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Wandert man in Ohligs den Wilzhauser Weg zwischen Keusenhof und Caspersbroich entlang, dann fällt zwischen der neueren Bebauung mit Einfamilienhäusern das fotogene Fachwerk-Ensemble Maubes 1-8 ins Auge. Die alten Häuser von Wilzhaus hingegen halten sich dezent im Hintergrund. (Deshalb sind hier Fotos vom benachbarten Maubes eingebaut.)
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2005 Maubes Winterliches Fachwerkidyll |
Aktenkundig wird Wilßhaus 1594, dann wieder 1683.
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Rheinische Landeszeitung vom 16. November 1940 - J.G.
Wilzhaus bei OhligsVom Caspersbroicher Jägerhaus zur HofschaftEine der typischen bergischen Hofstätten ist das inmitten von wohlgepflegten Obstgärten und Feldern gelegene Wilzhaus bei Ohligs. Über die Entstehung dieses Ortsnamens war bisher nichts genaues bekannt. Jedoch ist aus der früheren Einwohnerschaft von Wilzhaus überliefert, daß es sich um ein Jägerhaus, um ein "Wildhaus" von Schloß Casparsbroich gehandelt hat. Daraus wird sich der jetzige Name Wilzhaus gewandelt haben.
In diesem Zusammenhang muß auf die Adelsgeschlechter von Pertzdorf und von Bawyr kurz eingegangen werden. Die ersten sicheren Bewohner von Casparsbroich waren um 1470 die Junker von Pertzdorf, deren einer den Vornamen Caspar trug. Früher hieß der Ort Kruthausen. Ein Herr von Pertzdorf war Amtmann des früheren Amtes Solingen, und dieses Geschlecht wird noch 1516 und 1572 genannt.
Nicht immer blieb das ehemalige Jäger- oder "Wildhaus" den Zwecken der edlen Jägerei vorbehalten. Die Bevölkerung nahm zu und drängte zur weiteren Besiedlung der ehemals weit ausgedehnten Waldbestände. Aus dem ehemaligen Jagdhaus wurde eine kleinbäuerliche Wohnsstätte, deren Inhaber sich im Solinger Handwerk als Schmiede betätigten.
Wie sich die allgemeinen Verhältnisse in Wilzhaus und in den benachbarten Ortschaften Schnittert und Maubes vor 80 Jahren [= 1860] gestalteten, ist wie folgt überliefert: Jede Familie betrieb eine kleine Landwirtschaft, und insbesondere waren die fleißigen Frauen darauf eingestellt. Väter und Söhne waren meistens Messerschmiede. Die Töchter halfen in der Landwirtschaft und mußten die fertigen Waren liefern. Es gab mitunter weite Wege zu erledigen, z.B. zu Fuß nach Düsseldorf und zurück. Schwere Bürden waren zu tragen und dabei noch durch meist ungepflegte Hohlwege.
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Ob von der Wilzhauser Urzelle, dem ehemaligen Jagdhaus, heute noch etwas vorhanden ist? Es gibt einige alte, teilweise gut getarnte Fachwerkhäuser; eines mit starkem mittelalterlichem (Bruchstein?)-Mauerwerk war von Weg und Straße aus aber nicht zu erkennen. Allerdings fällt in der Hofschaft ein leichter gebautes, originelles Gebäude auf, das angesichts der an der Außenwand angebrachten Geweihe, Gehörne und anderer Requisiten die Bezeichnung Jagdhaus für sich in Anspruch nehmen könnte.
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Rheinische Landeszeitung vom 14. Dezember 1940 - H.Br.
Wilzhaus bei Caspersbroich
(Vgl. Rheinische Landeszeitung vom 16.11.1940) |
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2005 Maubes |
Genealogisches1860 werden als Taufzeugen genannt: Daniel Herder, Fabrikant, Mauberhaus;Ferdinand Mutz, Schleifer, Wilshausen In der ersten Hälfte des 19. Jh. wohnten mehrere Angehörige der Familie Carl Ferdinand Mutz und Caroline Herder in Maubeshaus. |
Quellen:
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