www.ZeitSpurenSuche.de

Alte Schulen und Schulgebäude in Solingen - Wald (5)

Schule Wald II   "Roter Esel"




Friedrich-Ebert-Straße (Hauptstraße)  -  "Roter Esel", Wald II

Der "Rote Esel" war in den letzten Jahren wegen Verkaufs- und Abrissplänen immer wieder Thema in der Solinger Presse. Das ehemalige Schulgebäude "Wald II" wird also bald zu denjenigen gehören, die unter die Rubrik "nicht mehr vorhanden" fallen.

Die Geschichte der Schule an der Friedrich-Ebert-Straße ist in der Schulchronik von 1952 vom damaligen Rektor Karl Diedert außergewöhnlich ausführlich dargestellt worden; sie kommt auch in den Chroniken anderer Walder Schulen vor. Daher wird sie auch hier ausführlicher abgehandelt einschließlich einiger scheinbarer Nebensächlichkeiten, die aber kleine Einblicke in die jeweiligen Zeitverhältnisse erlauben.


Als am 5. Januar 1877 die spätere evangelische Volksschule Friedrich-Ebert-Straße (Wald II) als 4-klassige Simultanschule eröffnet wurde, besaß die Gemeinde Wald

-  die 4-klassigen ev. Schulen zu Wald (Altenhoferstraße) und Kreuzweg,
-  die 2-klassigen ev. Schulen zu Lindersberg und Hecken sowie
-  die einklassige ev. Volksschule zu Itterbruch.
-  Die ev. Kirchengemeinde unterhielt außerdem eine dreiklassige Bürgerschule.

Wald hatte außerdem an den Grenzen zu den Nachbargemeinden Anteil an sog. Prozentschulen.



 
1927
Das Schulgebäude "Wald II"
Bild-Quelle: Stadtarchiv Solingen


Wald II - Simultanschule
Die Stadt Wald erwirbt für den Neubau der Simultanschule ein Grundstück am "Deutzer Feld", Friedrich-Ebert-Straße (damals Gräfrather Straße).

15.06.1876   Ausschreibung der Lehrerstellen durch Bürgermeister Alvermann. Wahl von Wilhelm Witte als Hauptlehrer; Besetzung der beiden Lehrerstellen durch die Herren Sina und Gerdey

Ende 1876   Fertigstellung des 4-klassigen Schulgebäudes

Kosten ca. 50.000-54.000 Mark
Bauunternehmer: Heinrich Müller, Ohligs

05.01.1877   Eröffnung der Simultanschule Wald II an der Friedrich-Ebert-Straße, infolge Lehrermangels nur mit 3 Klassen.

Zum Schulbezirk gehören die heutige Friedrich-Ebert-Straße von der Ecke Heukämpchen- und Dültgenstaler Straße bis Demeltrath, die Heukämpchenstraße und die obere Seite der Opferfelder Straße, Halfenweyer, Strauch, Henshaus, Sorgenhaus, Stübben, Feld, Scheidtermühle, Dültgenstal, Scheidterfeld und die katholischen Kinder der früheren Schule Scheuer.

Mai 1877   Wegen Überfüllung der Schule Wald I (Altenhofer Straße) werden die Kinder der Opferfelder Straße, Alte Straße und Adamsfeld nach Wald II umgeschult.

Als Nümmen ganz an Gräfrath abgegeben wird, kommen auch die Kinder von Hahnenhaus und Vogelsang nach Wald II.

Daher wird die Schule 4-klassig, dann 6-klassig. Die beiden neuen Klassen werden als Flügelbauten an der Südseite des Gebäudes in der Höhe eines Stockwerkes angebaut.

Bis 1885   bleibt Sina einziger katholischer Lehrer. Dann wird für die 6. Klasse wegen der Zunahme katholischen Kinder als zweite katholische Lehrkraft Anton Wigge berufen, später Hauptlehrer der Schule Delle.

01.05.1886   Aufhebung der Simultanschule



Evangelische und katholische Volksschule
01.05.1886   Das Schulhaus beherbergt zwei konfessionelle Schulen:
eine 4-klassige evangelische Schule unter Leitung des Herrn Witte und
eine 2-klassige katholische Schule unter Leitung des Herrn Sina.

