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Weeg


 
Volksschule
14.10.1878   Die neueingerichtete 2-klassige Schule Weeg wird vorläufig im Hülsenbeck'schen Saal untergebracht (einer Gaststätte).

  Der Name Hülsenbeck und damit auch die Gastwirtschaft war in den Adressbüchern von 1869/70, 1884 und 1899 nicht zu finden.




Weeg, Grünewalder Straße 76/78



1962   Grünewalder Straße 76/78
Bild-Quelle: Stadtarchiv Solingen
 
Evangelische Volksschule
06.04.1880   Grundsteinlegung für die Schule Weeg an der Grünewalder Straße 76/78

02.09.1880   Einweihung der neuerbauten Schule Weeg. Kosten: 21.003,60 Mk.

Mai 1898   Bezug des 4-klassige Anbaus

1901   Adressbuch: Ev. Schule Weeg. Carl Becker, Pfarrer, Johann Fondermann, Fritz Lüttges, Gerhard Göntgen, Rektor

22.04.1914   Die Mädchenschule Weeg zieht in das größere Gebäude der neu eröffneten
 ev. Mädchenschule Zweigstraße.

Katholische Volksschule
22.04.1914   Umzug der katholischen Volksschule Brühl (nun katholischen Schule Weeg) in das renovierte und teilweise umgebaute Schulgebäude an der Grünewalder Straße. Sie war bisher an der Wachtel- und Brühlerstraße sowie zuletzt an der Zweigstraße untergebracht.

1914   Im Schulgebäude Weeg befinden sich 7 Klassenzimmer sowie ein Rektor- und ein Lehrerzimmer, außerdem die Wohnung des Schulleiters mit an der Schule gelegenem Garten.

1918/19   Belegung der Schule durch englische Besatzungssoldaten, die jedoch bald im bequemeren Schulgebäude an der Zweigstraße Quartier nehmen. Mit 10 Klassen wird daher die Schule Zweigstraße nach Weeg verlegt (Schichtunterricht).

1921/22   Rückkehr der Schule Zweigstraße ins eigene Schulhaus

1923   Ein Klassenraum dient während der Inflationszeit und der damit verbundenen großen Not der Bevölkerung als Wärmehalle für männliche Arbeitslose.

"Manches blutarme und abgezehrte Schulkind hat sich damals an der Quäkerspeisung gütlich tun können, wenn auch manche verwöhnten Kinder vor dem Essen erst neugierig in die Kanister guckten und fragten: »Wat jött et dann hütt?" Frauen des Schulvereins bereiteten das Essen in der Waschküche der Schule zu, die Kinder der Schule Zweigstraße und Bünkenberg wurden mitversorgt." [Festschrift Weeg 1964 S. 10]


1926   kommentiert der Schulinspektor, der damals für das Solinger Gesundheitswesen verantwortliche Arzt Prof. Selter, den Zustand der Schule: "Weeg - eine morsche Bude, aber eine saubere Schule!"

1928/29   Die Schülerzahl steigt auf 238.

1931   Adressbuch: Kathol. gemischte Volksschule Weeg (6 Kl.). Rektor: Baumann

1932   Rektor Baumann, der (vergeblich) einen Schulneubau fordert, bezeichnet das Schulhaus als das schlechteste in ganz Solingen.

Sept. 1932   Vereinigung der Schule Weeg mit der katholischen Schule Stübchen.

18.04.1939   Die Schule Weeg wird - wie bis 1941 alle Konfessionsschulen in Deutschland - zugunsten der sog. "Deutschen Schule" aufgelöst. Einstellung des Schulbetriebs an der Grünewalder Straße.



In das Schulgebäude Weeg ziehen die Luftschutzdienststelle sowie das Wirtschafts- und Versicherungsamt ein. Auf dem Hof errichtet der Reichsluftschutzbund einen "Sonderbau" (Schulungszentrum), der 1964 für den Werkunterricht genutzt werden wird.

1944/45   Im Gebäude ist das Glasbeschaffungsamt untergebracht, wo Geschädigte gegen Bescheinigung Glasscheiben erhalten können zum Ersatz ihrer nach Bombenangriffen zerstörten Fensterscheiben. (!)



08.06.1946   Die katholische Schule Weeg nimmt den Schulunterricht mit ca. 400 Kindern wieder auf. Wie überall muss improvisiert werden, das Schulgebäude ist in trostlosem Zustand; Lehrmittel, Tinte, Kreide und Papier fehlen.

