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Hofschule Hintenmeiswinkel1800, 1802 und 1804 wird die Hofschule von Meiswinkel erwähnt. Dort unterrichtet ein Lehrer Werth, der zuvor Jäger in Schlicken war.Die Schulräume wechselten mehrfach; einer davon soll eine Stube in einem Haus in Hintenmeiswinkel gewesen sein, in dem 1940 der Landwirt August Wietscher wohnte. Nebenan befand sich die Werkstatt eines Webers. Anscheinend ist das betreffende Haus 2010 nicht mehr vorhanden. 1812 leben in Meiswinkel 13 schulfähige Kinder. Bis 1802 unterrichtet Lehrer Abraham Henkels, um 1813-1815 Lehrer Friedrich Kühn. |
Rechts das alte, 1835 errichtete Schulgebäude, die spätere Lehrerwohnung, daneben (mit den ersten drei Fenstern) die 1872 erbaute erste Klasse und ganz links den Anbau von 1878/79. Abb. ST v. 2./3.11.1940 |
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Schule Eintracht1835 Beschluss zum Bau einer Schule an der Kreuzung der Straßen Widdert-Lache und Kulle-Hintenmeiswinkel.Die Bewohner der Hofschaften Vor- und Hintermeiswinkel, Lache und Eintracht erbauen zu Eintracht (Widdert) eine neue einklassige Privatschule. 1835 Eröffnungsfeier. 1838 Der erste Lehrer, Wilhelm Müller, wechselt zur Lindersberger Schule in Wald. In der Folge viele Lehrerwechsel. 1871 Die Privatschule Eintracht in Widdert wird von der Gemeinde Höhscheid als Gemeindeschule übernommen. "Die Interessenten sorgten für den Unterhalt des Lehrers, waren aber schließlich nicht in der Lage, auch das Schulgebäude selbst zu unterhalten, wie sie es übernommen hatten. Die Gemeinde Höhscheid leistete dann zunächst einen Zuschuß, übernahm dann aber [...] 1871 die Schule als Gemeindeschule in ihren Besitz." [RLZ 1941] 1872 Fertigstellung des großen Schulsaals unter Lehrer Witte. Ausbau der bisherigen Schule als Lehrerwohnung. |
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2010 Die Gebäude stehen noch als Wohnhäuser am Hintenmeiswinkeler Weg. 2010 Die ehemalige Schule Eintracht |
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1878/79 Anbau eines zweiten Schulsaals.
Anlage einer kleinen Baumschule (Lehrer Wittenius). Bis 1914 Nutzung des Gebäudes zu Unterrichtszwecken. Dann "Vereinigung" der Schule Eintracht mit der Schule Widdert und Überweisung der Kinder zur neuerbauten Schule Widdert. 01.04.1919 Endgültige Auflösung der Schule Eintracht und Umbau der Schulsäle zu Wohnungen. Lehrer: 1875 Wilhelm Mengel, 1876-1896 Karl Wittenius, ab 1879 Anstellung eines zweiten Lehrers. 1896- Karl Praedel, 1904- Willemsen, 1905- Gustav Kretzen, 1914-1919 Schlipköter, dann Versetzung nach Hingenberg. 1940 Die Räume werden von den Familien Herder, Engels, Fleut und Klesper bewohnt. 2010 Die einstigen Schulgebäude stehen noch als Wohnhäuser an der Straßenkreuzung Widderter Straße / Hintenmeiswinkeler Weg. |
Solinger Tageblatt vom 2./3. November 1940
Schulverhältnisse auf dem Widderter Bergrücken
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In der zweiten Hälfte des 17. Jh. bestanden lt. Rosenthal nachweislich Honnschaftsschulen in Widdert (vor 1671). An anderer Stelle nennt er die Jahreszahlen "1659 Widdert" und "1704", jedoch ohne weitere Erklärung.