"Die Katholiken haben sich nie in der Schule wohlgefühlt, und heute können noch viele Leute von den Drangsalierungen aus jener Zeit erzählen. Die zwei verschiedenen Schulen in einem Gebäude führten zu unliebsamen Reibereien, und deshalb war auf beiden Seiten der Wunsch sehr stark, auch räumlich getrennt zu werden."

1886   Dem Antrag der Katholiken auf Auflösung der Simultanschule und Einrichtung von zwei konfessionellen Schulen wird stattgegeben.

Mai 1892   Die Schule wird 5-klassig, nachdem Eigen und Eigener Berg aus dem Bezirk Kreuzweg nach Wald II umgeschult worden sind.



Evangelische Volksschule
Herbst 1892   Die beiden katholischen Klassen werden aus der Schule Wald II herausgenommen; die Schule wird zur evangelischen Schule.

1893   Die Schule wird 6-klassig.

20.01.1896   Hauptlehrer Witte wird Rektor der Schule. Er verstirbt am 12.11.1897 nach 21 Jahren in Wald II infolge der in Wald grassierenden schweren Typhusseuche.

01.08.1898   Nachfolger wird Lehrer Johannes Ricken.


November 1898   Da in sechs Klassen 453 Kinder zu unterrichten sind, im Durchschnitt also 75 pro Klasse, beantragt der Schulvorstand eine 7. Lehrkraft.

01.05.1899   Anstellung einer 7. Lehrkraft

Aufbau eines zweiten Stockwerks auf dem Flügel an der Ostseite für den 7. Klassenraum

Mai 1903   Die Schule wird 8-klassig aufgrund stark gestiegener Schülerzahlen.

Erst ab Mai 1904   Bewilligung der 8. Lehrkraft sowie des 8. Raums. Das 2. Stockwerk am Flügel der Westseite kann erst jetzt bezogen werden.

1910   Die Schülerzahl ist so stark angewachsen, dass 25 Kinder aus den überfüllten Jahrgängen nach Westersburg umgeschult werden, jedoch ohne Verschiebung der Grenzen des Schulbezirks.

07.12.1910   In den ersten Nachmittagsstunden steht "der Dachstuhl des Westflügels in Flammen. Die Entstehungsursache konnte nicht festgestellt werden. Der Feuerwehr gelang es, durch rasches und tatkräftiges Eingreifen das Feuer bald zu dämpfen. Doch konnte in der darunter liegenden Klasse einige Wochen nicht unterrichtet werden."

An der Westseite wird statt der schmalen Holztreppe eine breitere Holztreppe eingebaut.

01.04.1911   Die neue Schule am Rosenkamp wird ihrer Bestimmung übergeben.
Eine Anzahl Kinder sowie zwei Lehrer wechseln in das neue System.
Wald II wird 7-klassig.
Den frei gewordenen Klassenraum nutzt die Volksbücherei des Bergischen Vereins für Gemeinwohl, Vorgängerin der späteren Stadtbücherei.



Rektor Wilhelm Witte (1877-1897)
Bild-Quelle: Festschrift
 

Rektor Johannes Ricken (1898-1920)
Bild-Quelle: Festschrift

"Gegenüber den modernen Schulneubauten traten die Mängel der alten Schule Wald II immer krasser hervor. Die Aufsichtsbehörde drängte auf Beseitigung der Hauptschäden. Da brach der erste Weltkrieg aus. Gleich bei der Mobilmachung wurden zwei Lehrer, die Herren Diebschlag und Kotthaus, zu den Fahnen gerufen - 1916 folgten die Herren Herbst und Hinzen.

Im Februar 1916 kehrte Herr Kotthaus wieder in den Schuldienst zurück, im Herbst 1917 auch die Herren Herbst und Hinzen. Mit der langen Dauer des Krieges gestaltete sich der Unterricht immer schwieriger. Die zurückbleibenden Lehrkräfte erkrankten infolge Überarbeitung. So brach auch Rektor Ricken 1917 vollständig zusammen und mußte sich monatelang der Schularbeit enthalten.

