist die Giebelwand gestaltet. Sie zeigt zehn Andreaskreuze und elf kleine "Stiele" kurz unter der Dachspitze. Warum elf? Die Zahl sei wahrscheinlich nicht zufällig gewählt, vermutete Heimatkundler August Arensmeier: "Die elf sollen an die elf Jünger erinnern, die dem Herrn treu geblieben sind!" [Arensmeier S. 149 ff] - Wer weiß, vielleicht? -
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2012 Hofschaft Bech |
Wasser
Welche Besonderheiten die Hofschaft Bech aufweist, konnte man z.B. am "Tag des offenen Denkmals" im Jahr 2004 feststellen, der unter dem Motto "Wasser" stand. An diesem Tag durfte das Badezimmer eines Hauses besichtigt werden, in dem sich zwischen Waschbecken und Waschmaschine ein vier Meter tiefes, aus Bruchsteinen gemauertes Brunnenloch befindet, abgedeckt von einer in den gefliesten Boden eingelassenen dicken Glasplatte. Der Brunnen wurde zuällig bei Renovierungsarbeiten entdeckt. Benutzt wird er nicht; dazu müsste er, wie wir hörten, wesentlich tiefer sein. Auch andere Häuser der Hofschaft verfügen über Brunnen innerhalb oder außerhalb des Gebäudes, die teilweise freigelegt wurden und zur Bewässerung des Gartens dienen.
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Scherenschleiferei Leverkus
Im 17. Jh. wird Bech als einer der Wohnsitze von Schwertschmieden in Wald genannt. Später wurden hier andere Schneidwaren bearbeitet.
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2004 Links die ehemalige Werkstatt von Friedrich Leverkus, Becher Straße 93a |
"Die Scherenschleiferei Leverkus befand sich in der Hofschaft Bech im Lochbachtal unmittelbar beim Wohnsitz der Schleiferfamilie. Im Jahr 1919 richtete der damals 26-jährige Schleifermeister Friedrich Leverkus die Werkstatt in einem unscheinbaren Kottengebäude ein. Die Grundausstattung der heimgewerblichen Schleiferei erwarb Leverkus für 600 Mark von der Witwe eines verstorbenen Schleifers. Um einige Bestandteile - insbesondere den Elektromotor für den Antrieb - ergänzt, war damit die Basis für die Existenz zweier Generationen gelegt. Der Sohn von Friedrich Leverkus, der 1921 geborene Fritz Leverkus, erlernte ebenfalls den Beruf des Scherenschleifers und betrieb die Werkstatt noch bis in die 1970er Jahre.
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Die "Burg"In einem 1944 erschienenen Zeitungsartikel über "Bergische Bauernburgen in alter Zeit" erwähnt Julius Günther neben dem "Gemür" in Ketzberg (Gräfrath) auch die sog. "Burg" in der Bech. Das Haus steht noch, und mit etwas Glück kann man bei einer Führung durch die Hofschaft vor Ort nähere Einblicke gewinnen: |
Rheinische Landeszeitung vom 20. Februar 1944
Die "Burg" zu In der Bech
Im Solinger Gebiet gibt es noch eine "Burg", die wahrscheinlich einst dem Schutze eines größeren bäuerlichen Anwesens diente. Es ist das jetzige Wohnhaus einer Familie Linder in der Hofschaft In der Bech im Lochbachtale. Hier handelt es sich um den Teil des Hauses, der aus Bruchsteinen erbaut, 80 Zentimeter dicke Wände hat und außer dem Erdgeschoß ein Obergeschoß aus gleichem Steinmaterial besitzt.
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2004 Die "Burg" (links) |
Aufderbech in OhligsDie Ohligser Hofschaft "Auf der Bech" lag südlich der Höhscheider Straße; die Straßenbezeichnung gibt es noch. Der Hof ist 1715 auf der Karte von Ploennies sowie 1898 auf der Hofacker-Karte verzeichnet. Ein Stück weiter nördlich fließt der Viehbach. |
Quellen:
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