- 1801 Die erste Haaner Apotheke (Löwen-Apotheke) wird im Haus Kaiserstraße 30 eröffnet.
- Bis 1802 Haan bildet gemeinsam mit Hilden als Amt Hilden-Haan eine erzbischöflich-kölnische Enklave im Bergischen Land. Die Grafen bzw. Herzöge von Berg haben ab etwa 1300 gewisse Vogtrechte und Pflichten in Haan (Ordnungspolizeifunktionen); ein größerer Einfluss bleibt ihnen jedoch verwehrt.
- 1803 Haan kommt unter bergische Landeshoheit.
- 15.03.1806 Der damalige Landesherr, Kurfürst Maximilian Joseph von Bayern, tritt das Herzogtum Berg an Kaiser Napoleon I. ab.
- 12.07.1806 Das Herzogtum Berg wird mit einigen Grenzgebieten von Napoleon I. zum Großherzogtum Berg erhoben.
- 1807 Der Friedhof wird vom Alten Kirchplatz zur Alleestraße verlegt.
- 12.07.1808 Napoleon erhebt das bergische Land zum Großherzogtum Berg. Als solches tritt es dem Rheinbund bei und wird durch das rechtsrheinische Gebiet des Herzogtums Cleve und weitere Landesteile vergrößert. Napoleon setzt seinen Schwager Joachim Murat als Großherzog ein.
- 1808 Haan, Ellscheid, Gruiten, Schöller und Sonnborn werden zur "Bürgermeisterei Haan" vereinigt.
- 14.11.1808 Das Großherzogtum Berg wird durch Dekret in vier Departements eingeteilt:
Sieg-, Rhein-, Ruhr- und Ems-Departement.
Haan-Hilden gehört zum Rhein-Departement und umfasst die vier Arrondissements Düsseldorf, Essen, Elberfeld und Mülheim am Rhein. Haan kommt zu Elberfeld, Hilden zu Düsseldorf.
Die Arrondissements bestehen aus Cantonen; Haan wird dem Canton Mettmann zugeordnet, Hilden dem Canton Richrath.
- 12.12.1808 / 11.01.1809 Per Regierungsdekret werden Leibeigenschaft und Lehnswesen aufgehoben. Bauern, die bisher ein "geistliches Lehen" besaßen (wie die meisten Haaner Bauern), werden nun Eigentümer ihrer Höfe und Ländereien.
- 03.03.1809 Napoleon überträgt seinem fünfjährigen Neffen Napoleon Ludwig die erbliche Würde des Großherzogs von Berg und regiert für ihn als sein Vormund.
- 14.11.1809 Im Rahmen einer umfassenden Landesverwaltungs-Reorganisation werden die Ämter durch Regierungsdekret neu eingeteilt. Dabei entsteht die Bürgermeisterei [= Amt] Haan unter der Leitung von Bürgermeister Johann Friedrich Schmachtenberg.
- 01.01.1810 Das französische Civilgesetz tritt in Kraft. Die Führung der Personenstandsregister geht von den Kirchenämtern auf die bürgerlichen Gemeindeverwaltungen über.
- 17.12.1811 Dine neue Justizverfassung tritt in Kraft. Der Gerichtsstand für Haan wird von Hilden (Landgericht Hilden-Haan für Strafsachen) und Haan (Hofesgericht Haan für Zivil- und Verwaltungssachen) nach Mettmann verlegt, der Gerichtsstand für Hilden nach Monheim. Damit ist die frühere Verbindung von Haan und Hilden gelöst.
- 15.11.1813 Provisorische Verwaltung des Bergischen Landes nach Vertreibung der französischen Armee und Verwaltung durch Truppen der Allianz (Preußen und Russen) gegen Frankreich.
- Ab 15.06.1814 Dem König von Preußen wird vorläufig die Verwaltung des bergischen Landes übertragen.
- 15.07.1814 Provisorische Verwaltung des Bergischen Landes durch die preußische Regierung.
- 05.04.1815 Das Großherzogtum Berg wird durch Friedrich Wilhelm II. von Preußen in Besitz genommen und Bestandteil des Königsreichs Preußen.
- 24.04.1816 Die preußische Regierung bestätigt die bereits bestehende Bürgermeisterei Haan. Zur Bürgermeisterei Haan gehören die Gemeinden Haan, Millrath, Ellscheid, Gruiten, Schöller, Sonnborn einschl. Vohwinkel und Obgruiten.
- 1816 wird auf Grund von Missernten ein Hungerjahr.
- 1817 In der Gemeinde Haan leben 1900 Einwohner.
- 19.04.1818 Die evangelisch-reformierte Kirche in Haan tritt der von Preußen angeregten Union bei (uniierte evangelische Kirche).
- 1826 und 1833 Gutachten über den Bauzustand der alten Haaner Kirche am Alten Kirchplatz werden erstellt mit dem Ergebnis, die Kirche solle wegen Baufälligkeit abgebrochen werden.
- 1837-1841 Die erste westdeutsche Eisenbahnlinie Düsseldorf-Haan / Gruiten-Vohwinkel wird gebaut. Am 21.05.1841 wird sie eröffnet, am 03.09.1841 bis Elberfeld weitergeführt. Vier Bahnhöfe liegen auf den Gebiet der Bürgermeisterei Haan: Hochdahl, Haan, Vohwinkel und Sonnborn.
