www.ZeitSpurenSuche.de |
Vor 1908 Die alte katholische Kapelle in Wald, die vor der Fertigstellung der kath. Kirche Weyerstraße (1833) benutzt wurde. Möglicherweise befand sich hier auch die Wohnung des Pfarrers mit dem Schullokal. Bild-Quelle: Stadtarchiv Solingen |
|
Katholische Schule Weyer1827-1832 Der kath. Pfarrer Breitenbach (Breidenbach) stellt einen Saal seiner Wohnung als Schullokal für die katholischen Kinder zur Verfügung.Erster Lehrer ist Gottfried Beumer (Bäumer), der 60-70 Kinder zu unterrichten hat. Sein Gehalt beträgt 130 Taler. Der Schulsaal befand sich vermutlich in demselben Gebäude wie die alte katholische Walder Kapelle, die zwischen 1830 und 1833 wegen Baufälligkeit geschlossen wurde. Um diese Zeit wechselte auch das Schullokal. |
|
|
Katholische Schule1832-1835 Das Haus des Schleifers Schaaf wird für 85 Taler gemietet; es dient als Schullokal und Lehrerwohnung.Evtl. Wilhelm Schaaf, Besitzer des Schaafenkotten am Lochbach |
Nach 1906 St. Katharina, links die ehem. kath. Schule Scheuer (1836-1874) Bild-Quelle: Stadtarchiv Solingen 1978 Ehemalige kath. Schule Scheuer, Weyerstraße 312 Bild-Quelle: Stadtarchiv Solingen 2010 Weyerstraße; hier stand das kath. Schulhaus. |
|
Katholische Schule zu Weyer1836 Bau eines neuen Schulhauses neben der 1833 geweihten katholischen Kirche St. Katharina (an der westlichen Seite) für1927 soll sich in diesem Gebäude an der Weyerstraße 312 die Metzgerei Keull befunden haben. 1838 Stiftung in Höhe von 410 Talern von Freifrau von Robertz an die Schule. Die Zinsen fallen dem jeweiligen Lehrer zu. 1842-1845 Lehrer Peres 1845-1867 Lehrer Heinrich Scheuten aus Gladbach 1857 beträgt das Lehrergehalt 210 Taler 12 1/2 Silbergroschen. Unter Lehrer Sina wird die Schule 2-klassig. Die 2. Stelle wird zunächst von Aspiranten, dann von Lehrerinnen verwaltet. Ende 1874 Beschluss der Gemeinderäte von Wald und Merscheid, die kath. Schule zu Scheuer aufzuheben. 01.05.1876 Aufhebung der kath. Schule an der Scheuer 64 kath. Kinder wechseln in die neugebildete (ehemals evangelische) Simultanschule Weyer an der Weyerstraße 214. Um 1900 soll nach mündlicher Überlieferung der Vater des o.g. Metzgermeisters Keull im ehemaligen Schulhaus eine Lohgerberei betrieben haben (Verarbeitung von Rinderhäuten zu strapazierfähigem Leder). 1927 befand sich im ehemaligen Schulhaus Weyerstraße 312 die Metzgerei Keull, die Anfang der 1930er Jahre auf die andere Straßenseite in das Haus Weyerstraße 313 wechselte. Das ehemalige Schulhaus Weyerstraße 312 neben der kath. Kirche soll lt. Stadtarchiv vor 1965 abgebrochen worden sein. |
Ecke Augustinerstraße / Adolf-Kolping-Straße (früher Kamper Straße), Augustinerinnen-Altersheim. Die Schule lag um die Ecke. 2010 Adolf-Kolping-Straße (früher Kamper Straße) 2011 Grabstein an der Kirche St. Katharina: "Franz Gust. Sina, Hauptlehrer, geb. 31. März 1840 zu Gräfrath, gest. 18. März 1900 zu Wald. Es lebe das Herz Jesu in den Herzen der Kinder" |
|