Die Schuljugend stellte sich freudig in den Dienst des Ganzen und wirkte mit bei der Sammlung von Liebesgaben, Goldgeld, Metall, Papier, Lumpen, Laubheu, Obstkernen, Gummi etc. Doch die Not wuchs mehr und mehr. Die Zahl der Unterrichtsstunden mußte herabgesetzt werden. Zeitweise betreute ein Lehrer zwei Klassen. Technische Lehrkräfte erteilten wissenschaftlichen Unterricht, und wegen Kohlenmangel konnte wochenlang überhaupt nicht unterrichtet werden." [Festschrift]


1918   rücken Besatzungstruppen in Wald ein. Wald II wird zur Kaserne für schottische Infanterie.

1919   Die Schule ist während des ganzen Jahres belegt. Der Unterricht wird notdürftig in den Konfirmandensälen der Pfarrer Rosenkranz und Schöpwinkel (1952: Bertholdstraße und Wiedenhof) und im Betsaal des Herrn Räker (1952: Anbau Villa Luchtenberg, Dültgenstaler Straße) aufrechterhalten.

1919   Die Schulen Wald I und II, Schlagbaum-Scheidterstraße, Kreuzweg und Wittkulle werden Vollsysteme.

1919/1920   Rückkehr in das Schulhaus Wald II

20.01.1920   Tod des Rektors Ricken. "Wie seinen Vorgänger, Herrn Rektor Witte, hatte auch ihn der Tod im 51. Lebensjahr, in der Vollkraft des Lebens, getroffen. Fast endlos war der Trauerzug, der diesen wirklichen Meister der Schule zur letzten Ruhestatt geleitete."

01.04.1920   Nachfolger wird der bereits 16 Jahre an der Schule Wald II tätige Lehrer Heinrich Hinzen, der das Amt 28 Jahre lang bis zu seiner Pensionierung 1948 ausübt.


01.01.1921   Wald II wird 8-klassig.

Mai 1921   Besetzung der Schule durch französische Truppen

1922/1925   Erhebliche Erweiterung des Schulbezirks von Wald II durch Umwandlung der Schule Wald I zur Sammelschule am 01.10.1922 und Auflösung der Schule Westersburg am 01.04.1925.

Ostern 1926   Die Zahl der Einschulungen steigt auf über 90 Kinder, nachdem sie kriegsbedingt in den letzten Jahren stark gesunken war, so dass zwei Unterklassen eingerichtet wurden. Damit beherbergt die Schule 9 Klassen in 8 Räumen.

1927   Zur Erinnerung an die 50-Jahrfeier (05.01.1927) schenkt der Schulverein der Schule ein Klavier für 1000 Mark und ein Harmonium für 500 Mark.

20.06.1927   Grundsteinlegung für einen zweiklassigen Anbau, in dem ein Lehrer- und ein Lehrmittelzimmer untergebracht wurden.

"Die Stadt stellte sogar erstmalig für den Blumenschmuck Solinger Schulen in Fensterkästen 500,- Mark zur Verfügung. Das Gesicht des Backsteinbaus verlor wenigstens etwas von seinen unfreundlichen Zügen."

01.04.1930   Durch die Auflösung der höheren Mädchenschule Westersburg konnten die Räume wieder von der Volksschule genutzt werden, so dass die Schule Wald II entlastet wurde.

1931   Die frühere Oberklasse wird zum "schmucken Turnraum" und der darüberliegende Klassenraum zum Handarbeitsraum eingerichtet. "Besonders freudig begrüßt wurde die gleichzeitige Erweiterung des Schulhofes durch Erwerb des östlich der Schule gelegenen Grundstückes, das zu einer vorbildlichen Spielwiese hergerichtet wurde."

1931   Adressbuch: Evang. Volksschule Wald II, Hauptstraße 181 (8 Kl.). Rektor: Hinzen.

01.10.1931   Als Auswirkung der Wirtschaftskrise werden aufgrund der Preußischen Sparverordnung insgesamt 7000 Schulamtsbewerber aus dem Schuldienst entlassen, davon 1117 im Regierungsbezirk Düsseldorf, 17 in Solingen.