"Ostern 1947 wurde ein solch starker Jahrgang eingeschult, daß die Schulmöbel nicht mehr ausreichten. Auf Handkarren holten die Lehrer mit Erlaubnis der Verwaltung Tische und Stühle aus der schon ziemlich ausgeräuberten Schule Bünkenberg. [...] Pastor Eschen stellte Stühle aus dem Pfarrsaal zur Verfügung. An jedem Montagmorgen gingen Lehrer und Kinder im Gänsemarsch zum Sälchen. Die Karawane zog zurück zur Schule und sang dazu in grimmigem Optimismus »Das Wandern ist des Schülers Lust, das Wa-an-dern!« War zum Wochenende im Sälchen 'was los', mußte das Gestühl zurückgebracht werden, bis montags wiederum die Tour begann."
[Festschrift Weeg S. 16]



2008   Der Hochbunker an der Walter-Dodde-Straße






2010   Das ehemalige Schulhaus Grünewalder Straße 76/78, heute Geschäftshaus der Jüntgen GmbH
 
1949   Wiedereinrichtung als katholische Volksschule Weeg

1951   Die Schule Weeg erhält eine Gasheizung. "Die alten unansehnlichen Öfen hatten endlich ausgedient." [Festschrift]

"Nach hartnäckigen Verhandlungen konnte das ehemalige Luftschutzgebäude, das einem Klempnermeister längere Zeit als Materiallager gedient hatte, für Schulzwecke eingerichtet werden." [Festschrift]
  Der Hochbunker an der Walter-Dodde-Straße wird gemeint sein.

1953   Verschönerungsarbeiten an der Schule

1953   Adressbuch: Katholische Volksschule Weeg, 8 Klassen. Solingen, Grünewalder Straße 78.

1950er/1960er Jahre   Massive Forderungen der Eltern nach einem Schulneubau. Die Schule sei nahezu baufällig, die hygienischen Verhältnisse katastrophal, die stark befahrene Grünewalder Straße verursache unerträglichen Lärm und mache den Schulweg zur ständigen Gefahr.

Hauptschule
1968   Im Zuge der Schulreform nach Auflösung der Volksschule nun Hauptschule Weeg

1969   Eröffnung der lange geforderten neuen
 Schule Weeg an der Kanalstraße

1969/70   Adressbuch: Städt. Hauptschule, Gemeinschaftsschule Weeg, Grünewalder Straße 78. Rektor Schulz

Bis Mitte der 1970er Jahre Nutzung des Gebäudes Grünewalder Straße 76/78 als schulisches Ausweichquarter



1983   Einzug des Fernseh- und Radiogeschäfts Jüntgen in das Gebäude

2010   Das ehemalige Schulhaus ist weiterhin Geschäftshaus der Jüntgen GmbH.


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Stübchen,   Katternberger Straße 216



2010   Schulhaus Stübchen, Katternberger Straße 216
 
Katholische Schule und Sammelschule
1889   Neubau der kath. Schule Stübchen

02.11.1889   Einweihung der neuen kath. Schule Stübchen

Bis 1906   zwei Erweiterungsmaßnahmen

09.12.1930   Beschluss der Schuldeputation zur Zusammenlegung der Sammelschulen Stübchen und Hingenberg

1931   Adressbuch:
-   Kath. Volksschule Sol.-Höhscheid, Stübchen (8 Kl.). Hauptlehrer: Wallerang
-   Volksschule, Sammelschule Sol.-Höhscheid, Stübchen (3 Kl.). Hauptlehrer: Schornsheim

04.03.1932   Die Schuldeputation stimmt der Auflösung der katholischen Schule Stübchen zu und genehmigt die Umorganisation des Groß-Solinger Schulwesens.

1932   Auflösung der kath. Volksschule Stübchen zu Beginn des Schuljahres und Vereinigung mit der katholischen Schule Weeg

Ca. 1932-1934   Umbau der ehemaligen Schule Stübchen zum Wohnhaus



1984   Eintrag des Schulgebäudes Katternberger Straße 216 in die Denkmalliste

23.02.2010   Im Zuge des Haushaltssicherungskonzepts soll das Schulgebäude Katternberger Straße 216 - ohne Turnhalle - "auf Grund der absehbaren Entwicklung der Schülerzahlen" aufgegeben werden (Genauer Zeitpunkt noch offen)

2011   Grundschule Stübchen, Katternberger Straße 204/216


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Solinger Straße  =  Katternberger Straße 204,   Stübchen



2010   Grundschule Stübchen, Katternberger Straße 204
 
Evangelische Volksschule
1899   Neubau der ev. Schule Solinger Straße (Stübchen)