Katholische Volksschule, "Kamperschule"27.02.1892 Die Stadtverordneten in Wald beschließen den Neubau einer 4-klassigen kath. Volksschule an der Kamper Straße.Bis zum Bezug der neuen Schule Kamperstraße ist eine Klasse im Katechiersaal (Katechesiersaal) untergebracht und die anderen in Wald II (Roter Esel). 02.06.1892 Erster Spatenstich Herbst 1892 Feierliche Einweihung der neuen kath. Schule an der Kamperstraße 1898 Einrichtung der 5. Klasse, für die aber kein Klassenraum vorhanden ist Angesichts der vielen Kinder mit weitem Schulweg wird anstelle einer Erweiterung des vorhandenen der Bau eines zweiten Systems im oberen Stadtteil beschlossen: die katholische Schule Delle. 09.10.1901 Beschluss zum Aufbau zweier Klassenräume an der Schule Kamperstraße und zur Anstellung einer 5. Lehrkraft zum 01.05.1902 1901 Tod des Hauptlehrers Sina. Sein Nachfolger ist Hauptlehrer Fischer. 04.05.1911 Beschluss der Stadtverordneten zur Einfriedung des Schulhofes mit einer Mauer 1913 ist die 2. Klasse der 6-klassigen Schule überfüllt. Daher werden Schüler aus dieser Klasse an die Schule Delle überwiesen. Nach dem Ersten Weltkrieg Einrichtung der 7. Klasse 1. April 1924 Rektor Fischer tritt nach Vollendung des 65. Lebensjahres in den Ruhestand. Sein Nachfolger wird Rektor Strerath, der bis dahin an Schule Delle tätig war. 1927 Die Schule ist wegen gesunkener Schülerzahlen 5-klassig. 1929 Umbenennung der Kamperschule in Schule Siegesstraße Nach der Eingemeindung 1929 und der Auflösung der Schule Weyer wird deren Bezirk zur Kamperschule geschlagen, während die Kamperschule einige Straßen ihres Bezirks an Delle abgibt. 1931 Adressbuch: Kath. Volksschule Sol.-Wald, Kamperstr. (7 Kl.). Rektor: Strerath 1938 Adressbuch: Kath. Volksschule Siegesstraße (6 Klassen). Rektor: Hauptlehrer Preuß 1944 Vollständige Zerstörung des Schulgebäudes 2010 Das Grundstück ist mit Wohnhäusern bebaut. |
Liebigstraße, Fröbelschule Bild-Quelle:Stadtarchiv Solingen 2010 Liebigstraße 21a, Wilhelm-Hartschen-Schule. Links die 2008 als Provisorium aufgestellten Pavillons. 2010 Liebigstraße 21a, Wilhelm-Hartschen-Schule |
|
Katholische Schule zu Weyer01.05.1890 Beschluss zum Bau einer kath. Schule am Weyer26.04.1893 Die neue kath. Schule zu Weyer wird ihrer Bestimmung übergeben. Bis dahin war ein Raum der ev. Schule Weyer von der kath. Klasse genutzt worden. 1909 Adressbuch: Katholische Schule Weyer, Teichstr. 18. Schulleiter: Horn, Hauptlehrer Die damalige Teichstraße entspricht nicht genau der Lage der heutigen Liebigstraße. 1929 Im Stadtplan ist die "K. Schule" an der Liebigstraße eingezeichnet. 09.12.1930 Die Schuldeputation beschließt die Auflösung der kath. Schule zu Weyer. 1931 ist die kath. Schule Weyer noch im Stadtplan aufgeführt, jedoch nicht im Adressbuch. Hilfsschule, Förderschule29.05.1959 Gründung der Sonderschule1960 Die einklassige Schule wird von 10 Mädchen und 14 Jungen besucht. 1961/62 Adressbuch: Sonderschule Liebigstraße (2 Klassen), Solingen-Weyer, Liebigstraße 21a. Leiter: Hilfsschullehrer Hartschen Wilhelm Hartschen (1912-1981), späterer Namensgeber der Schule, wurde 1949 Lehrer an einer Hilfsschule in Solingen. 1952 und 1954 legte er seine Examina als Hilfsschul- und Werklehrer ab. Fünf Jahre später stieg Hartschen zum Leiter der Sonderschule Liebigstraße auf, der ersten heilpädagogischen Sonderschule in NRW. Hartschen initiierte die Gründung der Ortsvereinigung "Lebenshilfe für das geistig behinderte Kind", deren Vorsitzender er bis zu seinem Tod war. [ST 21.07.2009] 1967/68 Adressbuch: Sonderschule Liebigstraße, Solingen-Wald, Liebigstraße 21a. Sonderschulrektor Hartschen 1969/70 Adressbuch: Sonderschule Fröbelschule, Liebigstraße 21a. Sonderschulrektor Hartschen. Städt. Sonderschule für geistig Behinderte 1983 Namensänderung in "Wilhelm-Hartschen-Schule" 2010 Wilhelm-Hartschen-Schule (WHS). Städtische Förderschule mit Förderschwerpunkt: Geistige Entwicklung, Liebigstraße 21a |
