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1978 An derScheuer Weyerstraße 232-236 Bild-Quelle: Stadtarchiv Solingen |
Die Walder Ortsbezeichnung 'Scheuer' oder 'An der Schür' ist nicht mehr im Solinger Stadtplan zu finden. Eigentlich schade, denn 'Scheuer' war zeitweise ein recht markanter Punkt im Lokalgeschehen. Die Lage dieser Örtlichkeit an der mittleren bis östlichen Weyerstraße wird unterschiedlich beschrieben und ist nicht ganz klar.
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1898 Scheuer in der Hofacker-Karte zwischen Tiefendick und Friedhof |
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1939 Ungefähre Lage der Ortschaft Scheuer nach der Beschreibung im Artikel |
Auf einem Foto aus den Beständen des Solinger Stadtarchivs (s.o.) wird der Bereich Weyerstraße 232-236 als "An der Scheuer" bezeichnet, also weiter westlich. - Die inzwischen mehrfach veränderten Straßennamen, Hausnummern und Gastwirtschafts-Namen erschweren die Orientierung, wie auch die stellenweise stark veränderten Grundstücksnutzungen.
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Solinger Tageblatt vom 24. November 1937
"Zu der am 13. November d.J. im 'Stadtanzeiger zum Solinger Tageblatt' gestellten Frage nach der Ortsbezeichnung 'An der Schür' macht uns unser Mitbürger Maximilian Busch, Solingen-Wald, ausführliche Angaben. Sie stützen sich auf Familienüberlieferungen und Rückfragen bei der ältesten Generation eingesessener Ortsbewohner 'an der Schür', wie bei dem 78jährigen Friedrich Stütenbäcker, Tiefendicker Straße. Die Zuschrift lautet:
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An der Scheuer wurde auch Politik gemacht: Hier befanden sich die Amtsräume des Merscheider Bürgermeisters Peter Daniel Köller, der 1817 zusätzlich die Verwaltung der Gemeinde Wald übernahm, ein "Hof, der an der Straße von Wald nach Ohligs lag und der zur Bürgermeisterei Merscheid gehörte." Köllers weniger wohlwollender Amtsnachfolger Franz von Falderen, der 1837-1848 beide Gemeinden leitete, hatte seine Wohnung an der Scheuer.
In der Rheinischen Landeszeitung erschien am selben Tag ein anderer Artikel über 'Scheuer' mit weiteren Details, insbesondere auch über die Schulverhältnisse. Der Verfasser hat "Gelegenheit genommen, durch Prüfung alter Akten" etwas zur Erhellung der Ortsgeschichte beizusteuern (wobei nicht alle Schlussfolgerungen unbedingt zutreffen müssen). |
Rheinische Landeszeitung vom 24. November 1937 [K.F.]
"[...] Zunächst haben wir festgestellt, daß die Ortschaft Scheuer durch Regierungsverfügung nach harten Auseinandersetzungen zwischen den Gemeinden Merscheid und Wald am 30. August 1893 zu Wald geschlagen wurde. Bei Merscheid verblieben die Häuser Nr. 1, 2, 3 und 4. Mit Scheuer kamen zu Wald: Capelle, Felderstraße, Heidufer, Loch, Locher Straße, Locher Weg, Mangenberger Straße Nr. 60, Rosenstraße, zum Teil Tiefendick, die Tiefendicker Straße, Weyer 100 und 102 und die Ziegelstraße. Damit erwarb Wald, und zwar gegen 30 000 M. Entschädigung, ein Gebiet von 39,47 Hektar mit 942 Einwohnern.
Bis dahin war Scheuer ein integrierender Bestandteil der Gemeinde Merscheid. [...]
Das geht auch aus den Schulverhältnissen 1865 hervor: Zum Schulbezirk der evgl. Schule gehörten die Ortschaften Capelle, Rosenkamp, Loch, Heidufer, Tiefendick (nördlich von Lochbach), Pfaffenbusch, Scheuer, Weyer, Bech, Neuenhaus, Monhof, Garzenhaus, Bavert, Häuschen und Itter.
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Vor 1901 Die kath. Kirche St. Katharina |
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Nach 1906 St. Katharina Bild-Quelle: Stadtarchiv Solingen |
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Bild rechts: Das Gebäude links der Kirche war lt. Aufschrift auf einem Foto im Stadtarchiv die "Kath. Schule Scheuer : Außenansicht : 1836-1874". Daneben der zur genannten Zeit noch nicht vorhandene Kirchturm von St. Katharina. Über die kath. Pfarrkirche St. Katharina |
"Die Auflösung der katholischen Schule an der Scheuer wurde 1874 verfügt, konnte aber erst durchgeführt werden, nachdem Wald 1877 den Neubau der Simultanschule an der heutigen Friedrich-Ebert-Straße errichtet hatte, den sogenannten 'Roten Esel'". [Rosenthal S. 30 ff und S. 39]
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2008 Grabstein hinter der Kirche: "Franz Gust. Sina Hauptlehrer, geb. 31. März 1840 zu Gräfrath, gest. 18. März 1900 zu Wald. Es lebe das Herz Jesu in den Herzen der Kinder." |
Quellen:
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