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Die Höhere Bürgerschule
Das ausgeprägte Bildungsinteresse einer Bevölkerungsmehrheit im alten Solinger Industriebezirk beschränkte sich nicht auf die elementaren Fähigkeiten des Lesens und Schreibens. "Je spürbarer die englische Konkurrenz nach den Freiheitskriegen [1813-1815] wurde, um so dringlicher wurde das Verlangen, anstelle der einstigen Lateinschule eine gehobene Schule zu setzen, in der diejenigen Schulkenntnisse vermittelt werden sollten, die in den Berufen der Stahlwarenindustrie benötigt wurden. [...] Schließlich raffte sich der städtische Schulvorstand 1839 dazu auf, die Errichtung einer höheren Bürgerschule zu planen." [Rosenthal 3 S.211 f] Zwei Jahre später wurde sie eröffnet.
15.10.1841 Eröffnung der höheren Bürgerschule mit etwa 20 Schülern und zwei Lehrern in einem Zimmer des Stadtschulhauses am Kirchplatz. Juli 1843 Verlegung ins katholische Pfarrhaus am Klosterwall/Brunnenstraße 1845 Verlegung in das Eckhaus Klosterwall / Kaiserstraße 1859 Umzug in das neu erbaute Schulhaus an der Friedrich-Wilhelm-Straße 308 |
"Bürgerschule". Detail eines Stichs aus der Zeit um 1875 1891 Alte Bürgerschule von 1841. Nach einer Photographie von Albert Weyersberg, Schmidthäussler 111 2010 Das Schulhaus aus ähnlicher Blickrichtung wie auf der alten Aufnahme (von der Melbeckstraße aus gesehen) |
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Höhere Bürgerschule20.08.1857 Grundsteinlegung für das Gebäude der Bürgerschule an der Friedrich-Wilhelm-Straße (= Friedrichstraße) noch unter dem ersten Rektor Jacob Martin Philippi04. oder 06.05.1859 Festliche Einweihung der neuerbauten Bürgerschule an der Friedrichstraße 11.04.1860 Umwandlung der Bürgerschule in eine städtische Anstalt (auf Druck des Landrats) 23.01.1865 Anerkennung als Realschule zweiter Ordnung mit der Berechtigung Entlassungsprüfungen abzuhalten 03.04.1865 Anerkennung der höheren Lehranstalt zu Solingen als höhere Bürgerschule durch den Minister für Unterrichtsangelegenheiten Ostern 1865 Einrichtung der Vorschule, die bis 1921 bestehen bleibt Im Schuljahr 1866/67 besuchen 158 Knaben die höhere Bürgerschule, außerdem 51 Vorschüler. 1869/71 Adressbuch: Höhere Bürgerschule, Friedrich-Wilhelm-Str. 308 Realprogymnasium1882 Die höhere Bürgerschule zu Solingen wird Realprogymnasium.1884 Adressbuch: Real-Progymnasium, Friedrichsstraße 46 Progymnasium und Realschule1892 Das Realprogymnasium zu Solingen wird abgebaut zugunsten eines Progymnasiums und einer Realschule.Damit wird man den Verfechtern einer humanistischen Bildung ebenso gerecht wie dem gewerblichen Interesse an einer lateinlosen Schule. Da das Gebäude in der Friedrichstraße für das Progymnasiums mit Realschule zu klein geworden ist und die Solinger höhere Töchterschule ein Schulgebäude benötigt, entschließt sich die Stadt ein neues Gymnasialgebäude zu errichten und die höhere Töchterschule in der Friedrichstraße unterzubringen. 1897 Verlegung der Realschule mit Progymnasium in das neuerbaute Schulgebäude in der Schwertstraße 1897 Umzug des Lyzeums von der Hohe Gasse in die Friedrichstraße 46 |
2010 Das ehamalige Schulhaus an der Friedrichstraße 46 |
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Städtisches Lyzeum / OberlyzeumOstern 1898 Umzug in den alten Teil des Schulgebäudes an der Friedrichstraße, das nach Umzug der Realschule mit Progymnasium in die Schwertstraße frei geworden ist1901 Adressbuch: Städtische höhere Mädchenschule. (Schulgebäude Friedrichsstraße.) Direktor: Max Friedrich 1908 Umzug in den Anbau Schülerinnen Lyzeum und Oberlyzeum Solingen: 1871: 23 1878: 150 1913: 400 1921: 485 15.12.1918 Besatzungstruppen belegen das Lyzeum. 1921 Mit dem Solinger Lyzeum wird ein hauswirtschaftliches Seminar verbunden. 1931 Adressbuch: Städtisches Oberlyzeum Frauenschule u. Techn. Seminar, Solingen, Friedrichstr. 46. Oberstudiendirektor: Paschen 1932 Verstaatlichung des Oberlyzeums und Umzug in die August-Dicke-Schule an der Schützenstraße Berufsschulen19.02.1939 Das Schulgebäude an der Friedrichstraße erhält die BezeichnungLudwig-Woltmann-Schule. Nov. 1944 Das Berufsschulgebäude Friedrichstraße wird beim Bombenangriff schwer beschädigt und nach dem Krieg wieder aufgebaut. 1948/49 Adressbuch: Kaufmännische Berufs- u. Berufsfachschulen, Solingen, Friedrichstraße 1948/49 Adressbuch: Mädchenberufsschule mit Haushaltungs-, Kinderpflegerinnen- und Frauenfachschule, Solingen, Friedrichstraße 1953 Mädchen-Berufsschule Friedrichstraße 1953 Kaufmännische Berufsschule Friedrichstraße 1953 Handels- und Höhere Handelsschulen Friedrichstraße 2010 Das Gebäude Friedrichstraße 46 wird genutzt vom Internationalen Bund e.V. I.B. Beratungsstelle Bildungszentrum. Freier Träger der Jugend-, Sozial-und Bildungsarbeit e.V. |
