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Viele Jahre lang bin ich täglich auf dem Weg zur Autobahn an den unspektakulären alten Fachwerkhäusern an der Elberfelder Straße vorbeigefahren - ohne mir je darüber Gedanken zu machen, wie viel Geschichte sich dahinter verbirgt. |
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2005 Elberfelder Straße 94 |
Kaum eine andere Gruppierung alter Haaner Höfe ist, wie Harro Vollmar 1979 schrieb, in dieser historischen Geschlossenheit bis heute ähnlich erhalten geblieben wie Holthausen - beiderseits der Elberfelder Straße in Richtung Vohwinkel, beginnend mit Nr. 92 - und das trotz Industriebebauung und Autobahnbrücken in unmittelbarer Nähe.
In den folgenden Jahrhunderten erscheint "Holthausen" immer wieder, so z.B.
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2005 Thienhauser Höfe; Elberfelder Straße 92, dahinter 94 |
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1979 Elberfelder Straße 95-101, einer der ältesten Höfe Haans. Auffällig sind die kleinen Fenster und die über die Jahrhunderte errichteten Anbauten Foto: Harro Vollmar |
Interessant sind - auch für die Haaner Handwerksgeschichte - folgende Dokumente:
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16. Jh. (?) Zinngießer bei der Arbeit Holzschnitt |
1599 wird im Verzeichnis der Kurmudsgüter des Haaner Hofesgerichts "Jacob zu Holthausen in dem Newenhaußhove", genannt, neben "Johann zue Holthausen". Vielleicht war um diese Zeit ein neuer Hof innerhalb der Bauernschaft Holthausen erbaut worden.
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"Im Nahmen der heiligen unzertrenlichen Dreyeinigkeit Amen! Kund und zu wissen sey hiemit jedermanniglich, daß uf unten benenten Tag und Zeit ein christ-freundlicher Heyrat zu Gottes Ehren, Vortpflantzung menschlichen Geschlechts, auch zu Ausbreitung vertrauwlicher Freundschaft zwischen dem ehrsamen Dryßen ufm Schmachtenberg an einer Seiten und der tugendsamer junger Tochter Girden, Petern Monis und Drutgen Holthausen, gewesen Eheleuten, eheliche Dochter anderdeils, beschlossen, vereinbaret und verabredet worden wie folgt:
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Aus den alten Haaner Urkunden lässt sich immer wieder ableiten, dass der frühere Haaner Wald, der bis zum heutigen Stadtzentrum reichte, sukzessive im Verlauf der Jahrhunderte hinweggerodet wurde. Dies belegen sog. Rodungszehnten-Verzeichnisse (Rottzehnt), wie für Holthausen im Jahr 1606:
"Johan zu Holthaußen hat ein Stuck Rottlandes. Gelegen oben in der Heiden. Schießend mit einer Seiden ufm Kamper Veld, der ander Seiden uf Bollen Veld, einem Heuft de Landstraß und dem anderen Heuft sein selbst Land. Helt ungefehr 1 Morgen 1 fiertel."
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1979 Elberfelder Straße 115 Foto: Harro Vollmar |
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1979 Elberfelder Straße 117 Foto: Harro Vollmar |
1715 ist die Bauernschaft Holthausen in der Ploennis-Topographie für das Herzogtum Berg eingetragen als "Dorf ohne Kirch" mit mindestens vier Höfen. Wiebeking verzeichnet in seiner Karte von 1779/80 neun einzelne Gebäude.
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Quellen:
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