"Wie groß Arbeitslosigkeit und Not waren, erhellt ... [die] Tatsache, daß das Solinger Wohlfahrtsamt 8000 Hemden und Unterhosen an die Schulkinder zur Verteilung brachte. Der Schulverein unserer Schule stellte sich ebenso in den Dienst der Notlinderung. Zum Weihnachtsfest 1931 bescherte er unsere Kinder mit Taschentüchern und Wollstrümpfen im Gesamtwert von 720,- Mark." [Festschrift]


01.10.1933   Auflösung der in Solingen noch bestehenden Sammelschulen.
Altenhofer Straße wird wieder evangelische Schule und gibt 38 Kinder nach Wald II ab. Dadurch steigt hier die Schülerzahl auf 417 Kinder.

April 1934   Die Schule erhält endlich eine Zentralheizungsanlage; gleichzeitig Erneuerung des gesamten Innenanstrichs.

Geplant ist ein Gesamtumbau der Schule: die Dienstwohnung im Mittelgebäude soll einem modernen Treppenaufgang weichen, der rohe Backsteinbau einen Rauhputz erhalten, die Toiletten sollen im Hauptgebäude untergebracht werden.

"Statt dessen wurde schon im August 1938 der Eisenzaun des Schulhofes 'für besondere Zwecke' abmontiert - der Krieg warf seine Schatten voraus und zerstörte alle Hoffnungen: statt moderner Klosettanlagen mußten Luftschutzkeller gebaut werden."


 
Juli 2009
Friedrich-Ebert-Straße 35/37,
"Roter Esel"


Deutsche Schule (Simultanschule), Schule Göringstraße
10.2.1938 bis 10.5.1945   Die Schule trägt den Namen "Schule Göringstraße".

18.4.1939   Die Schule wird "Deutsche Schule" (Simultanschule), wie auch alle anderen Solinger Volksschulen. "Das brachte eine Änderung des Schulbezirkes und eine Umgruppierung des Lehrkörpers mit sich. Einige Lehrkräfte wurden bald darauf zum Heeresdienst einberufen."

"In der Nacht vom 25./26.6.1943 wurde Elberfeld von Fliegern der Alliierten angegriffen. Dabei fielen auch 27 Brandbomben auf das Schulgrundstück, von denen 5 das Gebäude trafen. Sie konnten aber durch entschlossenes Eingreifen des Schulleiters und der Hausmeisterin gelöscht werden, so daß nur geringer Sachschaden entstand.

Wegen der zunehmenden Luftangriffe wurden am 13.8.1943 insgesamt 196 Personen unseres Schulbezirkes (Schulkinder, Lehrer, Mütter und Kleinkinder) nach Thüringen in den Kreis Arnstadt verschickt. Mangelnde Organisation, schwere Umstellung auf Thüringer Wohnkultur und Lebensweise und der nahende Zusammenbruch bewirkten, daß bei Ausgang des Krieges im Mai 1945 nur noch 38 Köpfe unserer Schule in Thüringen weilten. Alle übrigen hatten sich nach und nach wieder in die Heimat 'abgesetzt'. Hier waren die Schulen vom Oktober 1944 bis August 1945 geschlossen. Unser Schulhaus bot vorübergehend dem Solinger Arbeitsamt Unterschlupf.

Als der Unterricht im August 1945 wieder aufgenommen werden konnte, war der Zustand unseres Schulgebäudes wenig einladend. Schützende Lehmwälle vor den Luftschutzkellern verwandelten den Hof bei Regenfällen in ein 'Schlammbad', vermehrt um die nun verlassenen Kleingärten, die im Kriege vor der Schulfront und auf der Spielwiese angelegt worden waren.