Um 1875 Die Gasanstalt an der Schwertstraße, dahinter der Turm der Synagoge an der Malteserstraße. Bild-Quelle: Stadtarchiv Solingen |
1898 Realschule mit Progymnasium an der Schwertstraße Bild-Quelle: Stadtarchiv Solingen |
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Realschule mit Progymnasium
Das neue Schulhaus wird auf dem Grundstück der ehemaligen Gasanstalt an der Schwertstraße erbaut. 18.10.1897 Einweihung des neuen Gebäudes der Realschule mit Progymnasium an der Schwertstraße 1901 Adressbuch: Gymnasium und Realschule. (Schwertstraße.) Direktor: Professor Dr. Gotthold Schwertzell 1901 Adressbuch: Gewerbliche Fortbildungszeichenschule (Schule Schwertstraße). Lehrer: Zeichenlehrer Robert Rademacher 1905 Errichtung eines Anbaus 1914 Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges melden sich die meisten Unterprimaner und alle Oberprimaner "freiwillig". Es wird eine Notreifeprüfung abgehalten. Ein Lehrer und 157 Schüler fallen im Ersten Weltkrieg. 1918 Englische Besatzungstruppen belegen das Gymnasium. Unterrichtserteilung im Amtsgericht und in der Fachschule 24.03.1922 Nach der Beschlagnahmung wird der Unterricht in sämtlichen Klassen wieder aufgenommen. Reform-RealgymnasiumDas Gymnasium wird abgebaut, die Realschule ausgebaut und das Reform-Realgymnasium eingerichtet.12.05.1926 Das Reformrealgymnasium Solingen erhält die ministerielle Anerkennung als Vollanstalt. 1931 Adressbuch: Reform-Realgymnasium mit Oberrealschule Solingen, Schwertstr. 19. Oberstudiendirektor: Dr. Stoelke. Zeichenlehrer: Oberschullehrer Eichenberg, Zeichenlehrer Bowien 1935 Umbenennung in Möller-van-den-Bruck-Schule Deutsche Oberschule1937 Im Zuge der Schulreform entsteht aus den beiden Schulformen die "Deutsche Oberschule".04.08.1937 Die Moeller-van-den-Bruck-Schule erhält die zusätzliche Bezeichnung "Oberschule für Jungen". 1943 Wegen der wachsenden Luftgefahr Verlegung der Schule nach Salzungen und Ilmenau in Thüringen 04.11.1944 Das Gymnasialgebäude brennt während des Großangriffs auf Solingen aus. Im Zweiten Weltkrieg sterben sechs Lehrer und 235 Schüler. |
2010 Das ab 1950 wiederaufgebaute Gymnasium Schwertstraße 19 |
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Gymnasium04.10.1945 Wiedereröffnung des Gymnasiums in anderer Form: Als speziell Solinger Variante der nordrhein-westfälischen Schulreform entsteht eine Doppelanstalt mit einem gemeinsamen Unterbau für den neusprachlichen und den mathematisch-naturwissenschaftlichen Zweig.Januar 1946 Umbenennung in Gymnasium Schwertstraße Die "gebäudelose" Schule wird vorwiegend in der Schule Zweigstraße untergebracht, die vier Sexten in der August-Dicke-Schule an der Schützenstraße. 1948 Alle Klassen belegen als Mieter das Gebäude der August-Dicke-Schule. November 1950 Auf dringenden Wunsch der Elternschaft beginnt der Wiederaufbaus des Gymnasiums an gleicher Stelle. 27.10.1952 Umzug des Gymnasiums in den Neubau an der Schwertstraße 2010 Gymnasium Schwertstraße, Städt. Gymnasium für Jungen und Mädchen mit Sekundarstufen I und II, Schwertstraße 19 (GSS) Prominent gewordene ehemalige Schüler sind u.a. Rudolf Cronau, Veronica Ferres, Michael Lesch, Richard David Precht, Walter Scheel und Johannes Schuy. Um 1942 hat nach Erzählungen eines damaligen Schülers der Solinger Maler, Grafiker und Glaskünstler Georg Meistermann (1911-1990) im Gymnasium Schwertstraße Zeichenunterricht erteilt. |
2010 Theodor-Heuss-Schule, Felder Straße 35 |
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Realschule1959 Der Rat bildet für den Bau der 2. Realschule (nach der Albert-Schweitzer-Schule an der Kornstraße) eine Rücklage und stellt einen Betrag von 150.000 Mark in den außerordentlichen Haushaltsplan 1959 ein. [ST 1959]1964 Bau der Realschule an der Felder Straße 1969/70 Adressbuch: Realschule, Theodor-Heuss-Schule, Felder Straße 35. Realschuldirektor Hechler 2010 Theodor-Heuss-Realschule, Felder Straße 35 (THS) |
Quellen:
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