1927 Katholische Volksschule Delle Bild-Quelle: Stadtarchiv Solingen 2010 Comeniusschule, Deller Straße 19 2010 Comeniusschule mit Neu- und Anbau, Deller Straße 19 |
|
Katholische Volksschule30.08.1898 Beschluss zum Bau einer 2-klassigen kath. Schule zu Delle01.05.1899 Einweihung der 2-klassigen Schule Delle unter Leitung des Lehrers Anton Wigge 19.05.1903 Die Schule Delle wird 3-klassig mit 2 Lehrern. 1904 wird die 3. Klasse wieder aufgehoben. 1906 Einrichtung einer 3. Lehrerstelle 01.04.1913 Einrichtung der 4. Lehrerstelle 01.10.1922 Im Zuge der Einrichtung weltlicher Schulen (Sammelschulen) in Wald soll auch Delle in eine solche umgewandelt werden. Aufgrund von Widerständen seitens der Katholiken wird aber nur der 4. Klassenraum für einige Jahre einer weltlichen Klasse zum Unterricht überlassen. 1931 Adressbuch: Kath. Volksschule Sol.-Wald, Delle, Dellerstr. 19 (4 Kl.) Hauptlehrer: Pohl 1938 Adressbuch: Kath. Volksschule Delle, (3 Klassen). Schulleiter: Hauptlehrer Pohl Comeniusschule (Förderschule)01.06.1939 Die inzwischen 3-klassige Hilfsschule bezieht das Schulgebäude Deller Straße. Sie war im April 1906 als einklassige Hilfsschule für zunächst 20 Kinder gegründet worden und befand sich zuvor in der Altenhofer Straße.1940 besuchen 80 Kinder die Hilfsschule. 1944 Das Schulgrundstück wird von Brandbomben getroffen, jedoch kann weiter unterrichtet werden. 06.08.1945 Wiederaufnahme des Unterrichts mit zunächst 46 Kindern 1948 Anstieg auf 130 Schüler, die ab 1949 in 6 Klassen unterrichtet werden 1953 Hilfsschule, Comenius-Schule, 6 Klassen. Solingen-Wald, Deller Str. 19 Anfang 1970er Jahre Renovierung, Ausbau des alten Schulgebäudes, Erweiterungsbau mit Klassen- und Fachräumen und einer Turnhalle; großzügige Erweiterung des Außengeländes Oktober 1971 Einweihung des Neubaus 2010 Comeniusschule Deller Straße 19; Sonderschulen für Lernbehinderte; städtische Förderschule mit Förderschwerpunkt Lernen März 2013 Geplant ist aufgrund gesunkener Schülerzahlen die Schließung der Comeniusschule im Sommer 2014. Der Standort soll aber als Dependance der Höhscheider Pestalozzischule erhalten bleiben. Der Rückgang der Schülerzahlen ist u.a. auf die auch in Solingen immer mehr umgesetzte "Inklusion" zurückzuführen, d.h. die gemeinsame Beschulung von Kindern mit und ohne Förderbedarf an Regelschulen. [ST 07.03.2013] |
Der folgende von Aufsatz von H. Pohl aus der "Geschichte der Pfarre Wald" von 1936 ist bereits 1927 als Zeitungsartikel erschienen. Dabei haben sich einige Jahreszahlen, Geldbeträge und Namen verändert. So ist z.B. aus dem Pfarrer Breitenbach der Pfarrer Breidenbach geworden, aus dem ersten Lehrer Gottfried Beimer der katholischen Schule ein Lehrer Gottfried Beumer (an anderer Stelle Bäumer. Der Name Beimer ist wahrscheinlich unzutreffend).
|
Auszug aus: Geschichte der Pfarre Wald - von H. Pohl, 1936
Die Geschichte der katholischen Schule.
Im folgenden Jahr kann die katholische Schule Wald auf ein 110jähriges Bestehen zurückblicken. Vom Jahre 1827 ab läßt sich die Geschichte der katholischen Schule verfolgen.