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Hof- oder Honschaftsschule1671 Erste bekannte Erwähnung einer Widderter Schule1703 Schenkung an die Schule zu Oben-Widdert |
Schulhaus Widdert von 1705. Foto vor 1937. Bild-Quelle: Stadtarchiv Solingen Börsenstraße, Foto vor 1957. Hinter der Schule Widdert (mittleres Haus) der Giebel von Restaurant und Metzgerei Eickhorn, um 1975 abgerissen. Bild-Quelle: Stadtarchiv Solingen 2010 Standort der ev. Schule Widdert von 1705, Börsenstraße / Einmündung Laacher Straße |
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1. SchulhausUm 1703 Erwerb einer kleinen Baustelle "zu Oben-Widdert auf der Ecke, wo sich die Straßen nach U.-Widdert und Meiswinkel teilen ... Auf dieser wurde ein Gebäude errichtet, in welchem unten der Lehrer wohnte, oben aber der Unterricht erteilt wurde". [ST 1939]03. und 09.07.1704 Das Konsistorium der ref. Gemeinde erteilt die Genehmigung zu einer Geldkollekte für den Bau einer Schule in Widdert. 1704/1705 wird die Schule vermutlich tatsächlich gebaut. In einem Artikel von 1939 fand ich die Bemerkung, dass die Schulgemeide Widdert innerhalb ihres alten Bezirks noch eine Bildungsstätte aus dem Jahr 1705 aufweise. 1775 beschädigt ein Gewittersturm das Schulhaus. 30.08.1785 Johannes Engelbert Evertsen stiftet für die Schule Widdert 250 Rthlr. Offenbar handelt es sich bei den beiden folgenden Aussagen aus Zeitungsartikeln der 1930er und 1940er Jahre um einen Irrtum um 100 Jahre: 1803 Beschluss zum Bau einer Schule. 1805 Errichtung und Bezug des ersten evangelischen Schulhauses an der Börse (Börsenstraße / Ecke Lacher Straße). 1812 werden im Widderter Schulbezirk 144 schulfähige Kinder gezählt. Den ersten Unterricht erteilen die Lehrer Fabricius und Melchior. 1815 Das Schulhaus erhält einen zweiten Anbau. "Das Schulgebäude an der Börse war in einem überaus schlechten Zustand. Außerdem war die Zahl der Kinder [...] so groß, daß sie nicht alle in den Räumen Aufnahme finden konnten, sondern zum Teil im Freien unterrichtet werden mußten." [Festschrift] 1835 Die Schulaufsichtsbehörde verlangt wegen unzumutbarer Raumnot dringend einen Neubau, den die Gemeinde lt. Bürgermeister Höfer aber nicht bezahlen kann. Daher stellen elf Schulinteressenten zinsfreie Darlehen in Höhe von 1.012 Rthlr. für den Neubau zur Verfügung. Hinzu kommt der Verkaufserlös für das alte Haus. 1836 Verkauf des Hauses an den meistbietenden Scherenmacher Carl Tillmanns für 1.260 Rthlr. 1837 Mit dem Bezug des Neubaus an der Kulle vermutlich Einstellung des Schulbetriebs im Schulhaus an der Börse. 1960 Abbruch des ehemaligen Schulhauses. |
Schulhaus Widdert an der Kulle von 1837 2010 Das Gebäude steht noch als Wohnhaus an der Börsenstraße 158 |
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2. Schulhaus08.05.1835 Erwerb eines Baugrundstücks von den Eheleuten Wilhelm Wupper und Johanna Maria geb. Schnittert am Feyen-Plätzchen an der damaligen Kullestraße zum Preis von 275 Rthlr.Während die Regierung einen massiven Bau wollte, vertrat der Schulvorstand den Standpunkt, "wenn ein Haus mit Eichenbohlen gebaut werde, es allen Stürmen trotzen würde", und setzte sich durch. Das Bauholz wurde in unmittelbarer Umgebung gefällt. 