11.09.1900   Einweihung der neuen evangelischen Volksschule Solinger Straße

1906/07   Anbau für 4 Klassen;
Kosten: 82.253 Mark

1931   Adressbuch: Evang. Volksschule Sol.-Höhscheid, Stübchen (6 Kl.). Hauptlehrer: Claßen.

1938/39   Ausbau des Dachgeschosses

Gemeinschaftsschule
Ab 1939 Gemeinschafts-Volksschule Stübchen (Vorgänger: Ev. Volksschule Stübchen)

1953   Gemeinschaftsschule Stübchen, 7 Klassen, Katternberger Str. 204

1960   Die Schule verfügt über 11 Klassenräume und einen großen Saal.

Grundschule
Ab 1968   Grundschule Stübchen

1969/70   Adressbuch: Städt. Grundschule, Gemeinschaftsschule Stübchen, Katternberger Straße 204. Hauptlehrer Wenner

1974   Aufstellung von Pavillons auf dem Schulhof

1984   Eintrag des Schulgebäudes Katternberger Straße 204 (Fassade) in die Denkmalliste

2011   Gemeinschaftsgrundschule Stübchen, Katternberger Straße 204/216

Prominente Schüler waren z.B. der gelernte Messerschleifer und Tenor Friedrich Eugen Engels (1909-1994) sowie der im Zweiten Weltkrieg gefallene Maler August Preusse (1908-1942), dessen Gemälde eines Hauses in Pilghausen im Kunstmuseum Solingen (Museum Baden) in Solingen-Gräfrath hängt.


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Zweigstraße 15/17



1929   Die Schule Zweigstraße 17/19. Rechts der erste 8-klassige Bauabschnitt.
Bild-Quelle: Stadtarchiv Solingen (Detail einer Luftaufnahme)







2010   Zweigstraße



2010   Fassade der Hauptschule Höhscheid, Zweigstraße 17/19
 
1899   Beschluss zum Neubau einer katholischen Schule, da die benachbarten Volksschulen Brühl und Weeg die steigenden Schülerzahlen nicht mehr bewältigen können.

1900   Fertigstellung des ersten Bauabschnitts mit 8 Klassenräumen

Evangelische Volksschule

13.09.1900   Einweihung der neuen Schule an der Zweigstraße als evangelische Volksschule Brühl, obwohl die Regierung in Düsseldorf den Neubau ursprünglich für eine katholische Volksschule vorgesehen hatte.

Benennung als Evangelische Volksschule Zweigstraße

1901   Adressbuch: Ev. Schule Zweigstraße. Carl Hermes, August Hoppe, Wilh. Tersteegen, Pfarrer, Alfred Bornemann, Rektor

1907   Umwandlung in eine Knabenschule

1911   Eintragung des Kreisschulinspektors in das Protokollbuch der Schule Zweigstraße: "Die Schüler dürfen nicht mit einer Gerte, sondern nur mit einem dünnen Rohrstock gezüchtigt werden. Die Züchtigung muß in ein Strafverzeichnis eingetragen werden."

1914   Erweiterung auf 14 Klassenräume

Damit ist die Schule über Jahrzehnte die größte Solinger Volksschule. Neben der Knabenschule wird eine Mädchenschule (Weeg) untergebracht. Der Schulhof ist bis in die 1940er Jahre durch eine gepflasterte Trennlinie geteilt.

1918/19   Nach Ende des Ersten Weltkriegs muss die Schule für englische Besatzungstruppen geräumt werden. Mit 10 Klassen wird die Schule Zweigstraße daher nach Weeg verlegt (Schichtunterricht).

1921/22   Um die Jahreswende Rückkehr ins eigene Schulgebäude.

1922   Das gesamte Gebäude steht wieder für schulische Zwecke zur Verfügung. Die durchschnittliche Klassenfrequenz beträgt 50 Kinder pro Klasse.

1931   Adressbuch: Volksschulen.
-   Evang. Knabenschule Zweigstr. (7 Kl.). Rektor: Bönke
-   Evang. Mädchenschule Zweigstr. (6 Kl.). Rektor: Boecker

Deutsche Schule
1939   Auflösung der konfessionellen Schulen und Umwandlung in Deutsche Schulen

1939   Gemeinschafts-Volksschule Zweigstraße

1944   Relativ geringe Beschädigung der Schule bei den Bombenangriffen

Aug. 1945   Wiederaufnahme des Unterrichts

Christliche Gemeinschaftsschule
1948   Die Schule bleibt christliche Gemeinschaftsschule.