Das Dach der Klosettanlagen war zerstört; das Bankmaterial, das teilweise eine Zeitlang bei Wind und Wetter schutzlos auf dem Hof stand, hatte sehr gelitten; ein erheblicher Teil der Wandbilder und der Lehrerbücherei waren entwendet worden; 2 Schulsysteme (Westersburg und Friedrich-Ebert-Straße) teilten sich bis Pfingsten 1946 in unser Schulhaus; die Klassen waren überfüllt; es fehlte an Lehrkräften: das sind nur einige Hinweise für die Erschwernisse dieser Zeit.

Hinzu kam die verminderte körperliche Leistungsfähigkeit der Lehrer und Kinder, die auch durch die nun einsetzende Schulspeisung aus Mitteln der Alliierten nicht behoben werden konnte. Ein harter Winter (1946/1947) und mangelndes Brennmaterial brachten den Unterricht schließlich für viele Wochen zum Erliegen. " [Festschrift]


Ab Ostern 1947   Allmähliche Verbesserung der Voraussetzungen für einen ordnungsmäßigen Unterricht

Evangelische Volksschule
01.04.1948   Die Schule erhält wieder den Charakter einer evangelischen Schule.

In Wald werden 1084 Kinder für die evangelischen Schulen angemeldet, so dass die Verwaltung die beiden größten Gebäude im Ortskern, Altenhofer Straße und Friedrich-Ebert-Straße, als evangelische Volksschulen einrichten muss. Das Schulhaus Friedrich-Ebert-Straße beziehen 454 Kinder.

30.9.1948   Pensionierung von Rektor Hinzen

1949   Nachfolger wird als vierter Schulleiter Rektor Karl Diedert, der selbst Schüler und Lehrer dieser Schule war.

1948/49   Adressbuch: Volksschule, Evgl. Sol.-Wald, Friedrich-Ebert-Straße 35/37

1951   Mit Gesamtkosten von rund 32 000 DM wird der Schulhof unter Einbeziehung des bisherigen Dienstgartens erweitert und reguliert.

"Um so mehr fällt jetzt ins Auge, daß das Gebäude außen und innen gründlich überholt werden müßte. Die veralteten Toiletten ließen sich ohne großen Aufwand durch hygienischen Forderungen entsprechende Anlagen ersetzen, da die großen, im Kellergeschoß des Westflügels leerliegenden Luftschutzräume dazu geeignet sind.

Da infolge der noch auf Jahre hinaus anhaltenden Schulraumnot dem Gebäude eine längere Lebensdauer vorausgesagt werden kann, erscheint es nicht vermessen zu hoffen, daß man dem Geburtstagskind auch einmal ein neues Gewand schenken wird. Wie repräsentativ würde es sich an der Hauptverkehrsstraße ausnehmen, wenn sich der alte, rote Backstein hinter einem modernen Rauhputz verbergen könnte!" [Festschrift]

Dazu ist es während der nächsten 60 "Lebensjahre" des Gebäudes nie gekommen; der rote Backstein blieb immer sichtbar.

1953   Adressbuch: Evangelische Volksschule Friedrich-Ebert-Straße, 12 Klassen. Solingen-Wald, Friedrich-Ebert-Str. 35



 
Februar 2012
Ehemaliges Schulgebäude
"Roter Esel",
Seitenansicht, Westseite


Städtische Realschule
07.04.1953   Der Solinger Stadtrat beschließt die Einrichtung der "Städtischen Realschule Solingen", Solingen-Wald, Friedrich-Ebert-Straße.

20.04.1953  Der Unterricht beginnt für 43 Schülerinnen und Schüler im "Roten Esel".
Das Schulgeld beträgt für die neuen Sextaner 150 DM, die einmalige Aufnahmegebühr 5 DM. Es wird eine Aufnahmeprüfung durchgeführt.

1954   Umzug in den Neubau der    Realschule Weyer an der Kornstraße.



Evangelische Schule
1961/62   Adressbuch: Evangelische Schule Solingen-Wald, Friedrich-Ebert-Straße 35, Schulleiter: Rektor Becker

1967/68   Adressbuch: Evangelische Schule Friedrich-Ebert-Straße 35/37



Katholische Hauptschule
1969/70   Adressbuch: Städt. Hauptschulen, Katholische Schule Friedrich-Ebert-Straße 35/37, Rektor Brabender



Gymnasium Vogelsang
1969   Beschluss des Rates der Stadt Solingen zur Gründung des Gymnasiums Vogelsang

Aug. 1972   "Gymnasium Vogelsang i.E." (im Entstehen), Friedrich-Ebert-Straße 35-37 (Roter Esel) (6 Klassen der Jahrgangsstufen 5-7)

1972-1979   Der "Rote Esel" ist Domizil des neu gegründeten Gymnasiums Vogelsang.