Mit dem Lehrer Beumer wurden deshalb schlechte Erfahrungen gemacht, weil er sich der rongischen Richtung zuwandte, einer Sekte, die im Jahre 1844 von dem suspendierten Priester Ronge ins Leben gerufen wurde. Die Anhänger der Sekte nannten sich 1845 Deutschkatholiken. So schnell wie sie gekommen, verschwand die Lehre wieder. Sie wurde 1851 in Preußen verboten. Lehrer Beumer, der schon 1842 seines Amtes enthoben wurde, wanderte wie viele andere dieser Richtung nach Amerika aus. Er bezog aus dem Bergischen Schulfonds eine jährliche Unterstützung von 80 Talern.
Auf Beumer folgte 1842 Lehrer Peres, der bis 1845 blieb und auf diesen Heinrich Scheuten aus Gladbach von 1845-1867. Das Gehalt betrug 1857 210 Taler 12 1/2 Silbergroschen, doch davon wurden noch 44 Taler und 3 Silbergroschen in Abzug gebracht. Der Chronist schreibt, es wäre ein Glück für ihn, daß seine Ehe kinderlos blieb, weil er sonst von dem kargen Gehalt nicht leben konnte. Nach 22jähriger Tätigkeit mußte Scheuten 1867 seinen Dienst aufgeben. Er siedelte nach Solingen über und fristete mit einem Ruhegehalt von 150 Talern sein Leben.
Zu Ende des Jahres 1874 beschlossen die Gemeinderäte von Wald und Merscheid, die katholische Schule zu Scheuer aufzuheben. Merscheid richtete damals alle Schulen als Simultanschulen ein, während Wald nur eine Gemeinschaftsschule einrichtete. Die anderen evangelischen Schulen behielten ihren konfessionellen Charakter; man ließ also auf der einen Seite bestehen, was man den Katholiken raubte.
Die Gemeinschaftsschule wurde in der heutigen Schule Wald 2 errichtet. Von den beiden katholischen Lehrkräften mußte eine nach Merscheid. Man warf das Los, welches Sina für Wald bestimmte. Sina blieb bis zum Jahre 1885 einziger katholischer Lehrer an der Schule. In diesem Jahre wurde die 6. Lehrstelle wegen der Zunahme der katholischen Kinder einem katholischen Lehrer, und zwar Anton Wigge übertragen.
Das Zusammensein von zwei verschiedenen Schulen in einem Gebäude führte zu unliebsamen Reibereien, und deshalb war auf beiden Seiten der Wunsch sehr stark, auch räumlich getrennt zu werden. Da die Schülerzahl jährlich wuchs, baute man den Katholiken an der Kamperstraße eine neue Schule. Am 2. Juni 1892 wurde der erste Spatenstich getan. Im Herbst des Jahres 1892 erfolgte der feierliche Einzug in das langersehnte, eigene Heim. Es ist noch zu erwähnen, daß vor und während der Errichtung des Schulbaues eine Klasse im Katechiersaal und die anderen in Wald II untergebracht waren.
Schon am 1. Mai 1899 konnte die zweiklassige Schule Delle, unter Leitung des Lehrers Wigge, in Benutzung genommen werden. Am 19. Mai 1903 wurde Delle dreiklassig mit zwei Lehrern eingerichtet, aber 1904 wieder aufgehoben. Im Jahre 1906 wurde die dritte Lehrerstelle endgültig eingerichtet, der am 1. April 1913 die vierte folgte.
Nun zurück zur Kamperschule! Die städtische Schuldeputation beschloß am 9. Oktober 1901 den Aufbau zweier Klassenräume an der Schule Kamperstraße und die Anstellung einer fünften Lehrkraft zum 1. Mai 1902. Nach langem Kampfe wurde am 4. Mai 1911 von den Stadtverordneten die Einfriedung des Schulhofes [mit einer Mauer] beschlossen.
Als im Jahre 1901 der Hauptlehrer Sina starb, wurde an seine Stelle Hauptlehrer Fischer gewählt, der später Rektor wurde und am 1. April 1924, nach Erreichung der Altersgrenze, in den Ruhestand trat. Er starb am 2. März 1932 und fand auf dem katholischen Friedhofe seine letzte Ruhestätte. Sein Nachfolger wurde Rektor Strerath, der am 1. April nach Erreichung der Altersgrenze (62 Jahre) aus dem Dienst scheiden wird.
|
Quellen:
|