1953   Adressbuch: Volksschule, Gemeinschaftsschule Zweigstraße, 14 Klassen. Solingen, Zweigstraße 17/19

Hauptschule
1968   Aus der Gemeinschaftsschule Zweigstraße wird die Städtische Hauptschule Brühl.

1968   Aus dem Aufbauzug der Schule Zweigstraße wird eine Aufbaurealschule, die an der    Elsa-Brändström-Straße ein eigenes Schulgebäude erhält.

1969/70   Adressbuch: Städt. Hauptschule, Gemeinschaftsschule Brühl, Zweigstraße. Rektor Kaimer

1985/86   Aufgrund sinkender Schülerzahlen Zusammenlegung der benachbarten Hauptschulen Brühl (Zweigstraße) und Weeg (Kanalstraße) zur Hauptschule Höhscheid mit zwei Schulgebäuden

2010   Städtische Hauptschule Höhscheid, Kanalstraße 20 / Zweigstraße 15-17


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Kanalstraße 20



2010   Hauptschule Höhscheid, Kanalstraße 20
 
1967   Baubeginn für eine neue Schule Weeg zwischen Kanalstraße und Gasstraße

1969   Eröffnung der neuen Schule Weeg als Hauptschule

1986   Zusammenschluss der Hauptschulen Weeg und Brühl zur Hauptschule Höhscheid

2010   Städtische Hauptschule Höhscheid, Kanalstraße 20 / Zweigstraße 15-17


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Biografische Notizen zu Gerhard Göntgen,
Lehrer und Rektor der Schule Weeg 1878-1902


Gerhard Göntgen war 24 Jahre lang Lehrer und Rektor der Schule Weeg in Höhscheid, außerdem Ehemann einer Schwester des Urgroßvaters von Artur Broch, der die folgenden biografische Daten zur Verfügung gestellt hat. (Die gleichen Orden, die Rektor Göntgen an der Brust trägt, hat übrigens auch mein Urgroßvater besessen.)
  Münzen und Medaillen



Rektor Göntgen (nach 1897)
mit Orden aus dem deutsch-französischen Krieg und Zentenarmedaille
* 27.10.1846 Rumeln (heute Duisburg, damals Moers), als Sohn des Ackerers Tillmann Göntgen und Christina Küppers; gest. 18.06.1919 Braunschweig

27.05.1874   Heirat Solingen Johanna Broch (1847-1888), Tochter von Fabrikant Carl Broch (1810-1867) und Johanna Carolina Knecht (1811-1884); fünf Kinder

27.10.1866 - 30.09.1867   Hilfslehrer an der evang. Volksschule Mülheim/Ruhr; Lehrerseminar in Moers

01.09.1869   Diensteintritt, Vereidigung und provisorische Anstellung Schule Barmen (heute Wuppertal) bis 30.09.1873, unterbrochen durch Militärdienst

30.08.1873   Zweite Lehrerprüfung

01.08.1874 - 16.12.1878   Definitive Anstellung mit 500 Thalern Gehalt und freier Wohnung an der Schule Meigen;

17.12.1878   Hauptlehrer an der Schule Weeg
14.10.1898   Ernennung zum Rektor; Gehalt 2.500 Mark und freie Wohnung
01.10.1906   pensioniert (nach längerer Krankheit durch Kriegsleiden)

22.07.1870 - 17.04.1871   Militärdienst. Feldzug in Frankreich beim Niederrhein. Füsilier Regiment 17, Kriegsdenkmünze 1871 (mit Gefechtsspange Le Mans) und Zentenarmedaille 1897; Mai 1876 Militärische Übung; langjähriger Vorsitzender des Veteranenvereins und des Landwehr- und Kriegervereins Solingen.
Quellen:
-  Personalakte Göntgen P 3389 im Stadtarchiv Solingen
-  Solinger Tageblatt von 1895 "Solinger Veteranen der Kriege 1864 bis 70/71 - Das Veteranenkomitee von 1895 zur Vorbereitung der 25-Jahr-Feier des Sedantages"
-  Familienunterlagen
-  Foto: Familienarchiv Artur Broch, Köln

[Artur E. Broch, Köln]



Quellen:
  • Adressbücher
  • Bauermann (1953)
  • Broch, Artur (E-Mail 2012)
  • Festschrift 50 Jahre katholische Schule Weeg /1914-1964)
  • Festschrift 50 Jahre katholische Volksschule Kannenhof 1902-1952
  • Festschrift 100 Jahre Schule Stübchen 1900-2000
  • Solinger Tageblatt vom 03.02.1982
  • LVR / RIM, Wanderwege Bd. 5 (2000) S. 73-76


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