1974   Wegen fehlender Turnhalle findet der Sportunterricht auf dem Hof statt.

1974   Da die vorhandenen 10 Klassenräume nicht mehr ausreichen, werden doppelstöckige Pavillons mit Fachräumen für Kunst, Biologie/Chemie/Physik und ein Sprachlabor aufgestellt.



 
Februar 2012
Doppelstöckiger Pavillon
aus dem Jahr 1974


1976/77   670 Schülerinnen und Schüler werden in 21 Klassen von 35 haupt- und nebenamtlichen Lehrkräften unterrichtet.

Aufstellung weiterer Pavillons und Umbau der alten Rektorwohnung zu Unterrichtsräumen

August 1977   4 Klassen des Gymnasiums Vogelsang werden in das Gebäude der Hauptschule Central an der Nibelungenstraße ausgelagert.



Nach 1980   wird der "Rote Esel" als städtisches Verwaltungsgebäude (Bauamt) genutzt, die Pavillons als Kindergarten bzw. Kindertagesstätte.

30.10.1984   Die Fassade des alten Schulhauses wird unter Denkmalschutz gestellt.

Juni 2007   Das Gebäude soll veräußert werden.

20.06.2011   Die Walder Bezirksvertretung spricht sich einstimmig für die Streichung des "Roten Esel" aus der Denkmalschutzliste aus, um den Abriss des alten Schulgebäudes zu ermöglichen.

Lt. Schild war hier zuletzt das Ressort 3 (Vermessung und Kataster, Geschäftsstelle des Gutachterausschusses und des Umlegungsausschusses) untergebracht.

01.03.2012   Das Gebäude ist noch vorhanden. Es wurde inzwischen aus der Denkmalliste gestrichen und soll verkauft werden. Geplant ist eine Wohnbebauung.

16.03.2012   Das Grundstück soll mit 28 Einheiten für Betreutes Wohnen bebaut werden. "Der Kaufvertrag, erklärt die Stadt, soll »in den nächsten Monaten« beurkundet werden."
  Solinger Tageblatt vom 16.03.2012


  Über die mögliche Herkunft der Gebäudebezeichnung "Roter Esel"


nach oben


Vogelsang 33



2010   Schulzentrum Vogelsang


2012   Eingang zum Schulzentrum Vogelsang
 
Schulzentrum Vogelsang
1972   Gründung des Gymnasiums Vogelsang. Es ist zunächst im "Roten Esel" und anderen Dependancen untergebracht.

11.06.1977   Grundsteinlegung für das Schulzentrum Vogelsang, gelegen zwischen den Stadtteilen Wald und Gräfrath

1979   Fertigstellung des größten Schulkomplexes Solingens

Architekt: Olaf Jacobsen

1979/80   Die Schule bezieht das neuerbaute Schulzentrum Vogelsang

1979   Ausgliederung der Aufbaurealschule Vogelsang zur eigenständigen "Gerhart-Hauptmann-Realschule"

1982   Der Verbund aus Realschule und Gymnasium wehrt sich erfolgreich gegen die Umwandlung in eine Gesamtschule.

1987   Wiedereingliederung der Aufbaurealschule in die Realschule Vogelsang

2010   Gymnasium und Realschule Vogelsang, Vogelsang 33



Quellen:
  • Bauermann (1953)
  • Festschrift: 75 Jahre Schule Friedrich Ebert-Straße Solingen-Wald (1952)
  • Festschrift: 25 Jahre Gymnasium Vogelsang Solingen (1972-1997)

Übersicht      nach oben     

www.zeitspurensuche.de
Copyright © 2010-2012 Marina Alice Mutz. Alle Rechte vorbehalten.