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Die Höfe Kamphausen liegen südlich der Autobahn A 46 zwischen Kriekhausen im Norden und Überfeld im Süden auf der Höhe nördlich des Hühnerbachs. Eine Verbindung mit Höfen 'Auf dem Kamp' besteht nicht.
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2008 Der älteste erhaltene Teil des Hofes Kamphausen |
Vier Jahrhunderte alte "Bausubstanz" fand Paul Zimmermann im Januar 2008 beim Aufräumen im Gewölbekeller seines Hauses unter einer Obstkiste: Die mit der Inschrift nach unten auf dem Kellerboden liegende Schieferplatte entpuppte sich als Grabstein aus dem Jahr 1607. Es ist der älteste in Haan bekannte Grabstein, älter als der Stein im Haaner Heimatmuseum Haus Stöcken (1621) und älter als die Grabsteine in der Welschenmauer in Gruiten (ab ca. 1629), somit eine kleine Sensation. |
2008 Alte Grabplatte auf Kamphausen |
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Die Inschrift lautet:
ANNO 1607 DEN (?) AVGVSTI IST DER EHR BAR VND FROME RVUET GER AVF DER HOEE IN GOT ENTSCHLAFEEN DAN DIE DODIN SIELICH SIN DIE IN DEN HEREN STORBEN SEIN Anno 1607 den (Tagesdatum) August ist der ehr- bare und fromme Rüt- ger auf der Höhe in Gott entschlafen. Selig sind die Toten, die in dem Herrn sterben. |
Der letzte Satz stammt aus der Offenbarung des Johannes (14, 13) und wurde früher gern auf Grabsteinen von Reformierten zitiert.
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Der Hof Lieferingsand (oder Sand) an der Kampstraße 87 und 89 ist der Stammsitz der alten Haaner Familien Liefering.
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1979 Der alte Hof Lieferingsand (Sand) Foto: Harro Vollmar |
Das Haus Kampstraße 154 gehörte zu dem in der Huldigungsliste von 1731 erwähnten Haaner Hof Berenkamp ("Peter Tang aufem Berrencamp"). Der Fachwerkgiebel trägt die Jahreszahl 1774; sie wurde vermutlich anlässlich eines Eigentümerwechsels angebracht.
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31.08.2011 Kampstraße 154 |
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31.08.2011 Kampstraße 154 |
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2007 Brunnenhäuschen, Kampstraße 154 |
Die beiden Klophausener Höfe liegen südlich der Autobahn A 46. Das westlich gelegene Unter-Klophausen ist durch die Bundesbahnlinie Haan-Gruiten vom östlich gelegenen Ober-Klophausen getrennt (und verbunden durch einen schönen Waldweg an der Dieker Mühle vorbei).
An anderer Stelle heißen die Höfe "Oben- und Unten-Klophausen".
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Um 1965 Unter-Klophausen |
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2002 Ober-Klophausen |
Bergische Sagen, gesammelt von Otto Schell (1897)
Der Ritt auf dem Ungeheuer im Walde. (Mündlich.)
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Das Gut "aufm Kneteisen" liegt zwischen Bellekuhl und der Solingen-Walder Ortschaft Sonnenschein im Haaner Osten. Früher war das Gut der Hildener Vikarie mit einer Geldrente von 5 Gulden jährlich tributpflichtig. "Hermann aufm Knetiser befreite im Jahre 1618 das Besitztum von der Verpflichtung durch Zahlung von 75 Gulden." [Lomberg S. 90]
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"Ich Willem Quade, Erfschenk des Lands vom Berge, und Elisabeth van Plettenberg, Ehluit, doen kont und bekennen vor onse Erven overmitz dessen offenen besegelten Briefe, dat ons Gotthart Knetisern soliche 6 Goldgulden erflicher Jaerrenten, die wir alle Jahrs van dem Knetisern, gelegen im Kirspel van Haen, geldent haven zu Sant Lambrechtsmessen, Inhalt Briefs und Segel, welke 6. Gg. erfliker (= erblicher) Jaerrenten wir Wilhelm und Elisabeth Ehluit umb sonderliker Bede halver de Vreunde obgedachtem Gotthart und synen Kinder vergoint und zugelassen hain, dat sie die 6 Gg. afgelagt hain mit 120 bescheyden Gg., also dat Goddart noch syn Kinder nu vortan uns Wilhelm und Elisabeth Ehluit unsern Erven die benante 6 Gg. up dat Knetiser nit me schuldig sint zu bezahlen." |
Am 22. Oktober 1565 erscheint die Angabe "Auf dem Knetyser" in einer Haaner Urkunde zum Erbschaftsverzicht.
Weiterhin wird festgehalten, dass ein Taler gleich "Zweyundvunfzich" (52) Albus sein soll. Das war etwa der Wert eines rheinischen Goldguldens, in Silber ausgeprägt. Zum Wertvergleich gibt Vollmar den Jahreslohn eines Schmiedegesellen in dieser Zeit an: Er betrug 10 Taler bei freier Verpflegung und Wohnung. |
2002 Kneteisen |
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2006 Die Leopardenscheune |
Weiter gibt Vollmar an:
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2006 Blick von Kneteisen auf die Hochhäuser am Bandenfeld |
Im Jahr 1876 trug sich in einer Scheune des Hofes Kneteisen eine besondere Begebenheit zu: Hier erschoss die "Haaner Bürgerschaft" einen Leoparden, der bei einer Elberfelder Kirmes einer Menagerie abhanden gekommen war und sich nach Haan verirrt hatte. So kam der Hof zu seinem Namen Leopardenhof, und dem armen Tier wurde damit zumindest ein Denkmal gesetzt. Unter Leitung des Haaner Bürgermeisters Hirsch soll in der Gaststätte Windhövel dieser zweifelhafte Jagderfolg groß gefeiert worden sein. August Lomberg hat die traurige "Jagd ob dr Leopard" im Haaner Heimatbuch geschildert [1928, nach Otto Drechsler],
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Blech-Leopard auf dem Dach der Leopardenscheune. 2006 war die Figur leider verschwunden: wie zu erfahren war, vom Sturm von der Scheune geweht, aber noch vorhanden. Vielleicht ist sie ja inzwischen wieder an Ort und Stelle. |
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Quellen:
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