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1972 Haus Stöcken. Foto: Harro Vollmar |
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Einer der ältesten Höfe HaansDas Haus Stöcken zählt zu den im Ursprung ältesten Häusern Haans. Das heute noch vorhandene Haus liegt, etwas versteckt hinter Bäumen, an der kleinen Straße Stöcken, nördlich der Bahnhofstraße zwischen Jäger- und Luisenstraße. Der ehemals ausgedehnte Hof wird - wie einige andere Haaner Höfe - urkundlich schon im 14. Jh. erwähnt. |
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Brüchten- und Amtsrechnung vom 20. Februar 1363, Anfang der Rechnung Abb. bei v. Roden |
Tatsächlich findet sich ein Hinweis in Gestalt des Namens Johannes vam Stockde in der "Brüchten- und Amtsrechnung über Einnahmen und Ausgaben des Amtmanns Dietrich Smend zu Solingen" vom 20. Februar 1363. Das Original befindet sich im Staatsarchiv Düsseldorf, Jülich-Berg I, 1245, abgedruckt bei von Roden S. 116.
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Hof Stöcken, Gartenseite Bild-Quelle: Stadtarchiv Haan |
Der Hof, das Haus und seine Architektur
Das heute vorhandene, unter Denkmalschutz gestellte giebelständige Fachwerkhaus ist an den Wetterseiten mit Schiefer verkleidet. Die vorkragende Bauweise war günstig, um Schäden durch Regenwasser an der Außenwand zu vermeiden, da es besser ablaufen konnte. Sie wurde aber auch gern angewandt, um in den oberen Geschossen etwas mehr Raum zu gewinnen. - Im Garten ist noch ein funktionstüchtiger Brunnen vorhanden.
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"Der alte Hof Stöcken (Stöcken 1 bis 3 [...] ) ist im Raum Haan-Gruiten einer der wenigen Höfe, vielleicht sogar der einzige, der noch nennenswerte mittelalterliche Bausubstanz aufzuweisen hat. [...]
Das Stöcker Ackerland, Gärten und Baumhöfe, grenzte im Süden an den uralten Fahrweg, der vom Hof Dom über Buschhöfen durchs Heidegelände über die Kalkstraße nach Hatnit führte. Im Westen führte das Gelände über die heutige Jägerstraße hinaus, im Norden über die Talstraße hinaus bis an den Sandbach, weiter nach Osten hin über die heutige Luisenstraße zur Grenze Hof Dorn - Windhövel. Der Hofteich lag im Süden, 25 m vom Haus. Die Heuwiesen Stöcken lagen im Ittertal bei Schönholz und Laibach.
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2002 Verschieferte Giebelseite von Haus Stöcken ... |
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2006 ... und die ebenfalls verschieferte Gartenseite |
Urkundliche Nennungen |
"Die erste urkundliche Nachricht über den Hof Stöcken findet sich in einer Amtsverwaltungsabrechnung vom 20. Febr. 1363 als 'Johannes vam Stockde', danach als 'Henken up den Stocken' und 'Hannes Lubben gut' in der Hühnerzinsliste des Ritterhauses Horst um ca. 1410.
In zahlreichen Urkunden und Steuerlisten werden die Bewohner von Stöcken oder der Hof immer wieder erwähnt. Deshalb hier nur noch einige wenige Beispiele:
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1715 Ausschnitt aus der Karte des Amtes Mettmann von E. Ph. Ploennies |
1715 ist der Hof 'Stöcken' in der Ploennies-Karte des Amtes Mettmann vermerkt.
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Jakob Litsch und seine Sammlung
Stöcken 1 war das Geburtshaus des Haaner Fabrikanten, Heimatforschers und Mundart-Dichters Jakob Litsch (* 27.03.1887), der es bis zu seinem Lebensende (+ 22.09.1980) mit seiner Schwester bewohnte.
Die Geschwister Jakob und Anni Litsch hatten ihr Haus mit den gesammelten Altertümern schon 1967 der Stadt Haan vermacht. Das Erbe sollte nach dem Tode des Letztlebenden angetreten werden. Damit verbunden war die Auflage, dass "Haus Stöcken" und seine Sammlung historischer Gegenstände erhalten und für interessierte Bürger zugänglich gemacht werden sollten. [Vollmar]
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2006 Der früher so genannte "Daria-Kopf" vom Taufbecken der alten Haaner Kirche |
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2006 Schädel mit Bronzeband aus der Sammlung in Haus Stöcken |
Die Sammlung kann nach Absprache im Rahmen von Gruppenführungen besichtigt werden: Stöcken 1, 42781 Haan, Tel. 02129-52123 oder 0171 7719029 (Stand 2006) |
Quellen:
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