1836 Die Gemeinde Höhscheid errichtet die neue Schule in Widdert in Fachwerkbauweise für 3.341 Thlr. 27 Sgr. 5 Pf. Bauunternehmer: Daniel Hoppe zu Rüden, Subunternehmer: Johann Peer Wolter und Theodor Pohlig zu Leichlingen. 1836 Wegen Bauverzögerungen muss der Unterricht bereits im halbfertigen Schulhaus erteilt werden. Schulleiter und Lehrer ist Johann Baumann. 03.10.1837 Einweihung der neuen zweiklassigen Schule zu Widdert. Ein Brunnen und ein Baumgarten werden angelegt. 1860/1861 Die ev. Schule Widdert erhält einen Anbau für eine dritte Klasse, der 1914 wieder abgebrochen wird. 1861 Die bisherige Hofschule wird Gemeindeschule. Bis 1914 wird das Gebäude als Schulhaus genutzt. |
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Schulhaus Widdert, 1914 Bild-Quelle: Stadtarchiv Solingen 2010 Das Schulhaus Widdert an der Börsenstraße 160 ist noch in Betrieb. 2010 |
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3. Schulhaus1910 Beschluss der Höhscheider Stadtverordneten zur Errichtung eines Schulneubaus in Widdert.22.06.1914 Einweihung der neuen ev. Schule zu Widdert. Dez. 1918-Okt 1919 Belegung der Schule mit britischen Truppen (200 Mann). Währenddessen Nutzung der Schule Eintracht als Schulraum. 1921 (?) Einrichtung der ersten weltlichen Schule in Höhscheid, die im Widderter Schulgebäude unterbracht wird (Sammelschule). 1931 Adressbuch: Evang. Volksschule Sol.-Höhscheid, Widdert (4 Kl.). Hauptlehrer: Brinkmann. 1931 Adressbuch: Volksschule, Sammelschule Sol.-Widdert, Widdert (3 Kl.). Lehrer: Apel. 1933 Auflösung der Sammelschulen Widdert und Aufderhöhe. In den ersten 25 Jahren ist mit 28 Lehrkräften ein starker Lehrerwechsel zu verzeichnen, der auf die "schlechten Wohnungs- und Geschäftsverhältnisse" zurückgeführt wird. 1942-1956 Zusammenlegung der Schulen Bünkenberg und Widdert bei Schließung der Schule Bünkenberg. 1948 Gemeinschaftsschule Widdert, Börsenstraße 158. 1954 Im Schulgarten wird ein moderner zweiklassiger Pavillon errichtet. 1953 Volksschule, Gemeinschaftsschule Widdert, 7 Klassen. Solingen-Widdert, Börsenstraße 158. (Das historische Schulgebäude trägt die Nr. 160) 01.08.1968 Zusammenlegung mit der Gemeinschaftsschule Bünkenberg zur "Städtischen Grundschule Bünkenberg-Widdert - Gemeinschaftsschule". 2010 Grundschule Widdert mit den beiden Gebäuden Widdert (Börsenstraße 160) mit 4 Klassen und - in 1,5 km Entfernung - Bünkenberg mit 7 Klassen. Die Fassade der Grundschule an der Börsenstraße 160 steht unter Denkmalschutz. |
Solinger Tageblatt vom 16. Dezember 1937
Vor hundert Jahren erhielt Widdert ein SchulgebäudeDie Entwicklung der Volksschule auf dem Widderter Bergrücken
[...] Nachdem bis dahin der Schulunterricht von Lehrern erteilt wurde, ohne daß ein eigenes Schulgebäude bestand, wurde im Jahre
Das erste Widderter Schulgebäude an der Börse genügte den gestellten Ansprüchen nicht mehr. Die Schulaufsichtsbehörde, also die Regierung, verlangte deshalb einen Neubau. Sie wies dabei darauf hin, daß das bisherige Schulhaus auch noch zu anderen Zwecken verwendbar sei. Das Haus wurde auch schließlich an den Scherenfabrikanten Carl Tillmanns für 1.260 Rthlr. verkauft.
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Quellen:
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