- Bis 1845 wird im Spörkelnbruch (am heutigen Naturschutzgebiet Hildener Heide), einem der ehemaligen Hochmoore, Torf gestochen.
- 1847 Die heutige Bundesstraße B 228 von Hilden über Haan nach Vohwinkel wird angelegt. Bis 1875 wird an dieser Straße Wegezoll erzoben, so am Schlagbaum in Unterhaan.
- 1851 Die erste Poststelle in Haan wird eingerichtet, zunächst Kaiserstraße 49, dann Kaiserstraße 12. Um 1900 zieht die Post in das neu erbaute Postamt Kaiserstraße 26 um. An dieser Stelle entstehen später nach zweimaligen Abbrüchen jeweils neue Postgebäude.
- 1856 Die katholische Gemeinde kauft das Haus zum Dorn, um dort ihre erste Kapelle einzurichten.
- 1858-1869 Ein Zimmer des Hauses zum Dorn dient als erste katholische Schulstube.
- 1858 Als erste Sparkasse in Haan eröffnet die "Bürgermeistereisparkasse" in der Gaststätte "Jägerhaus", Bahnhofstraße 5 (abgebrochen 1981).
- 1863 Die alte Haaner Kirche am Alten Kirchplatz wird wegen angeblicher Baufälligkeit abgebrochen.
- 1864 Die neue evangelische Kirche an der Kaiserstr. 44 wird von Generalsuperintendent D. Ebertz eingeweiht.
- 1860-1867 Bau der Eisenbahnlinie Köln-Ohligs-Gruiten.
- 1867 Das Teilstück bis Opladen wird dem Verkehr übergeben. Haan erhält zunächst keinen Bahnhof, sondern Gruiten. Der heutige Bahnhof Gruiten führt bis 1894 die Bezeichnung "Haan".
- 03.05.1867 Die Gemeinde Ellscheid wird nach Haan eingegliedert, zunächst als relativ selbstständiger Ortsteil.
- 01.09.1867 Sonnborn wird mit Vohwinkel aus dem Verband der Bürgermeisterei Haan ausgegliedert.
- 1867 Das Werk Haan der mechanischen Weberei Jung & Simons nimmt im Gebiet Schallbruch den Betrieb auf. 1855 laufen dort 322 Webstühle. 1958 hat der Betrieb mehr als 700 Mitarbeiter. Seit 1976 existiert er nicht mehr.
- 1869 Die neu erbaute katholische Kirche an der Bahnhofstraße wird durch den Kölner Erzbischof Paulus Melchers geweiht.
- 1872 Die Bettfedernfabrik Friedrich Hammerstein wird gegründet.
- Um 1875 In Haan formiert sich eine dritte religiöse Glaubensgemeinschaft, die spätere Freie Evangelische Gemeinde.
- 1879 Haan bekommt eine eigene Wasserpumpstation. Bis dahin mussten sich Haushalte und Industrie aus Bächen, Teichen und Brunnen versorgen.
- 1883/1884 Die Kalkproduktion in Gruiten erfolgt nun industriell. 1899 wird der Steinbruch am Düsselberg in Betrieb genommen. 1907 übernimmt die Rheinisch-Westfälische Kalkwerke AG Dornap die Leitung. 1966 wird der Gruitener Betrieb stillgelegt.
- 1885 Das Dorf Haan erhält eine Eisenbahn-Haltestelle: "Haan-Ort". Zuvor mussten die Haaner in Gruiten oder Ohligs zusteigen.
- 1889 Haan hat (mit Ellscheid) 7317 Einwohner.
- Um 1890 Von 6860 Einwohnern leben knapp 70% in 59 Hofschaften, deren Einwohnerzahlen zwischen 25 ('Häuschen') und 216 ('Neuenweg') liegen. "Davon fiel aber durch die Ausgemeindung 1894 ein Teil an die Nachbarorte. Der Rest wohnte im Kirchdorf Haan." [Koll S. 10]
- 1894 Die Bürgermeisterei Haan wird aufgelöst. Die Gemeinden Gruiten (mit Obgruiten), Millrath (heute Erkrath-Hochdahl) und Schöller (heute Wuppertal-Vohwinkel) werden zu einer "Bürgermeisterei Gruiten" vereinigt. Das Haaner Gemeindegebiet, bis dahin 1956 ha groß, verliert folgende Gehöfte an Vohwinkel: zur Pforten, Brennenkamp, Höhe, Schlüssel, Görtscheid und Simonshaus, und an Gruiten: Decken, zur Linden, Wäsche, Neuenhaus, Schrotsberg, Ölbers und Simonshöfchen, ein Gebietsverlust von über 260 ha. [Schneider S. 240]
- 1894 Haan erhält eine öffentliche Trinkwasserversorgung aus dem Elberfelder Wasserwerk.
- 1896 Bei der Firma Hammerstein (Kaiserstr. 46-48) entsteht ein privates Elektrizitätswerk. Nun müssen die öffentlichen Straßenlaternen nicht mehr mit Petroleum befeuert werden.
- 1897 Gruiten erhält ein neues Rathaus.
- 1899 die Straßenbahnverbindung Hilden - Haan - Vohwinkel nimmt ihren Betrieb auf. 1961 wird sie durch eine Buslinie ersetzt.
- Ende 19. Jh. Haan gehört noch zum Landwehrkreiskommando Barmen, zum Katasteramt Solingen und zum Hauptzoll- und Steueramt Elberfeld.
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